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Zauber-Schloss

Titel: Zauber-Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
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zuzusehen. Dor war sehr neugierig auf den eigentlichen Vorgang magischer Anpassung. Gab der König lediglich Befehle, so wie Dor Gegenständen befahl, zu reden, oder war es eine stille Willensanstrengung? Doch kaum hatte Roogna den unwilligen Wasserdrachen endlich dort plaziert, wo er ihn hinhaben wollte, als ein kleines Nachrichtenteufelchen angelaufen kam. »König, Herr – an der Baustelle ist etwas schiefgelaufen! Auf den Steinblöcken liegt der falsche Zauber, jetzt stoßen sie sich gegenseitig ab, anstatt sich gegenseitig anzuziehen.«
    »Der falsche Zauber!« brüllte der König zornig. »Ich habe diesen Zauber doch erst letzte Woche selbst angepaßt!« Es folgte eine kurze Auseinandersetzung, in deren Verlauf sich herausteilte, daß eine vollständige Reihe von Steinblöcken falsch ausgelegt worden war. Irgend jemand hatte diesen Fehler begangen, und man hatte ihn nicht mehr rechtzeitig entdeckt. Es waren gewaltige Blöcke, die jeder mehrere hundert Pfund wogen.
    Roogna raufte sich sein schnell ergrauendes Haar. »Wieder Murphys Fluch! Das kostet uns eine weitere Woche! Muß ich denn mit meinen eigenen gebrechlichen Händen jeden Stein einzeln auslegen? Sag ihnen, sie sollen die Reihe wieder herausreißen und durch die richtigen Steine ersetzen.«
    Das Teufelchen huschte davon, und der König machte sich wieder an die Arbeit. Doch als er gerade mit seinem Zauber anfangen wollte, traf ein neues Teufelchen ein. »He, König – im Süden marschiert eine Koboldarmee heran!«
    Grimmig fragte der König: »Wie ist die geschätzte Ankunftszeit?«
    »GAZ null minus zehn Tage.«
    »Das ist der eine Schuh!« brummte der König und ging wieder an die Arbeit. Der Wasserdrache war inzwischen natürlich wieder davongeschlichen und mußte erst mühsam wieder an seinen Platz gelockt werden. Murphys Fluch wirkte auch bei kleinen Dingen.
    Kurz darauf erschien ein weiteres Teufelchen. »Roog, alter Junge – im Norden ballt sich ein ganzer Harpyienschwarm zusammen.«
    »GAZ?«
    »Zehn Tage.«
    »Das ist der zweite Schuh«, sagte Roogna entmutigt. »Die beiden Streitkräfte werden hier aufeinanderstoßen, dank Murphy, und bis sie sich gegenseitig vernichtet haben, haben sie auch die ganze Gegend zerstört, und Schloß Roogna wird in Schutt und Asche liegen. Wenn wir doch wenigstens die Brustwehr rechtzeitig fertigbekommen – aber das ist jetzt hoffnungslos. Mein Feind hat eine bemerkenswert tüchtige Planung ins Spiel gebracht. Ich muß ihn dafür bewundern.«
    »Er ist ein schlauer Mann«, meinte Dor. »Es muß doch irgendwie möglich sein, diese beiden Armeen abzulenken, wenn sie es nicht gerade auf das Schloß abgesehen haben sollten. Ich meine, wenn den Kobolden und Harpyien das Schloß völlig gleichgültig ist und sie nur zufällig hier miteinander kämpfen.« Er war beunruhigt. Es sah zwar nicht so aus, als habe seine Anwesenheit dieses Problem bewirkt, aber ganz sicher war er sich nicht dabei. Wenn seine Begegnungen mit den Harpyien und Kobolden dazu geführt haben sollten, daß sie sich gegenseitig –
    »Jeder direkte Versuch einer Ablenkung würde dazu führen, daß uns beide angreifen«, sagte Roogna. »Es sind äußerst widerspenstige Geschöpfe. Wir haben weder die Kampfmoral noch die Mittel, um auch nur eine dieser brutalen Horden abzuwehren. In Ihrer Welt mag der Mensch ja vielleicht das vorherrschende Geschöpf sein, aber hier hat sich das noch nicht durchgesetzt.«
    »Wenn Ihr noch weitere Hilfstruppen anderer Wesen mobilisieren würdet –«
    »Dann müßte ich meine Magie aufteilen, um sie dafür zu entlohnen – anstatt am Schloß zu arbeiten.«
    »Eure Menschenarmee – könnt Ihr die nicht aus dem Urlaub zurückbeordern?«
    »Murphys Fluch wirkt sich besonders stark bei organisierter Nachrichtenübermittlung aus. Ich bezweifle, daß wir die volle Truppenstärke zusammenbekämen, bevor die Ungeheuer einträfen. Und ich bin mir sicher, daß diese Männer ihr eigenes Zuhause vor den vordringenden Ungeheuern schützen müssen. Ich schätze, es wird besser sein, wir verteidigen das Schloß mit dem, was uns im Augenblick zur Verfügung steht. Das ist zwar nur eine schwache Chance, aber schlechter als die Alternative ist sie auch nicht. Ich fürchte, diesmal hat Murphy mich an die Wand gedrängt.«
    »Vielleicht könnte ja ein anderer Magier behilflich sein –« Dor unterbrach sich, als ihm noch etwas einfiel. »Der Zombiemeister! Würde seine Hilfe etwas ausmachen?«
    Der König dachte nach.
    »Ja, das

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