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Zauber der Vergangenheit

Zauber der Vergangenheit

Titel: Zauber der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Goldbach
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Erinnerungen.
    »Ja, wir haben uns Gruselgeschichten erzählt und du konntest die ganze Nacht nicht schlafen, weil du Angst hattest, dass der kopflose Geist von irgendeinem ruhelosen Untoten es auf uns abgesehen hatte. Der Geist von Sir Brynn, oder so.«
    »Es war der Geist von Sir Byrnie. Und ich hatte keine Angst!« Und wie ich die gehabt hatte.
    »Nein? Dafür hast du aber ganz schön oft meine Hand gehalten.«
    »Hab ich gar nicht!« Hatte ich doch. Um ehrlich zu sein, hatte ich so viel Schiss gehabt, dass ich am liebsten ins Haus gelaufen wäre, aber das würde ich jetzt natürlich nicht zugeben.
    »Hey, du warst acht. Da ist es völlig normal, dass man Angst im Dunkeln hat.«
    »Ich war sieben und ich hatte keine Angst im Dunkeln.«
    »Auf jeden Fall warst du damals schon ein unverbesserlicher Dickkopf. Wie halten die Jungs das eigentlich mit dir aus?«
    »Welche Jungs meinst du?« Ich biss ein großes Stück von meinem Apfel ab.
    »Die, mit denen du ausgehst.«
    »Ich gehe nicht mit Jungs aus. Na ja, zumindest nicht oft.«
    »Das überrascht mich.«
    »Warum?« War das denn so abwegig?
    »Ist das eine ernst gemeinte Frage?«
    »Ja.«
    »Na ja, ich meine, sieh dich doch an. Du bist hübsch und witzig und du weißt, was du willst. Da wird es doch den ein oder anderen Anwärter geben, oder?« Er fand mich hübsch?
    »Nein, eigentlich nicht.« Ich überlegte angestrengt. »Ok, da gab es mal einen Jungen aus meiner Klasse, der mir ständig hinterhergelaufen ist, aber er war mehr wie ein Dackel. Er hat auch wie einer ausgesehen.«
    »Wie schmeichelhaft. Vergleichst du alle Jungs mit Hunden?«
    »Nein, nur die, die sich wie welche benehmen.«
    »Du meinst solche, die dir hinterherschnüffeln und um deine Aufmerksamkeit hechelnd hinter dir herlaufen.«
    Ich lachte. »Ja, so ungefähr.«
    »Ich dachte, das wäre das, was Mädchen wollen. Einen Typen, der ihnen vollkommen verfallen ist und ihnen jeden Wunsch von den Augen abliest.«
    »Ja, aber wir wollen keine unterwürfigen Welpen.«
    »Ah, also mehr so den Typ Dobermann, schneidig und gefährlich?«
    »Nein, mehr den Typ Amerikanische Bulldogge, von außen respekteinflößend und innen ein weicher Kern.«
    »Ich dachte, ihr steht auf gut aussehende Männer.« Er grinste herausfordernd. Ich ging nicht darauf ein. Stattdessen fand ich, dass es an der Zeit war den Spieß umzudrehen und herauszufinden, wie es im Territorium gegenüber aussah.
    »Warum reden wir eigentlich nur über mich? Wie sieht es denn bei dir aus? Hast du eine Freundin? An der Uni gibt's doch bestimmt haufenweise hübsche Studentinnen.«
    »Nein, aktuell nicht.« Er wirkte ein bisschen verlegen.
    »Aha, aber du hattest eine?«, bohrte ich weiter. Das wollte ich jetzt genauer wissen.
    »Ja, aber das hat nicht lange gehalten.« Er schien nicht sonderlich traurig darüber zu sein.
    »Und woran lag es?«
    »Sie war eine Austauschstudentin aus Dänemark und als sie zurückging, habe ich nie wieder etwas von ihr gehört.« Jetzt lag doch ein wenig Traurigkeit in seinem Blick.
    »Dann war sie es auch nicht wert!«, stellte ich resolut fest.
    »Wahrscheinlich hast du Recht. Sie war wohl auch nicht die Richtige.« Er zupfte gedankenverloren ein paar Grashalme aus.
    »Gibt es so was denn überhaupt?«
    »Ich weiß es nicht.« Er kaute versonnen auf seinem Apfel herum.
    »Ich meine, die Chance den Einen oder die Eine zu finden, ist doch ziemlich gering, gemessen an der Zahl der Menschen auf diesem Planeten.«
    »Bist du immer so optimistisch?«, fragte Drew und schmunzelte.
    »Ich bin realistisch. Das ist ein Unterschied«, stellte ich klar und setzte ein gespielt ernstes Gesicht auf.
    »Also, glaubst du nicht an den Märchenprinzen?«, spottete er.
    »Nein, aber er könnte trotzdem mal vorbeikommen. Ich wünsche mir schon seit Ewigkeiten ein eigenes Pferd. Das könnte er mir dalassen.«
    »Könntest du dich auch mit einem Esel arrangieren?« Flirtete Drew gerade mit mir?
    Ich sah zu dem Esel hinüber. Er hatte die Ohren gespitzt, so als lauschte er jedem Wort, das wir sprachen. Ich warf ihm noch einen Apfel hin.
    »Hm, vielleicht. Kannst du denn mit Herby mithalten?«, fragte ich.
    »Haha, sehr witzig«, gab er zurück. Ich lachte.
    »Du schuldest mir übrigens noch eine Erklärung«, forderte ich ihn auf.
    »Ja, wieso?« Er schien nicht zu wissen, was ich meinte.
    »Du hast mir noch nicht verraten, wo du in der Nacht nach unserer Ankunft hier warst.«
    »Oh, ach so. Ich hab in einem Pub namens ›Crazy

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