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Zauber der Vergangenheit

Zauber der Vergangenheit

Titel: Zauber der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Goldbach
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gewusst, dass ich hier auftauchen würde, und mir diese Hinweise bewusst hinterlassen? Aber das war unmöglich.
    Es sei denn …
    »Was, wenn das hier gar nicht mein Großvater war …?«
    »Wie meinst du das?«, fragte Anthony und sah von seinem Zeitungsschnipsel auf.
    »Anthony, hier stimmt etwas nicht. Das sind eindeutig Hinweise. Aber die sind nicht von meinem Großvater. Jemand will es so aussehen lassen und uns auf eine falsche Fährte führen. Das alles hier soll uns in unseren Vermutungen bestätigen und uns in Sicherheit wiegen. Ich denke, irgendjemand will damit verhindern, dass wir hier weiter herumschnüffeln.«
    »Violet …?«, wollte er einwenden, aber ich bedeutete ihm still zu sein. Er verstummte augenblicklich.
    »Ich glaube, wir sind nicht allein«, flüsterte ich. Anthony sah mich fragend an. Sein Blick kommunizierte eindeutig: Wie kommst du darauf? Ich zeigte in Richtung Flur, wo gerade eine feine Brise Mehl von der Decke rieselte.

KAPITEL 14
ALLES NUR GELOGEN?

    Leise schlichen wir durch den Flur, darauf bedacht kein verräterisches Geräusch zu machen. Wer auch immer noch hier war, musste uns bereits bemerkt haben. Es gab nur eine Möglichkeit unsere Anwesenheit im Haus zu vertuschen. Ich lief zur Tür und öffnete sie geräuschvoll.
    »Wir sollten gehen«, sagte ich so laut, dass man mich keinesfalls überhören konnte. »Offensichtlich war mein Großvater schon seit einer Ewigkeit nicht mehr hier.« Es dauerte einen Moment, bis Anthony begriff.
    »Ja, du hast Recht. Wahrscheinlich ist er auf der Baustelle.« Ich wartete noch einen Moment, dann ließ ich die Tür wieder geräuschvoll von innen ins Schloss fallen. In den kommenden Minuten verhielten wir uns ganz still. Keiner von uns wagte es, auch nur einen Finger zu krümmen. Schließlich rührte sich etwas im oberen Stockwerk. Feine Mehlwölkchen rieselten auf uns herab. Eine Tür wurde geöffnet und schloss sich wieder. Anthony, der näher an der Treppe stand, schlich sich leise an die Stufen heran. Ich folgte ihm vorsichtig. Jedes noch so kleine Geräusch konnte uns verraten. Auf halber Treppe angelangt, drangen plötzlich Stimmen zu uns hinab. Es schien sich um zwei Männer zu handeln. Der eine von ihnen redete drohend auf den anderen ein. Wir waren noch zu weit entfernt, um genau verstehen zu können, worum es ging, doch ich war mir sicher, dass es sich nicht nur um einen harmlosen Streit handelte. Der andere Mann entgegnete etwas, dass ich ebenso wenig verstehen konnte. Dafür erkannte ich jedoch voller Entsetzen seine Stimme. Ich musste mich an Anthony festhalten.
    »Was ist los?«, flüsterte er besorgt.
    Ich brachte nur ein einziges Wort heraus. »Drew …« Meine Füße weigerten sich, auch nur einen Schritt weiterzugehen. Ich war vor Angst wie gelähmt. Anthony bedeutete mir, einfach zu bleiben, wo ich war. Er nahm die letzten Stufen nach oben und lauschte gespannt in die Dunkelheit. Plötzlich wurde ich von hinten von einem Paar großer, starker Hände gepackt. Ich stieß einen erstickten Schrei aus.
    »Was haben wir denn da für ein hübsches Vögelchen?«, sagte er und lachte leise. Anthony, der schon wieder die Stufen zu mir hinuntereilte, bemerkte zu spät, dass der Angreifer nicht allein war. Ein anderer Mann setzte ihm vom oberen Treppenabsatz nach und ergriff ihn auf halbem Weg. Anthony versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, doch der Kerl, der ihn in seinen Fängen hatte, war einfach zu stark.
    »Na, wenn das nicht der Herzog von Colesbury ist. Da wird sich der Herr aber ganz besonders freuen«, sagte er mit einer Stimme wie ein Reibeisen. Unsanft schoben sie uns die Treppe hinauf, direkt zu der Tür, hinter der die Stimmen zu hören waren. Der Kerl, der mich festhielt, stieß sie auf und schubste mich vor sich her in den Raum hinein. Als Erstes fiel mein Blick auf Drew, der blutend am Boden lag und sich kaum rührte. Mir wurde schlecht. Ich betete, dass er noch am Leben war. Joshua Scott, der in triumphierender Pose vor ihm stand und sich nun zu uns umdrehte, schien uns bereits erwartet zu haben. Ein hämisches Grinsen lag auf seinem Gesicht.
    »Sieh mal, Andrew. Deine Freunde sind hier, um dir einen Besuch abzustatten.«
    Drew drehte den Kopf ein Stück. Gott sei Dank, er lebte noch.
    »Violet … nein … «, sagte er voller Entsetzen, als er mich erblickte, und hustete stark. »Lass Violet da raus …«, flehte er Joshua Scott an. Wieder hustete er und spuckte dabei etwas Blut mit aus. Dann verließ ihn

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