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Zauber der Sonneninsel

Zauber der Sonneninsel

Titel: Zauber der Sonneninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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verliebt bist, dann hast du dich geirrt.”
    “Ich verstehe nicht, warum du das getan hast”, sagte Petra ruhig. “Was macht dich so sicher, dass diese Katastrophe etwas Gutes für uns und für Sa Virgen bewirken könnte?”
    “Auf Mallorca treiben die Hoteliers ihr Unwesen”, erwiderte Barry brüsk. “Deshalb hat es auch nie wirkliche Opposition gegen Torres’ Pläne gegeben. Alle sind nur darauf aus, ihr Schäfchen ins Trockene zu bringen. Diese Leute werden nicht aufhören, bis das ganze Land um das Mittelmeer eine einzige Betonwüste ist. Bis es keine Bäume mehr geben wird außer in den Hotelgärten, keine lebenden Wesen im Meer außer Touristen und keinen Vogel mehr in der Luft!” Er sah sie wutentbrannt an. “Die Behörden sind auf der Seite dieser Leute, Petra. Sie sind verrückt, nicht wir. Verrückt nach Geld, nach Profit, nach Hotels!”
    Petra schüttelte den Kopf. Das Fünkchen Wahrheit, das in seinen Worten steckte, machte alles andere nur umso konfuser.
    “Wir müssen zeigen, dass das Volk dagegen ist”, fuhr er ruhiger fort. “Die breite Basis des Volkes, keine reichen Bastarde wie Torres. Wenn morgen in den Zeitungen steht, was hier passiert ist, wird es wie ein Signal wirken. Ein Signal für die einfachen Leute, sich zu erheben und ihre Opposition zum Ausdruck zu bringen. Wir zeigen ihnen, dass man aufstehen und gegen das Establishment kämpfen kann. Und dann sind wir nicht mehr ein paar Außenseiter, Petra. Wir werden das ganze Volk hinter uns haben.”
    “Wenn ich der Polizei erzähle, was du mir eben gesagt hast …” begann Petra, aber Barry unterbrach sie höhnisch. “Dann streite ich einfach alles ab, genauso wie alle anderen. Es war eben ein spontaner Gefühlsausbruch des Volkes. Niemand wird dir glauben.”
    “Vielleicht doch!”
    “Und wenn es so wäre, dann steckst du selbst bis zu deinem hübschen Hals in Schwierigkeiten”, höhnte Barry.
    “Wie meinst du das?”
    “Du hast Torres schließlich hergebracht. Also bist du mitverantwortlich für das, was passiert ist. Und wenn wir ins Gefängnis gehen, dann gehst du mit, das schwöre ich dir.” Sie hörten Schritte, und Barry drehte sich schnell um. “Du siehst, es ist auch für dich besser, wenn du den Mund hältst, Petra.”
    James war mit zwei Polizisten zurückgekehrt. Petra schwieg, als sie das zertrümmerte Auto untersuchten und Barry ihnen Entrüstung vorspielte. Sie fühlte sich wie erstarrt. Durch ihre Naivität hatte sie sich mitschuldig gemacht. Wie konnte sie mit dieser Schuld jemals fertig werden? Sollte sie die Polizisten über Barry aufklären? Aber wie konnte sie das tun, ohne sich selbst zu belasten? Und sie hatte keine Beweise, nicht einmal ein volles Geständnis von Barry.
    Sie merkte, dass Barry sie beobachtete. In seinem Blick lag eine unmissverständliche Drohung. Er war ein Fanatiker, der für seine Sache alles tun würde. Er ist verrückt, dachte Petra.
    “Señorita!” Mit besorgtem Gesichtsausdruck kam einer der Polizisten auf sie zu. “Sind Sie verletzt?” Er starrte auf den großen Blutfleck auf ihrem Rock. “Nein”, sagte sie müde, “das Blut ist von Señor Torres. Ich bin in Ordnung.”
    “Ihr Bruder hat uns schon alles erzählt”, sagte der Polizist. “Sie brauchen nicht länger hierzubleiben. Sie können nach Haus fahren und sich ausruhen. Sie sehen sehr mitgenommen aus.”
    “Das ist eine gute Idee”, stimmte Barry heuchlerisch zu. “Warum bringen Sie Ihre Schwester nicht nach Haus, Doktor Castle? Sie muss einen schweren Schock bekommen haben.”
    “Sie haben Recht.” James strich Petra das Haar aus dem Gesicht. “Hier können wir nichts mehr tun. Wir fahren nach Hause und trinken eine Tasse Tee. Danach bringe ich dich ins Krankenhaus, damit du Tomás sehen kannst. In Ordnung?”
    “Ja”, flüsterte sie. Vor Erschöpfung und Sorge konnte sie sich kaum noch auf den Beinen halten. James legte den Arm um Petra und führte sie vorsichtig zu ihrem Wagen.
    “Er wird wieder gesund werden, Petra. Du wirst schon sehen. Alles wird wieder in Ordnung kommen.”

8. KAPITEL
    J ames fuhr seine Schwester auf ihre flehentliche Bitte erst zum Krankenhaus, doch sie wurden nicht zu Tomás vorgelassen, da die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen waren. James entging nicht, dass Petra vor Kummer und Sorge einem Nervenzusammenbruch nahe war, und bestand schließlich darauf, sie nach Hause zu bringen, damit sie Ruhe bekam.
    Am nächsten Morgen fühlte Petra sich noch völlig erschöpft,

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