Zauber des Orients
warf ihr einen verlangenden Blick zu. „Mit Vor- und Nachspeise. In zehn Minuten bin ich zurück.“
Sei dann bereit. Meinte er das? Verlangend blickte Casey ihm nach. Fantasie und Wirklichkeit verschmolzen …
Sollte sie noch eine Nacht mit Raffa verbringen?
Mit einem Handtuch um die Hüften kehrte Raffa zurück. Seinen gebräunten, durchtrainierten Körper mit dem tätowierten Löwen auf der feuchten Haut würde sie nie vergessen.
„Danke, dass du mir die Schönheiten der Wüste gezeigt hast, Raffa.“
„Das war nur ein schamloser Trick, um dich davon abzubringen, A’Qaban zu verlassen, Casey.“ Raffa blieb vor ihr stehen und strich sich mit beiden Händen das Haar aus dem Gesicht.
Sie lachte. „Du spritzt mich nass.“
„Ich habe noch sehr viel mehr mit dir vor.“ Geschmeidig ließ er sich neben ihr auf die Kissen sinken und nahm sie in die Arme. „Im traditionellen Gewand von A’Qaban siehst du einfach verführerisch aus“, sagte er leise und strich liebkosend über den seidigen blauen Stoff.
Als er Caseys harte Brustspitzen dabei wie unabsichtlich streifte, schienen die silbernen Kreuzstiche sich wie von Zauberhand purpurrot zu färben – als wäre das Gewand für diese besondere Nacht geschaffen worden. Worte wurden überflüssig, es gab kein Zögern, kein Nachdenken mehr. Raffa warf sein Handtuch fort, zog Casey unter sich und streifte ihr mit einer fließenden Bewegung das Gewand ab. Dann versank er in ihr, und sie überließen sich den Delirien der Lust.
Es wurde die unvergleichlichste Nacht ihres Lebens. Tränen rannen Casey über die Wangen, als der Wüstenmond am rötlichblauen Nachthimmel aufging.
Sie musste eine Weile geschlafen haben, denn als Casey erwachte, lag Raffa halb aufgerichtet neben ihr und betrachtete sie.
Verklärt bewegte sie sich auf dem Kissenbett, dabei malte der sanfte Schein einer Laterne goldene Streifen auf ihre nackte Haut.
„Was ist das?“, fragte sie benommen, als Raffa sie auf die Stirn küsste und ihr ein zartes Band um den Kopf legte. „Das ist doch mein Schal!“, stellte sie überrascht fest.
„Ein A’Qabanischer Hochzeitsschal.“ Raffa lächelte. „Man könnte meinen, das Schicksal hätte ihn mir für die Auktion in die Hände gespielt, damit du ihn ersteigerst.“
„Man könnte auch sagen, es ist nicht fair, dich über mich lustig zu machen.“
Vorsichtig richtete Casey sich so auf, dass der Schal nicht verrutschte.
„Ich liebe dich, Casey Michaels“, flüsterte Raffa und half ihr, die zarten Falten zu ordnen.
„Das solltest du nicht sagen.“
Stirnrunzelnd sah er sie an. „Und warum nicht?“
„Schließlich hast du zugegeben, dass das nur ein Trick ist, um mich hier zu halten.“
„Das streite ich nicht ab.“
„Das Liebesgeständnis geht dir verdächtig locker über die Lippen. Und, bitte“, abwehrend hob sie die Hände, „komm mir nicht wieder mit ‚jahrelanger Erfahrung‘.“
„Diesmal scherze ich nicht, Casey. Ich meine es ernst.“
„Mit der komischen, neumodischen Fremden in deiner hochkarätigen Welt?“
„Jetzt bist du unfair, Casey“, unterbrach er sie. „Für mich bist du liebevoll und klug und noch so vieles mehr, ohne das ich nicht mehr leben möchte.“
„Weil ich dich wütend mache und deine Geduld oft strapaziere?“, bemerkte sie trocken.
„Nein!“, widersprach er heftig. „Und bitte, mach dich nicht darüber lustig. Es ist mir todernst.“ Er umfasste ihr Gesicht und fuhr beschwörend fort: „Warum sollte ich dich nicht um deiner selbst willen lieben?“
„Weil es da nicht viel zu lieben gibt – und zwischen unseren Auffassungen von Liebe Welten liegen.“
„Warum kannst du nicht einfach glauben, wie liebenswert du bist, Casey?“
„Ich glaube an Liebe zwischen zwei Menschen, Liebe in der Familie, unter Freunden. Aber du bist …“
„Ein König?“ Nun lachte Raffa schallend.
„Was ist daran so komisch?“
„Ich bin ein Mann“, erklärte er. „Ein Mann, der eine Frau liebt, nur diese eine will und sich keine andere an seiner Seite vorstellen kann. Mit dir möchte ich Kinder haben, viele Kinder. Und ich möchte, dass du mir hilfst, mein Land zu entwickeln und aufzubauen. Und was die Liebe betrifft: Ich schenke dir mein ganzes Herz.“
„Und du … machst dir da nichts vor?“
„Wenn du nicht hierbleiben möchtest …“
„Würdest du mich gehen lassen?“ Casey versuchte, es ihm leicht zu machen.
„Nein“, beteuerte er ihr. „Ich würde dich als jungfräuliche
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