Zauber des Blutes (German Edition)
dich alles Lehren, was du wissen musst." Raina ist mein einziger Freund zu dieser Zeit gewesen und außer dem Lord habe ich keine Familie mehr gehabt. Meine Mutter starb kurz nach meiner Geburt. Wieder nicke ich nur, merke wie ich durch den Blutmangel in eine Ohnmacht abtriffte. Bekomme aber noch mit, wie mir etwas auf den Mund gedrückt wird und eine zähflüssige Masse sich im Rachen sammelt. Schlucke es automatisch runter um weiter Luft zu bekommen, bis alles schwarz wird.
Als ich erwache liege ich in einer Gefängniszelle. Raina ist bei mir, hält einen Becher in der Hand, den er mir reicht. Trinke einen Schluck und spucke sofort, was ihn schmunzeln lässt.
"Gewöhn dich lieber daran junger Freund, das ist alles was du in Zukunft zum Leben brauchst." Vorsichtig schnupper ich daran und nehme noch einen Schluck. Zwinge mich dazu, es zu schlucken.
"Blut?" Frage ich irritiert, was Raina nicken lässt. Obwohl ich von der Situation angewidert bin, leere ich den Becher. Sofort füllt Raina ihn aufs Neue.
"Trink, dein Körper braucht es um die Wandlung abzuschließen." Fassungslos starre ich ihn an, aber trinke bis der Krug geleert ist. Es schmeckt abgestanden und alt, aber merke wie die Organe arbeiten.
"Bleib mein Gast Reno und ich werde dir alles beibringen was du wissen musst."
In den kommenden Monaten zeigt er mir wie man jagt und Erinnerungen löscht. Einen Menschen zu manipulieren und telepathisch zu kommunizieren. Doch ich hasse das alles, zog das Blut vom Schlachter vor. Über Jahrhunderte hat sich meine Kraft gestärkt. Habe mich durch meine Art und Weise selbst zum Lehrmeister der Jungen gemacht. Und das hat sich bis heute nicht verändert."
Auf der Couch an Reno gelehnt und seine Hand auf meinem Bauch, lausche ich seinen Worten, kann die Ereignisse lebhaft vor mir sehen.
"Also ist Raina demnach ein Vampir. Lebt er noch?" Schlucke die andere Frage hinunter, komme mir kindisch vor und doch macht sich Eifersucht in mir breit.
"Raina lebt und kommt von Zeit zu Zeit vorbei um nach dem Rechten zu sehen. Ihn habe ich viel zu verdanken."
Abfällig schnaube ich, kann es einfach nicht unterdrücken. Lachend drückt Reno das Gesicht in mein Haar.
"Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen du bist eifersüchtig." Ich knurre nur, was Reno noch heftiger zum Lachen bringt.
"Eric Raina und ich, wir sind Freunde. Nichts Intimes. Er liebt Frauen." Damit umfasst Reno mein Kinn und dreht meinen Kopf bis sich unsere Lippen treffen. Bei dieser Berührung schmelze ich dahin, vergesse alles um mich herum und an erste Stelle auch Raina.
Aufgeregt laufe ich durch die Wohnung. Reno schläft, da es gerade mal kurz nach zwölf ist.
Wie versprochen hat er mit Samuel geredet und jetzt warte ich darauf, dass ich abgeholt werde.
"Eric", stöhnt es da aus dem Schlafzimmer. Mit entschuldigender Miene gehe ich zu Reno.
"Es ist nichts Besonderes, aber bitte tu mir den Gefallen und höre auf Samuel. Ich möchte dich unversehrt zurückhaben vor Sonnenuntergang." Seufzend beuge ich mich über ihn.
"Ich werde brav sein." Noch bevor er etwas sagen kann, drücke ich die Lippen auf seine und verschwinde aus dem Zimmer, in dem Moment als Samuel die Wohnung betritt.
Am liebsten würde ich sofort die Wohnung verlassen, doch Samuel hält mich am Arm fest.
"Ich will kurz mit Reno reden." Genervt verdrehe ich die Augen, doch da verschwindet Samuel bereits im Nachbarzimmer.
Das Gespräch ist nur kurz und Samuel erscheint nach wenigen Minuten im Flur. Seine Miene ist undurchdringlich. Ich frage mich, was die beiden besprochen haben. Doch diese Frage wird mir Samuel nie beantworten, also schlucke ich sie hinunter.
Im Wesentlichen ist das Gebiet wie jedes andere. Überall Lagerhallen und Kräne, mit nur einem Unterschied. Selbst am Tag herrscht hier Todesstille.
"Es ist unheimlich." Samuel nickt. Denke er will nicht mit mir reden, doch in diesem Moment fragt er:
"Warum willst du es sehen?"
"Mich interessiert was Reno macht und wo er lebt." Zucke mit den Schultern, als würde es alles sagen.
"Was fühlst du für Reno?" So unerwartet wie die Frage ist, bleibt auch Samuel stehen und wendet mir das Gesicht zu.
"Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Wenn ich nicht bei ihm bin, verzehrt sich mein Körper nach ihm. In Renos Gegenwart fühle ich mich einfach wohl. Ich bin von ihm fasziniert."
"Und das er ein Vampir ist?"
"Es macht mir keine Angst, wenn es das ist was du meinst."
"Hat er dich schon einmal gebissen?" Senke errötend den Kopf, was Samuel
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