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Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Titel: Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Beweis, den ich je für die Existenz dieser Kette gesehen habe, ein kleines Gemälde. Und dieses Gemälde ist vor circa vier Jahren aus einer Sammlung gestohlen worden. Es kamen viele Gerüchte auf, die Kette sei da oder dort aufgetaucht, aber niemandem ist es je gelungen, das Stück tatsächlich zu finden. Ihr macht euch keine Vorstellung davon, wie viele Staatsschätze aus unserem Land geschafft worden sind. Zeugnisse unserer Geschichte, die unserem Volk zustehen.« Er schüttelte den Kopf und drehte sich zu den beiden um. »Wir hatten die Fährte von verschiedenen
Kunstwerken aufgenommen. Wenn dieses Stück hier echt ist, dann übersteigt der Fund alles, was ich mir je erträumt habe. Es handelt sich um eine Kostbarkeit von unschätzbarem Wert.«
    »Aber wie könnte die Kette in diese Höhle gelangt sein?«, fragte Abigail.
    »Das ist eine sehr gute Frage.« Aleksandrs Aufmerksamkeit richtete sich jetzt wieder auf die beiden zitternden Frauen. »Entschuldigt meine Unaufmerksamkeit. Ich muss euch schleunigst an einen warmen Ort bringen.«
    »Wir werden die Fackel mitnehmen müssen, weil wir keine Taschenlampe haben«, sagte Abigail. »Komm schon, Joley, jetzt ist es nicht mehr weit und dann sind wir im Warmen.«
    Joley folgte ihrer Schwester zum Fuß der Treppe. »Du willst, dass ich da raufsteige?« Die Stufen waren in die Klippe selbst gemeißelt, und die Treppe wand sich sehr schmal und steil nach oben in den Fels hinein. Es war dunkel und stellenweise tropfte es von der Decke, die an anderen Stellen bedrohlich niedrig war. Sie trat zurück und schüttelte den Kopf. »Lieber nehme ich es mit dem Killerass auf.«
    Abigail legte ihren Arm um Joley. »Ich weiß, dass du dich fürchtest, aber die Treppe sollte an einem gewissen Punkt auf Kates unterirdisches Stufensystem treffen und uns in den Keller der alten Mühle führen.«
    »Abbey kann vorausgehen, und ich werde dicht hinter dir sein«, beteuerte Aleksandr Joley. »Ich werde dir ein russisches Lied vorsingen.« Er lachte leise. »Ein Wiegenlied, denn das ist das Einzige, was ich singen kann.«
    Joley holte tief Atem und nickte. »Normalerweise stelle ich mich wirklich nicht so an. Ich habe nur einfach ein Problem damit, wenn ich mich eingesperrt fühle.«
    »Niemand unterstellt dir, dass du feige bist, Joley«, sagte Abigail. »Lasst es uns hinter uns bringen. Hannah und Elle haben bestimmt schon Jonas verständigt, und der rennt draußen auf den Klippen herum und dreht durch, weil er glaubt, wir seien
erschossen worden oder ertrunken.« Sie machte sich mit der Fackel in der Hand an den Aufstieg und spürte Joleys geballte Faust im Saum ihres nassen Hemds.
    »Wenn er zu unserer Rettung einen Suchtrupp anfordert, schäme ich mich in Grund und Boden«, sagte Joley. »Kannst du dir die Revolverblätter vorstellen? Was glaubst du wohl, wie die das ausschlachten würden?«
    »Er wird keinen Suchtrupp anfordern, solange Hannah oder Elle ihm kein grünes Licht geben. Und die beiden wissen, dass wir am Leben sind«, sagte Abigail zu ihr. »Sasha, was ist, singst du jetzt oder nicht?«
    Er räusperte sich. »Ich wollte deiner Schwester nur Mut machen. Aber singen werde ich in ihrer Gegenwart ganz bestimmt nicht.«
    »Am besten fängst du jetzt gleich damit an«, sagte Joley.
    Er seufzte. »In Ordnung, aber erzählt das bloß niemandem.«
    Abigail wappnete sich innerlich gegen den Klang seiner Singstimme. Vor Jahren hatte er ihr, wenn sie spätnachts in seinen Armen lag, mit seiner wunderbaren vollen Stimme vorgesungen. Er sang immer nur in seiner Muttersprache, und sie hatte ihm dann nie widerstehen können. Jetzt stimmte er ein überliefertes Wiegenlied der Kosaken an, und sie wusste, dass er es bewusst ausgewählt hatte, um sie an frühere Zeiten zu erinnern. Seine Stimme schien vibrierend durch ihren Körper zu hallen und sämtliche Nervenenden zu berühren, bis Tränen in ihren Augen brannten und sie schnell mehrfach hintereinander blinzeln musste, um wieder klar zu sehen.
    »Manche Worte verstehe ich«, sagte Joley. »Im Sinne von ›schlaf, mein Kindchen, mein schönes Kindchen‹, aber dann kommt dieses Wort, das du vorhin auch zu Abbey gesagt hast. Bauschki-bau . Was heißt das?«
    »Das kann man nicht übersetzen. Es ist ein zärtliches Kosewort. Oft nenne ich sie auch mein schönes Kindchen, aber das kann sie nicht leiden.«

    Abigail schüttelte den Kopf, denn sie wollte nicht hören, was er sagte. Nur nichts fühlen und sich auch nicht daran erinnern, wie

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