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Zauber der Vergangenheit

Zauber der Vergangenheit

Titel: Zauber der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Goldbach
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so? Fragen Sie ihn doch selbst, Miss Violet«, verlangte er mit einem breiten Grinsen und gab Drew einen Tritt in die Rippen. Er keuchte vor Schmerz auf.
    »Nicht«, flehte ich. »Lassen Sie ihn in Ruhe.« Ich versuchte mich aus dem Griff der Wache zu befreien, doch der Kerl umklammerte meine Handgelenke wie ein Schraubstock. Mein Blick wanderte zurück zu Drew.
    »Drew, sag mir, dass das nicht stimmt.« Ich sah ihm direkt in die Augen. Er wich meinem Blick aus und sah zu Boden.
    »Das kann ich nicht«, sagte er niedergeschlagen.
    »Ich habe es Ihnen doch gesagt«, triumphierte Joshua Scott und grinste hämisch. Dieses perfide Spiel, das er mit uns trieb, schien ihn über alle Maßen zu amüsieren.
    Das konnte und wollte ich einfach nicht glauben.
    »Aber dein Name ist Greystone und nicht Scott«, sagte ich. »Deine Familie kommt doch aus Irland.«
    »Meine Mutter war eine geborene Scott«, sagte Drew mit matter Stimme. Ich hatte das Gefühl, als würde mir sämtliche Luft aus der Lunge gedrückt.
    »Aber dann … Das bedeutet, dass …«, stotterte ich erstickt.
    »… dass wir verwandt sind«, beendete Joshua Scott meinen Satz. »Richtig, Miss Violet. Glauben Sie mir jetzt?«
    »Violet, ich hab das nicht gewollt. Ich wollte dich doch nur beschützen.«
    »Sei still«, zischte Joshua Scott und verpasste ihm einen weiteren Tritt mit dem Absatz seines Stiefels. Drew schrie auf vor Schmerz.
    »Hören Sie auf! Lassen Sie ihn gehen. Bitte!«, flehte ich.
    »Dieses Feuer. Beeindruckend. Obwohl er Sie hintergangen und verraten hat, stehen Sie noch immer zu ihm. Das muss wahre Liebe sein, oder ist es einfach nur pure Dummheit?« Er lachte und die Wache stimmte mit ein.
    »Weder noch. Es nennt sich Freundschaft«, gab ich zurück.
    »Freundschaft ist ein Geschäft aus Schall und RauchViolet. Versprechen werden gegeben, um gebrochen zu werden. Gerade Sie sollten das wissen. Worte haben also keinerlei Bedeutung für mich.«
    »Aber es hat Ihnen einmal etwas bedeutet. Sie hätten all das haben können. Lilian hat Sie von ganzem Herzen geliebt. Aber Sie haben sie verstoßen.«
    »Sie war wie all die anderen nur auf das Vermögen meiner Familie aus«, entgegnete er.
    »Wer hat Ihnen das erzählt?«, fragte ich entrüstet.
    »Das brauchte mir niemand zu sagen. Es war offensichtlich«, antwortete er.
    »Das glaube ich nicht. Lilian war mit Sicherheit nicht an Ihrem Geld interessiert. Das habe ich gesehen, als sie mir von Ihnen erzählt hat, ich habe gesehen, wie sie um Ihre verwunschene Seele getrauert hat, die Tränen, die sie bei der Erinnerung an ihr früheres Leben und das Glück, dass sie bei Ihnen gefunden hatte, vergossen hat.« Für einen Moment veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Ich hatte es tatsächlich geschafft zu ihm durchzudringen. Doch leider hielt die Wirkung meiner Worte nicht lange an.
    »Sie sollten sich nicht in fremder Leute Angelegenheiten einmischen, Miss Violet. Und nun geben Sie mir den Ring.« Er machte einen großen Schritt auf mich zu und seine Augen funkelten mich gierig an.
    »Reicht Ihnen einer nicht?«, fragte ich.
    »Wenn Sie damit auf den Ring von Andrew anspielen, muss ich Sie leider enttäuschen. Unglücklicherweise besteht Andrew darauf, seinen Ring verloren zu haben. Somit muss ich leider mit Ihrem Exemplar vorliebnehmen. Wie Sie wissen, ist es mir nicht möglich, ihn selbst an mich zu nehmen. Darf ich Sie also darum bitten, ihn mir auszuhändigen?«
    »Violet, tu es nicht«, keuchte Drew. Er sah aus, als würde er gleich in Ohnmacht fallen.
    »Sie sind wirklich die Abscheulichkeit in Person«, fauchte ich ihn an.
    »Bitte, Miss Violet, wir wollen doch nicht die Manieren vergessen.«
    »Sie können mich mal«, entgegnete ich und spuckte ihm direkt vor die Füße.
    »Ist das die Ausdrucksweise einer Lady? Ich wäre wirklich eher geneigt mit mir reden zu lassen, wenn Sie ein wenig entgegenkommender wären.«
    »Werden Sie Drew gehen lassen, wenn ich es tue?«, fragte ich.
    »Das liegt ganz in Ihrer Hand. Geben Sie mir den Ring und ich überlege mir, Ihrem Wunsch nachzukommen«, antwortete er.
    »Woher weiß ich, dass Sie Ihr Wort auch halten?«
    »Nun, ich bin der Einzige hier, der Sie noch nicht belogen hat, Miss Violet. Ist das denn nichts wert? Sagen wir es mal so, wenn Sie ihn mir nicht geben, verspreche ich Ihnen, dass ich auch in diesem Fall zu meinem Wort stehe und Andrew auf der Stelle ins Jenseits befördere.«
    Ich war hin- und her gerissen. Was sollte ich tun? Wenn ich ihm den

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