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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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bewegte sich nicht, um in keine weiteren Gedankenströme zu geraten.
    »Ich habe keine Fesseln gesehen, die ihn festgehalten hätten. Und was die Isolation angeht, so gibt es hier doch jede Menge Wesen.«
    »Keine Fessel könnte ihn binden, denn er ist ja allmächtig. Er hält sich eben an die Spielregeln. Und wir beide zählen natürlich nicht als Gesellschaft, wie alles im Lande Xanth nicht zählt. Wir sind Parasiten und keine Dämonen.«
    »Aber … aber …« Verzweifelt kämpfte Bink um den Sinn des Ganzen, konnte ihn aber einfach nicht fassen. »Sie haben doch gesagt, daß der Dämon die Quelle der Magie sei!«
    »Das habe ich in der Tat. Der Dämon X(A/N) th ist seit über tausend Jahren hier gefangen. In dieser Zeit hat sein Körper geringe Mengen Magie verloren, die herausgesickert sind und seine Umgebung getränkt haben. Es ist so wenig, daß er es kaum bemerkt – so wie eine natürliche Abstrahlung, ähnlich wie unsere Körper Hitze abgeben.«
    Bink fand das genauso phantastisch wie die Strudelgedanken des Dämons. »Seit tausend Jahren? Ein Heraussickern der Magie?«
    »In einem solchen Zeitraum kann selbst ein kleines Leck eine ganze Menge hindurchlassen – jedenfalls nach den Maßstäben der Schmarotzer«, versicherte ihm der Magier. »Alle Magie im Lande Xanth rührt daher. Und diese ganze Magie zusammengenommen würde nicht einmal einen einzigen Buchstaben der Formel des Dämonen ausmachen.«
    »Aber selbst wenn dem so sein sollte – warum hat dann die Gehirnkoralle versucht, mich daran zu hindern, das herauszufinden?«
    »Die Koralle hat nichts gegen dich persönlich, Bink. Ich glaube, daß sie deine Entschlossenheit sogar achtet. Sie ist einfach nur dagegen, daß überhaupt irgend jemand die Wahrheit erfährt. Denn wenn jemand dem Dämon X(A/N) th begegnen sollte, könnte es sein, daß er in Versuchung käme, ihn freizulassen.«
    »Wie könnte ein bloßer Parasit … ich meine, eine Person, eine solche Wesenheit freilassen? Sie haben doch selbst gesagt, daß der Dämon aus freier Wahl hier bleibt.«
    Humfrey schüttelte den Kopf. »Was bedeutet jemandem, der allmächtig ist, freie Wahl? Er bleibt hier, weil das Spiel es so fordert. Das ist was ganz anderes.«
    »Aber er spielt das Spiel doch nur zu seiner Unterhaltung! Er kann doch jederzeit aufhören!«
    »Das Spiel gilt nur so lange, wie seine Regeln eingehalten werden. Wenn er schon über tausend Jahre darein investiert hat
    und nun kurz vor dem Erfolg – im Rahmen der Spielregeln – steht, warum sollte er da plötzlich aufhören?«
    Bink schüttelte den Kopf. »Das ergibt keinen Sinn für mich. Ich würde mich jedenfalls nicht auf solche Weise selbst quälen.« Doch in einem verborgenen Teil seines Bewußtseins nagte der Zweifel. Er quälte sich schließlich auch mit Juwel herum, indem er die menschliche Konvention seiner Ehe mit Chamäleon respektierte. Das würde einem Dämon vielleicht unsinnig vorkommen …
    Humfrey blickte ihn verständnisvoll an.
    »Also gut«, meinte Bink schließlich. »Dann wollte die Koralle also nicht, daß ich von dem Dämon erfahre, damit ich ihn nicht freilassen kann. Wie könnte ich denn ein allmächtiges Wesen freilassen, das gar nicht freigelassen werden will?«
    »Oh, X(A/N) th will bestimmt freigelassen werden! Es ist lediglich notwendig, daß das Protokoll dabei eingehalten wird. Du könntest es ganz einfach dadurch tun, indem du den Dämon anredest und sagst: ›Xanth, ich lasse dich frei!‹ Jeder kann das, außer dem Dämon selbst.«
    »Aber wir zählen doch für ihn gar nicht! Wir sind doch ein Nichts, reine Parasiten!«
    »Ich habe die Regeln nicht geschaffen, ich deute sie lediglich auf der Grundlage der Erfahrung, die die Gehirnkoralle über Jahrhunderte hinweg hat sammeln können«, sagte der Magier mit gespreizten Händen und hochgezogenen Schultern. »Natürlich ist unsere Deutung recht mangelhaft. Aber ich wage zu spekulieren, daß der Dämon eine Wette eingegangen ist, daß irgendwann einer der Parasiten etwas Bestimmtes sagen wird. Das verleiht dem Ganzen eine unterhaltsame Zufälligkeit.«
    »Wenn er so viel Macht hat, kann Xanth doch einen von uns dazu zwingen.«
    »Das wäre das gleiche, als wenn er es selbst täte. Es wäre Schummeln. Die Spielregeln verlangen, daß er bleiben muß und kein anderes Wesen in seinem Interesse beeinflussen darf. Das ist keine Frage der Macht, sondern der Übereinkunft. Der Dämon weiß von allem, was hier vor sich geht, einschließlich unserer jetzigen

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