Zauber des Orients
fest – einem Schaukelpferd, das sie ihm an diesem Tag, seinem zweiten Geburtstag, geschenkt hatten.
„Du hast recht“, lachte sie. „Das ist er.“
Das Kind war das Ebenbild seines Vaters, obwohl seine Augen genauso schokoladenbraun waren wie die seiner Mutter. Er war genau so, wie ein kleines Kind sein sollte: süß, gesund, aufgeweckt … und vor allem wurde er bedingungslos geliebt.
Madison beobachtete die zwei ein paar Minuten lang. Dann holte sie die Kamera von dem Tisch, der immer noch mit den Resten von Sharifs Geburtstagsfeier beladen war: ein Kuchen mit blauer Glasur und gelben Kerzen, Karten aus Dubaac und ein großer roter Truck, den er als Geschenk von seinem Großvater bekommen hatte.
„Lächeln“, sagte sie, woraufhin ihr Mann und ihr Sohn grinsten.
Sie schaute die beiden an, betrachtete das Foto, das sie gemacht hatte, und spürte, wie ihr Herz vor Freude überquoll.
Manchmal konnte sie nicht fassen, dass es so viel Glück auf
dieser Welt gab.
„ Habiba. “ Tariq lächelte sie an. „Was denkst du?“
Sie hob ihren Sohn vom Schaukelpferd und küsste ihn. Dann beugte sie sich zu ihrem Ehemann und schenkte auch ihm einen langen, tiefen, süßen Kuss.
„Dass ich dich liebe“, flüsterte sie, „dass ich dich anbete, dass ich die glücklichste Frau der Welt bin.“
„Halte diesen Gedanken fest“, wisperte Tariq zurück.
Der Kleine gähnte und steckte den Daumen in den Mund. Wie aufs Stichwort erschien Sahar auf der Terrasse und nahm Madison den Jungen ab.
„Zeit für den Mittagsschlaf des kleinen Prinzen“, sang sie und trug Sharif fort.
Tariq kicherte, als er Madison an sich zog. „Sie hat ein exzellentes Timing.“
Sie legte den Kopf zurück und lächelte ihren Mann verführerisch an.
„Das hast du auch“, sagte sie sanft.
Tariqs graue Augen verwandelten sich in geschmolzenes Silber, als er seine Frau auf die Arme hob und durch ihr Apartment direkt ins Schlafzimmer trug.
„Ich liebe dich, habiba “, murmelte er, während er die Tür hinter ihnen zukickte. „Ich werde dich immer lieben.“
Und dann zeigte er ihr mit Herz, Körper und Seele, dass er jedes einzelne Wort auch so meinte.
– ENDE –
Susan Stephens
Tausendundeine Wüstennacht
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© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 042010 2010 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Helga Meckes-Sayeban
Fotos: Corbis / dreamstime
Veröffentlicht im ePub Format im 12 / 2010 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
eBook-Produktion: GGP Media GmbH , Pößneck
ISBN 978-3-86295-180-2
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1. KAPITEL
Ihr Rucksack war tonnenschwer. Als Casey ihn mit aller Kraft vom Gepäckkarussell riss, hätte sie eine Frau neben sich fast am Auge getroffen. Unzählige Schnallen und Riemen machten das Gepäckstück noch sperriger, unter der Verschlusslasche kämpften ein Seil, ein wasserdichter Schlafsack und ein Paar Sandstiefel um die letzten Millimeter Platz.
Für den Flug hatte Casey sich das lange blonde Haar zurückgebunden und trug eine Baseballkappe, deren Schirm sie nach hinten geschoben hatte, was ihr ein draufgängerisches Aussehen verlieh.
Nachdem sie in letzter Minute erfahren hatte, dass sie als Marketingleiterin zur Entwicklungsagentur von A’Qaban ins Landesinnere geschickt würde, hatte sie Designerkostüm und Stöckelschuhe wieder ausgepackt und dafür einen Safarianzug und
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