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Zauber der Vergangenheit

Zauber der Vergangenheit

Titel: Zauber der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Goldbach
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davor bewahren einen Fehler zu machen«, sagte er und sah mich durchdringend an.
    »Drew, hör auf. Du kennst ihn doch gar nicht«, erwiderte ich leise. »Außerdem glaube ich nicht, dass du dich in der Position befindest, um mir in diesen Dingen Ratschläge zu erteilen.« Ich begann mich über ihn zu ärgern.
    »Violet, ich weiß wirklich nicht was da heute Nachmittag über mich gekommen ist.«
    »Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen, Drew. Was geschehen ist, ist geschehen. Du kannst es nicht rückgängig machen«, entgegnete ich verstimmt.
    »Ich weiß und es tut mir aufrichtig leid. Bitte gib mir noch eine Chance.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das kann.«
    »Du vertraust also lieber einem Typen, den du gerade mal drei Tage kennst?«
    »Zufällig ist er nicht derjenige, der mich einfach hat sitzen lassen.«
    »Glaubst du wirklich, er macht das alles hier aus reiner Herzensgüte?«
    »Er tut es, weil er mir helfen will. Ich bin jedenfalls für jede Unterstützung dankbar«, verteidigte ich Anthony. »Du warst mir bisher keine große Hilfe, was unseren Versuch angeht, hier etwas über Joshua Scott herauszufinden.«
    »Du bist manchmal wirklich göttlich naiv, Violet«, spottete er. »Du würdest ihm einfach alles glauben stimmt's?« Die Eifersucht stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    »Was soll das, Drew?« Das Ganze wurde mir langsam wirklich zu blöd.
    »Hat er dir eigentlich schon erzählt, dass er nicht der ist, für den er sich ausgibt?«
    »Was meinst du damit?« Ich wurde ärgerlich.
    »Anthony ist kein Herzog.«
    »Was?« Ich sah ihn verwirrt an.
    »Der Herzog von Colesbury ist eine Lüge. Es hat ihn nie gegeben. Deine Vorfahren haben den Titel erfunden, um damit ihre wahre Identität zu verbergen. Er war ein Deckmantel für ihre Aktivitäten.«
    »Wie meinst du das?« Ich verstand nur Bahnhof.
    »Wir sind nicht die Ersten, die in der Zeit gereist sind. Das Wissen um dieses Experiment wurde in deiner Familie von Generation zu Generation weitergegeben und du wärst die Nächste gewesen, die da mit reingezogen werden sollte. Das konnte ich nicht zulassen. Also habe ich versucht, dich davon fernzuhalten.«
    »Und da hast du dir gedacht, du triffst diese Entscheidung einfach mal so für mich?« Ich konnte es nicht fassen.
    »Ich hatte keine andere Wahl«, sagte er.
    »Nein, du hattest kein Recht dazu«, fauchte ich.
    »Alle aus deiner Familie, die damit zu tun hatten, sind mehr oder weniger verrückt geworden, Violet. Ich wollte dir das alles hier ersparen. Verstehst du das denn nicht?«
    »Nein, ich verstehe überhaupt nichts mehr.« Die Gedanken in meinem Kopf begannen wild zu kreisen.
    »Dann werde ich dich wohl mal erleuchten.« Ich war nicht sicher, ob ich es überhaupt wissen wollte. Wir hörten auf zu tanzen. Drew zog mich mit sich, bis wir ein Stück abseits der Tanzfläche standen, wo uns nicht jeder beobachten und hören konnte.
    »Ich kenne Anthony besser, als du denkst«, sagte er. Ich bedachte ihn mit einem ungläubigen Blick und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich war gespannt auf seine Erklärung.
    »Wir sind zusammen zur Schule gegangen. Als wir noch Kinder waren, hat uns dein Großvater manchmal mit in die Vergangenheit genommen. Er dachte, es wäre ein Spaß für uns, dass es uns gefallen würde. Die ersten Male war es das auch. Aber es war auch ein gefährliches Risiko. Niemand wusste, wie oft und wie lange wir bleiben konnten, ohne aufzufallen. Dein Großvater war völlig besessen von dieser Sache und Anthony ließ sich von seiner Euphorie anstecken. Aber das Ganze war falsch. Niemand sollte zwischen den Zeiten reisen können. Bei unserem letzten Zeitsprung stahl ich ihnen deshalb die Ringe und ließ sie zurück. Ich wollte, dass sie endlich begriffen, dass das Ganze kein Spiel war.«
    Sein Geständnis hatte mich kalt erwischt. Ich stand da wie versteinert und eine eiskalte Leere breitete sich in mir aus. Das war einfach nicht möglich. Das war nicht der Drew, den ich kannte. Wie konnte er so etwas tun? Und nun sollte auch noch mein Großvater in dieser Sache drinhängen? Das alles war einfach zu viel für mich.
    »Ich kann nicht glauben, dass du das wirklich getan hast.« Ich trat einen Schritt zurück. Ich erkannte ihn nicht wieder.
    »Es war nur zu ihrem und deinem Besten.« Er kam einen Schritt auf mich zu, doch ich wich zurück. Ich wurde zornig. Das konnte doch wohl kaum sein Ernst sein.
    »Zu ihrem und meinem Besten? Sag mal, hast du sie eigentlich noch alle? Drew, nichts davon

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