Zauber-Suche
entfernten Blitz. Das Dämonenuniversum hatte mit einer Explosion begonnen und endete in einer weiteren, und Zeit und Materie waren nur eine Lücke zwischen beiden Explosionen – die wiederum nur zwei Aspekte ein und desselben Knalls waren. Offensichtlich handelte es sich um ein Universum, das völlig fremdartig war. Und doch wurde es nach und nach in diesem Strom der Bedeutungslosigkeit immer glaubwürdiger. Ein supermagischer Rahmen für die supermagischen Dämonen! Bink trat aus dem GEDANKEN heraus. »Aber was haben denn die Dämonen mit der Quelle der Magie von Xanth zu tun?« fragte er kläglich.
Da trat er in einen völlig neuen Strudel. Wenn wir zusammenarbeiten, können wir unser A vergrößern, kommunizierte der pseudo-weibliche Dämon verführerisch. Jedenfalls war es das, was Bink einigermaßen sicher unter all den unterschwelligen und vielschichtigen Myriaden von Symbolen und Resonanzen heraushörte, die mindestens ebenso intensiv waren wie diffus und konfus. Meine Formel ist L(A/N) d und deine ist X(A/N) th . Unsere As passen zueinander.
Wenn man alles bedachte, war es ein ganz gutes Angebot, da ihre anderen Elemente sich zumindest teilweise voneinander unterschieden und nicht miteinander vergleichbar waren.
Bei deiner Existenz, nein! protestierte ein anderer. Es war E(L/A) n .
Vergrößere unser L und nicht unser A. Er würde durch das größer werdende A verlieren.
Vergrößere doch sowohl L als auch E, schlug ein anderer vor. Es war L(E/I) d , und E(L/A) n stimmte sofort zu. Auch L(A/N) d war dafür, weil sie in gewissem Umfang auch davon profitieren würde. Aber das ließ X(A/N) th außen vor. So kam es schließlich zu keinem Kontrakt.
Verwirrt trat Bink aus dem Strudel. Waren dies Namen oder Formeln? Hatten diese Buchstaben Werte? Was ging hier vor?
»Ah, du hast es gesehen«, sagte Humfrey. »Die Dämonen haben keine Namen, sondern Spielpunkte. Variable Eingaben werden substituiert, was die numerischen Werte beeinflußt – obwohl es eigentlich gar keine Zahlen sind, sondern Grade von Konzepten, mit Tiefe, Anziehungskraft, Ausstrahlung und anderen Dimensionen, die wir kaum begreifen können. Am wichtigsten ist das jeweilige Ergebnis.«
Diese Erklärung machte alles nur noch geheimnisvoller. »Dann ist der Dämon Xanth nur ein Spielergebnis?«
»Der Dämon, dessen Punktformel X(A/N) th ist – drei Variable und ein Exponentialfaktor, besser können wir das nicht verstehen«, sagte der Magier. »Die Spielregeln übersteigen unser Fassungsvermögen, aber wir sehen, wie ihre Spielergebnisse sich verwandeln.«
»Spielergebnisse sind mir egal!« rief Bink. »Was hat das alles für einen Sinn?«
»Was hat das Leben für einen Sinn?« gab Humfrey zurück.
»Na ja … na, wachsen, verbessern, irgend etwas Nützliches tun«, erwiderte Bink. »Aber nicht, mit Konzepten zu spielen.«
»Das siehst du so, weil du kein Dämon bist, sondern ein Mensch. Diese Wesen sind unfähig, zu wachsen oder sich zu verbessern.«
»Aber was ist denn mit ihren ganzen Zahlen, ihrer Beschleunigungspotenzierung, Viskositätserhöhung …«
»Ach so, ich dachte, du hättest das verstanden«, sagte der Magier. »Das sind keine Erweiterungen dämonischen Intellekts oder dämonischer Macht, sondern ihrer Stellung. Dämonen wachsen nicht, sie sind bereits allmächtig. Es gibt nichts, was sie sich vorstellen können, das sie nicht auch besitzen könnten. Nichts, was ihnen unmöglich wäre. Deshalb können sie nach unserer Definition auch nichts verbessern und nichts Nützliches tun, weil sie nämlich bereits absolut sind. Folglich gibt es keinerlei Grenzen, keinerlei Herausforderung.«
»Keine Herausforderung? Wird das nicht etwas langweilig mit der Zeit?«
»Ja, in einer Milliarde Jahre wird es sogar milliardenfach langweiliger«, meint der Magier.
»Und deshalb spielen die Dämonen Spiele?« fragte Bink ungläubig.
»Wie soll man die Zeit denn besser verbringen und das Interesse an der Existenz wiedererlangen? Da sie keine wirklichen Grenzen kennen, setzen sie sich selbst welche, freiwillig. Der Reiz künstlicher Herausforderung verjagt die Langeweile der Wirklichkeit.«
»Hm, vielleicht«, brummte Bink zweifelnd. »Aber was hat das alles mit uns zu tun?«
»Der Dämon X(A/N) th zahlt eine Spielstrafe, weil er die Formel nicht innerhalb der festgesetzten Runde vollendet hat«, sagte Humfrey. »Er darf sich nicht mehr bewegen und muß in völliger Isolation bleiben, bis man ihn freiläßt.«
Bink stand still und
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