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Zauber-Schloss

Titel: Zauber-Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
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nach.«
    »Vielleicht doch – wenn ich die Geschosse verzaubert habe. Laßt mich mit der Munition sprechen.«
    »Auf der Nordmauer liegt welche. Dort, wo ich Sie ohnehin einsetzen wollte.«
    »Wie? Sagt bloß, daß ausnahmsweise mal etwas klappt?« fragte Dor lächelnd.
    »Die Situation wird immer komplizierter. Murphy kann nicht jede Kleinigkeit im Auge behalten. Sein Talent wird, wie meines auch, im Augenblick bis aufs äußerste gefordert. Wir werden bald wissen, wer sich schließlich als der mächtigste Magier herausstellt.«
    »Ja, das will ich glauben. Und wir haben gleich mehrere Magier auf unserer Seite.«
    »Aber ein einziges schlimmes Mißgeschick kann unsere ganzen Anstrengungen zunichte machen. Ich diesem Sinne ist Murphy jeder beliebigen Anzahl von Magiern gewachsen.«
    »Ich gehe wohl besser zu dem Katapult. Wissen wir, wo sich die Streitkräfte der Harpyien aufhalten?«
    »Die Zentauren dürften es wissen. Sie mögen weder Harpyien noch Kobolde, und ihre Sinne sind sehr geschärft.« Der König wandte sich ab. »Ich werden dem Zombiemeister eine Nachricht übermitteln und ihn dazu auffordern, weiter vorzustoßen, sobald die Harpyien auftauchen.«
    Dor eilte zur Nordmauer. So unvollendet sie auch sein mochte, war sie immer noch wesentlich stärker als alle anderen. Auf der Innenseite führten kleine Treppen empor, die auf den oberen Zinnen endeten.
    Die Zentauren hasteten nervös hin und her. Sie waren noch keine Gelehrten wie zu Dors Zeit und auch keine Krieger wie in einer anderen Epoche: Es waren vergleichsweise einfache Arbeiter, die für einen Krieg nicht sonderlich gut geeignet waren. Immerhin trug jeder Zentaur einen Bogen und einen Köcher voller Pfeile mit sich. Ausgezeichnete Bogenschützen waren die Zentauren schon immer gewesen.
    »Der König hat mir den Befehl über diesen Mauerabschnitt übertragen«, verkündete Dor, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. »Wir müssen dreierlei tun: Als erstes müssen wir die Mauer so weit vervollständigen, wie es nur geht, bevor die Kampfhandlungen beginnen. Zweitens müssen wir sie verteidigen, wenn die Ungeheuer eintreffen. Und drittens haben wir noch eine besondere Aufgabe. Ich werde die Munition dieses Katapults verzaubern und –«
    »Wer bist du?« fragte der Zentaur, der sich schon einmal geweigert hatte, Dor zu verraten, wo König Roogna war. Er war es auch, der die anderen Zentauren gegen Hüpfer aufgebracht hatte. Was für ein Unglück, ausgerechnet mit diesem Wesen und dieser Mannschaft zusammenarbeiten zu müssen.
    Unglück? Das war Murphys Einfluß! Der Fluch wurde immer stärker und nicht schwächer, während sich das Ende nahte. Doch er mußte ihn überwinden. Schließlich war er selbst ja auch ein Magier, und wenn das irgend etwas bedeuten sollte…
    »Zentaur, ich bin der Magier Dor«, erwiderte er kühl. »Du wirst mir gefälligst mit dem Respekt begegnen, der mir zusteht.«
    »Der Ungezieferfreund!« rief der Zentaur und stemmte die Arme in die Hüften.
    Was sollte Dor jetzt tun? Jetzt war nicht die Zeit, höfliche Umgangsformen zu pflegen, und er konnte das Vertrauen oder den Respekt des Zentauren nicht erst in mühseliger Kleinarbeit erringen. Dor mußte sofort handeln.
    Also – also würde er sein Talent einsetzen müssen. »Komm mal mit an die Seite, Zentaur«, sagte er. »Ich muß mit dir unter vier Augen reden.«
    »Mit dir Ungezieferfreund an die Seite gehen?« fragte der Zentaur ungläubig. Er trat vor und tat so, als wolle er seine Faust schwingen – doch da hatte Dor ihm bereits die Schwertspitze an den Hals gesetzt. Wieder einmal hatte Dors Körper gehandelt, bevor er nachdenken konnte. Doch diesmal war es die richtige Reaktion gewesen. Der Zentaur zuckte zusammen. Dor hatte ihn auf beeindruckende Weise gekontert. Die glitzernde Klinge hätte seine Schlagader durchtrennen können, bevor er zurückgewichen wäre – und das konnte sie noch immer. Also entschloß er sich, auf das Gespräch unter vier Augen einzugehen. Wenigstens so lange, bis er seine Hufe in eine gute Kampfposition gebracht hatte.
    Dor schob abrupt sein Schwert zurück in die Scheide und drehte dem Zentauren beinahe achtlos den Rücken zu. Wenn dieser jetzt zuschlagen sollte, dann würde er vor versammelter Mannschaft als Feigling dastehen. Also folgte er Dor ans etwas abseits gelegene Katapult, das sich hinter einer Brüstung befand.
    Dor drehte sich um und betrachtete das Arbeitsgeschirr des Zentauren. »Wie heißt er?« fragte er es.
    »Cedric Zentaur«,

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