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Zauber der Vergangenheit

Zauber der Vergangenheit

Titel: Zauber der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Goldbach
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warum man in der Zeit reisen will«, sagte er und sah mich wieder an. Seine Handfläche war nur wenige Zentimeter von meiner entfernt und ich verspürte insgeheim den Drang ihn zu berühren, doch Anthony wahrte den Abstand.
    »Und jetzt andersrum«, dirigierte er mich. Ich tat, wie geheißen.
    »Was weißt du über Joshua Scott?«, fragte ich, ohne den Blick abzuwenden.
    »Seine ganze Familie hat sich der Erforschung von Zeitreisen verschworen. Irgendwann hat Joshua Scott herausgefunden, dass es Zeitreisende aus der Zukunft gibt, die mit Hilfe eines Rings zwischen den Zeiten springen können. Erst hat er das Ganze nur beobachtet, aber nach einer Weile hat er versucht in den Besitz dieser Ringe zu kommen.«
    »Was wollte er damit?«, fragte ich weiter.
    »In der Zeit reisen natürlich. In der Vergangenheit hat seine Familie aufgrund eines bestimmten Ereignisses sowohl einen Großteil ihrer Ländereien, als auch eine Menge an Geld und Prestige verloren. Wäre diese Sache damals nicht vorgefallen, wäre seine Familie heute die einflussreichste nach der königlichen Familie und hätte somit Einfluss auf das Geschehen bei Hofe.«
    »Also will er die Vergangenheit ändern. Aber würde das nicht auch meine Zeit verändern?«
    »Allerdings. Denn dann wären bis in deine Zeit einige Dinge anders gelaufen. Und dich und mich würde es womöglich gar nicht geben.«
    »Und was sollen wir jetzt tun?«, flüsterte ich verzweifelt.
    »Jetzt lässt du dich von mir führen«, antwortete er, schenkte mir ein verschwörerisches Lächeln und nahm meinen Arm. Wir schritten durch die Reihe der anderen Tänzer.
    »Das habe ich nicht gemeint«, raunte ich.
    »Ich weiß«, antwortete er leicht amüsiert.
    »Er darf den Ring auf keinen Fall bekommen«, sagte ich mit Nachdruck.
    »Ich weiß«, entgegnete Anthony gelassen.
    »Ist das alles, was dir dazu einfällt?« Ich hatte das Gefühl, dass er den Ernst der Sache verkannte. Am liebsten hätte ich den Ball auf der Stelle verlassen, doch Anthony sah offenbar keine Veranlassung dafür.
    »Nein, aber es gibt eine Zeit, um sich darüber Gedanken zu machen, und es gibt eine Zeit, um einfach mal über gar nichts nachzudenken und einfach nur mit mir zu tanzen. Glaubst du, du bekommst das hin? Das Schwierigste hast du jetzt auch geschafft«, sagte er und führte mich über die Tanzfläche. »Ich glaube, ich habe dir noch gar nicht gesagt, wie hübsch du heute Abend aussiehst«, sagte er und blickte mich sanft aus seinen tiefblauen Augen an. Ich errötete.
    »Danke sehr.« Ich wollte etwas erwidern, doch mir fiel nichts ein. Er setzte seinen Charme ein, um mich abzulenken, und verdammt noch mal es funktionierte. Mit Anthony zu tanzen, war wie auf Wolken spazieren zu gehen. Es war ganz leicht, so als hätte ich noch nie etwas anderes gemacht. Ich sah in seine Augen, deren Blick unablässig auf mir ruhte, und vergaß alles um mich herum. Mir war durchaus bewusst, dass ich nicht so für ihn empfinden durfte, wie ich es tat, und doch war da etwas, dass ich bei Drew nicht spürte. Ich hatte das Gefühl, als gäbe es ein unsichtbares Band, das uns verband. Ich spürte die Wärme seiner Hand in meinem Rücken und ihren sanften Druck, mit dem er mich führte. Ich hatte nie verstanden, was andere am Tanzen so toll fanden, doch jetzt wünschte ich mir, die Musik würde nie enden. Ich versank im Anblick seiner langen, dunklen, geschwungenen Wimpern, die seine wundervollen, blauen Augen umrahmten, seiner definierten Wangenknochen, die ihm etwas unheimlich Männliches verliehen und seiner perfekt geschwungenen Lippen. Sein Gesicht war so nah an meinem, dass ich seinen Atem spüren konnte.
    »Partnerwechsel«, sagte er plötzlich und drehte mich schwungvoll, so dass ich völlig überrumpelt nach hinten taumelte. Irgendjemand fing mich gekonnt auf. Zu meinem Erstaunen war ich in Drews Armen gelandet.
    »Hey, Prinzessin«, sagte er grinsend. Bloß nichts anmerken lassen. Ich lächelte ihn verwirrt an.
    »Na, da hab ich ja Glück gehabt«, sagte ich leicht zerknirscht.
    »Wieso das? Tanzt Anthony so schlecht?«, fragte er.
    »Nein, aber ich«, gab ich zurück.
    »Ich glaube, das Thema hatten wir schon mal«, entgegnete Drew. Ich verdrehte die Augen. Eine Weile tanzten wir schweigend.
    »Du solltest ihm nicht so bedingungslos vertrauen, Violet«, hörte ich ihn an meinem Ohr. Ich sah ihn verwundert an.
    »Danke für den Rat. Aber ich glaube, das kann ich schon ganz gut selbst beurteilen.«
    »Ich will dich doch nur

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