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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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lebendig im See begraben bleiben. Wir brauchen die Magie! Es ist völlig unwichtig, ob wir sie mögen oder nicht. Ohne sie ist Chester so gut wie tot. Wir kommen einfach nicht weiter, wenn du …«
    Mit größtem Zögern nickte sie schließlich. »Ich hätte nie geglaubt, daß ich jemals Obszönität dulden könnte. Aber für Chester würde ich alles tun. Selbst –« Sie schluckte schwer und kniff den Schweif ein. »… sogar Magie. Aber –«
    »Wir brauchen eine neue Suche!« sagte Bink in plötzlicher Erkenntnis, während er sich das Gesicht wusch. »Eine Suche, um dem Land Xanth die Magie wiederzugeben! Wenn wir alle zusammenarbeiten, Menschen und Zentauren und alle anderen Wesen von Xanth, dann finden wir vielleicht einen anderen Dämon –« Doch er brach ab, als ihm bewußt wurde, wie hoffnungslos dieses Unterfangen sein würde. Wie sollten sie X(A/N) th oder irgendein anderes supermagisches Wesen herbeirufen? Die Dämonen interessierten sich doch überhaupt nicht für dieses Land.
    »Ja«, meinte Cherie und fand ihre Hoffnung wieder, als Bink die seine gerade wieder verloren hatte. »Vielleicht weiß der König ja, was wir tun müssen. Steig wieder auf, ich werde einen Galopp einlegen.«
    Bink saß wieder auf, und sie raste los. Sie war zwar nicht ganz so kräftig und schnell wie Chester, aber er mußte ihre schlanke Hüfte dennoch umklammern, damit er nicht herabstürzte. »Und mit Magie … werde ich wieder schön sein …« murmelte sie wehmütig in den Wind.
    Bink nickte müde, während Cherie weiter durch die traurige Wildnis jagte. Dann fiel er beinahe mit einem Ruck herunter, weil sie plötzlich scharf abbremste.
    Vor ihnen standen zwei riesige zottige Gestalten. »Aus dem Weg, ihr Ungeheuer!« schrie Cherie ohne jede Gehässigkeit. »Es geht um das öffentliche Wohl. Das könnt ihr nicht blockieren!«
    »Wir wollen niemals nichts blockieren. Geh aus dem Weg, und wir passieren«, sagte eines der Ungeheuer.
    »Knacks der Oger!« rief Bink. »Was machst du denn hier, so weit weg von zu Hause?«
    »Kennst du dieses Ungeheuer etwa?« fragte Cherie.
    »Und ob! Außerdem kann ich ihn jetzt sogar ohne Dolmetscher verstehen.«
    Der Oger, der nun einem grobschlächtigen Hünen von einem Mann glich, blickte Bink unter seiner fliehenden Stirn an. »Du Mann, den wir auf der Suche getroffen? Ich mit Liebster auf Hochzeitszoffen.«
    »Hochzeitszoffen?« murmelte Cherie.
    »Aha, das ist also unser Dornröschen!« sagte Bink und musterte die Ogerin. Sie war so häßlich, wie man es sich nur vorstellen konnte. Doch unter ihrer Behaarung, die aussah wie ein Mop, mit dem man gerade Erbrochenes aufgewischt hatte, und ihrem sackartigen groben Kleid wirkte sie zarter, als man es von einer Ogerin erwartet hätte. Dann fiel es ihm wieder ein: Sie war ja auch gar keine echte Ogerin, sondern eine Schauspielerin aus der Truppe der Strudelungeheuer. Wahrscheinlich konnte sie auch schön aussehen, wenn sie sichMühe gab. Doch warum tat sie es dann nicht? »Äh, eine Frage –«
    Die Frau, nicht dumm, begriff sofort, worauf er hinauswollte. »Ja, ich mal gehabt anders Gesicht«, sagte sie zu Bink. »Doch mag ich diese Mühle nicht. Ich finden Mann, besser als jedes Ungeheuer. Gefällt mir besser, bleibt mir treuer.«
    Dann hatte die Primadonna also einen Ehemann gefunden, der ihr entsprach! Nach seiner Begegnung mit den Ungeheuern war Bink geneigt, ihr zuzustimmen. Sie behielt die Ogerin Verkleidung bei, die ja ohnehin nur eine physische Spiegelung ihrer normalen Persönlichkeit war, während sie Knacks beibrachte, deutlicher zu sprechen. Eine ganz schön clevereUngeheuerdame! »Äh, gratuliere«, sagte Bink. Und seitwärts,
    zu Cherie gewandt: »Sie haben auf unseren Rat hin geheiratet. Humfrey, Crombie, Chester, der Golem und ich haben es ihnen empfohlen. Na ja, Humfrey hat geschlafen. Es war eine schöne Geschichte.«
    »Zweifellos«, meinte Cherie zweifelnd.
    »Ich hau’ ihm prima auf den Schopf«, sagte die hübsche
    Oger-Dame. »Ist ziemlich hart, wie Holz sein Kopf.«
    »Oger sind sehr leidenschaftlich«, murmelte Bink.
    Knacks war es offensichtlich zufrieden. Wahrscheinlich hatte er es besser getroffen als mit einer echten Ogerin, dachte Bink. Egal, welche Fehler die Schauspielerin haben mochte, sie wußte sicherlich, wie man mit ihm umgehen mußte.
    »Hat der Verlust der Magie euch stark beeinträchtigt?« fragte Bink. Die beiden Oger blickten ihn verständnislos an.
    »Sie haben es nicht mal bemerkt!« rief Cherie.

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