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Zauber der Vergangenheit

Zauber der Vergangenheit

Titel: Zauber der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Goldbach
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ab.
    »Nein, das bist eindeutig du. Der arme Esel kann nichts dafür.«
    »Wenn du glaubst, dass mich das überzeugt, hast du dich geschnitten.«
    »Hab ich mir schon gedacht. Deshalb habe ich auch noch einen Plan B.«
    »Und wie sieht der aus?«
    »So!« Drew kam aus dem Wasser direkt auf mich zu und schnappte mich, ehe ich die Chance hatte ihm auszuweichen. Er trug mich einige Schritte ins Wasser. Mein protestierendes Gezappel ignorierte er dabei einfach. Mit einem breiten Grinsen schmiss er mich schwungvoll ins kalte Nass. Er lachte laut, als ich wie ein begossener Pudel wieder auftauchte. Das verlangte eindeutig nach einer Revanche. Ich schwamm auf ihn zu und versuchte ihn unter Wasser zu drücken, doch ich hatte keine Chance. Es war wie früher, als wir noch im Planschbecken in Tante Battys Garten gespielt hatten. Für den Moment vergaß ich, wo ich war. Wir tobten wie Kinder durchs Wasser und zum ersten Mal seit einer Ewigkeit fühlte ich mich wirklich befreit. Meine Sorge, man könne uns entdecken, war unbegründet, denn in der ganzen Zeit war keine Menschenseele mehr diesen Weg entlanggekommen. Offenbar handelte es sich um keine allzu stark frequentierte Straße. Daher machte es mir auch nichts mehr aus mich in meinem Bikini in die Sonne zu legen, um die Sachen zu trocknen. Drew lag neben mir im Gras und beobachtete die Wolken, die über uns hinwegzogen. In den Bäumen zwitscherten ein paar Vögel und ein leichter Windhauch wehte durch das hohe Gras, so dass es aussah, als würde es Wellen schlagen. Dazu klang das seichte Rauschen der Blätter wie eine leise Melodie. Ich atmete den leichten Duft der Blumen ein. Es hatte etwas unbeschreiblich Schönes, hier einfach nur so nebeneinander im Gras zu liegen und die Stille und den Frieden dieses Ortes und dieses Moments zu genießen. Mir wurde bewusst, dass ich noch nie so ungezwungen mit einem Jungen hatte zusammen sein können wie jetzt gerade mit Drew. Aber wir kannten uns ja auch schon ewig und er war nur ein guter Freund und niemand, für den ich mich ernsthaft interessierte. Ich spähte dennoch verstohlen zu ihm hinüber. An seinem Körper war kein Gramm Fett zu viel. Man sah eindeutig, dass er Sport trieb. Unterhalb seiner Brust, die sich langsam hob und senkte, zeichnete sich ein leichtes Sixpack ab. Gerade so, dass es zu erahnen war. Es war mir noch nie aufgefallen, aber es gefiel mir. Ich mochte sowieso keine Muskelmänner. Mein Blick wanderte weiter über seine breiten Schultern bis zu seinem Gesicht. Seine Haare standen in alle Richtungen ab. In der Sonne schimmerten sie fast golden, genau wie seine langen, geschwungenen Wimpern. Es war unfair, dass er so viele hatte und ich mir immer welche ankleben musste. Drew bemerkte, dass ich ihn beobachtete und drehte sich zu mir um. Er sah mich mit seinen goldbraunen Augen an. Dabei erinnerte er mich ein wenig an eine Katze, die auf Beute lauerte.
    »Hast du Hunger?«, fragte er.
    »Ein bisschen«, antwortete ich. Wie aufs Stichwort knurrte mein Magen.
    »Ok, dann besorg ich uns mal was. Aber bleib diesmal hier liegen.« Er lächelte mich an. Dann stand er auf und zog seine Sachen wieder an. Ich drehte mich auf den Bauch und ließ mir die Sonne auf den Rücken scheinen. Ich schloss die Augen und lauschte den Geräuschen um mich herum.
    Plötzlich hörte ich etwas direkt neben mir ins Gras plumpsen und etwas Nasses, Weiches streifte mich am Rücken. Ich schnellte mit einem erschrockenen Quieken hoch. Der Esel stand, genüsslich auf einem Apfel kauend, neben mir und sah mich verständnislos an.
    »Er findet dich zum Anbeißen«, hörte ich Drew, der gerade zurückkam.
    »Scheint so«, gab ich zurück und fing den Apfel auf, den er mir zuwarf.
    »Wo hast du die denn her?«
    »Dahinten steht ein Apfelbaum.« Er deutete in die Richtung, aus der er gerade gekommen war. »Probier mal, die schmecken echt gut.«
    Ich biss hinein. Der Apfel schmeckte leicht säuerlich.
    »Ich hab noch ein paar mitgebracht.« Er ließ die restlichen Äpfel ins Gras fallen und setzte sich mir im Schneidersitz gegenüber. Ich ließ den Blick über den See wandern.
    »Das erinnert mich daran, wie wir früher als Kinder unter Tante Battys Apfelbaum gesessen haben«, sagte ich.
    »Ja, daran erinnere ich mich auch noch«, sinnierte Drew.
    »Onkel Ray hat uns immer bis spät in den Abend draußen spielen lassen, obwohl Tante Batty es verboten hat. Erinnerst du dich auch noch daran, wie wir im Garten gezeltet haben?« Ich schwelgte in

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