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Zauber-Schloss

Titel: Zauber-Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
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so einem Winkelhexenmeister gehen und mir einen Gegenzauber kaufen. Aber das werde ich Celeste nicht verraten –« Er lächelte voll grimmiger Zufriedenheit. »O nein, kein Wort sage ich ihr davon! Ich lasse mich einfach weiterhin von ihr hänseln, wie bisher, und werde so tun als ob, bis – oh, die wird aber eine Überraschung erleben!«
    Sie kehrten zur Arbeitsmannschaft zurück. »Wie geht’s dem Ungezieferfreund?« fragte einer der anderen Zentauren wiehernd.
    Cedric blickte ihn stählern an. »Mir geht’s prima«, sagte er. »Und dem Magier auch. Wir werden ihm helfen, so gut wir nur können. Und wir werden genau das tun, was er verlangt, nicht wahr?« Es war keine wirkliche Frage.
    Dor tat so, als würde er den Ärger der anderen Zentauren nicht bemerken. Die waren wirklich ganz schön zurechtgestaucht worden! »Wo fliegen Harpyien in Katapultreichweite herum?« fragte er.
    Ein Zentaur auf der Brüstung legte den Kopf schräg.
    »Dort drüben!« sagte er schließlich und zeigte nach Norden.
    »Dort drüben, mein Herr!« berichtigte Cedric ihn und verpaßte ihm einen schnellen Hieb auf die Flanke.
    »Sprich den Magier gefälligst mit dem ihm gebührenden Respekt an!«
    »Äh, nennt mich einfach Dor«, sagte Dor. Er hatte sich zwar gewaltsam Respekt verschafft, aber nun legte er auf solche Äußerlichkeiten keinen Wert mehr.
    »Sie kommen von der Spalte her geflogen, Herr Dor«, sagte der Zentaur auf der Brüstung.
    »Könnt ihr einen Schuß südwestlich von ihnen plazieren?«
    »Ich kann der Anführerin einen Schuß direkt in ihren Schnabel verpassen!« sagte Cedric.
    »Na ja, ich möchte ihn aber lieber südwestlich von ihnen haben.«
    Cedric zuckte die Schultern. »Ein Fohlenspiel.« Die Zentauren scharten sich um das Katapult, legten es um, befestigten den Spannbalken und legten einen großen Stein in die Schlinge. Dann richteten sie es nach Nordosten aus und stellten die Schlingenhöhe ein.
    »So, und jetzt sagst du andauernd, bis du auf den Boden aufprallst: ›Harpyien sind stinkende Spatzenhirne!‹« sagte Dor zu dem Stein.
    »Harpyien sind stinkende Spatzenhirne!« wiederholte der Stein fröhlich.
    »Feuer!« befahl Dor.
    Cedric löste die Sperre, der Katapultarm schnellte empor, das Geschoß jagte im hohen Bogen über den Wald hinweg, und der Stein schrie: »Harpyien sind stinnnnnn –« und war auch schon außer Hörweite.
    »So, und jetzt muß der nächste südöstlich davon plaziert werden«, sagte Dor. »Bis wir eine ganze Kette haben, die die Harpyien von uns aus gesehen in Richtung Osten lockt, in die Nähe des Antennenwaldes.«
    »Ich verstehe, Magier«, antwortete Cedric. »Und dann?«
    »Dann werden sie auf die Koboldbande dort treffen.«
    Der Zentaur lächelte. »Ich hoffe, die putzen sich gegenseitig von der Platte!«
    Das hoffte Dor auch. Wenn es zu wenige Harpyien sein sollten, würden die Kobolde den Zombies weiterhin den Weg versperren. Waren es aber zu viele Harpyien, dann würden sie die Zombies aufhalten. Vielleicht kam auch alles schon zu spät.
    »Magier«, sagte eine liebliche Stimme hinter Dor. Er drehte sich um und entdeckte eine reife Frau, die auf der Brustwehr stand.
    »Ich bin die Neo-Zauberin Vadne und bin gekommen, um bei der Verteidigung dieser Mauer behilflich zu sein. Was kann ich tun?«
    »Neo-Zauberin?« fragte Dor undiplomatisch direkt. Er erinnerte sich daran, daß Murphy irgend etwas über eine Zauberin gesagt hatte, die dem König half, aber Einzelheiten wußte er nicht mehr.
    »Mein Talent entspricht fast, aber nicht ganz dem Zauberinnenkaliber«, gestand sie.
    »Was habt Ihr denn für ein Talent?«
    »Topologie.«
    »Was?«
    »Topologie. Gestaltverwandlung.«
    »Ihr könnt Eure Gestalt verwandeln? Wie ein Werwolf?«
    »Nicht meine eigene«, sagte sie. »Andere Gestalten.«
    »Zum Beispiel aus Steinen Pfannkuchen machen?«
    »Nein, mein Talent beschränkt sich auf belebte Gestalten, und ich kann auch ihr Wesen nicht verwandeln.«
    »Das verstehe ich nicht. Wenn Ihr einen Mann in einen Wolf verwandeln würdet –«
    »Dann würde er zwar die Gestalt eines Wolfs haben, würde aber immer noch ein Mann bleiben. Kein dichter Pelz, keine empfindliche, scharfe Wolfsnase. Topologie ist keine echte Verwandlung.«
    Dor dachte an König Trent, der einen Mann in einen Wolf verwandeln konnte – in einen Wolf, der alles konnte, was ein echter Wolf vermochte, und der auch Wolfsnachkommen hervorbringen konnte. Das war ein viel gewaltigeres Talent als bloße

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