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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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so eingerichtet, daß er wenigstens in der ersten Nacht ein gutes, sicheres Lager fand. Aber was den Rest von Xanth anging – welche Hoffnung blieb da noch?
    Die Greifin begleitete ihn ein Stückchen, und in verblüffend kurzer Zeit fand er sich am toten Wald wieder: ein einigermaßen vertrautes Gebiet. Er dankte ihr, wünschte ihr noch alles Gute und schritt weiter, Richtung Norden.
    Nun packte ihn die Einsamkeit. Der Mangel an Magie war so total und deprimierend! Alle kleinen Annehmlichkeiten waren verschwunden. Es gab keine Pfeifenwinden mehr, die ihren gewundenen Rauch von sich gaben. Kein Baum wich ihm mit seinen Ästen mehr aus oder verhängte einen Ausweichzauber. Alles war hoffnungslos mundanisch geworden. Wieder fühlte er sich müde, aber nicht nur vom Wandern. War das Leben ohne Magie eigentlich überhaupt noch lebenswert?
    Nun, Chamäleon würde jetzt in ihrer ›normalen‹ Phase steckenbleiben, die ihm am besten gefiel: weder schön noch klug, aber alles in allem sehr nett. Ja, damit würde er wohl eine Weile leben können, bis es langweilig würde, immer vorausgesetzt, daß man ihm überhaupt gestatten würde –
    Er blieb plötzlich stehen. Er hörte Getrappel wie von Hufen auf einem Trampelpfad. Ein Feind? Es war ihm fast egal – Hauptsache Gesellschaft!
    »Haaalloooo!« rief er.
    »Ja?« Es war eine Frauenstimme. Er lief darauf zu.
    Vor ihm stand eine Zentaurin auf dem Pfad. Sie war nicht sonderlich hübsch. Ihre Flanken waren matt, ihr Schweif war voller Zecken (eine Dame konnte sie natürlich nicht fortfluchen), und ihr menschlicher Oberkörper und ihr Gesicht waren zwar offensichtlich recht weiblich, aber nicht besonders gut proportioniert. Ein Fohlen folgte ihr, und das war nicht nur unattraktiv, sondern regelrecht häßlich, wenn man von seinem glatten Hinterteil einmal absah. Eigentlich glich es –
    »Chester!« rief Bink. »Das ist Chesters Fohlen!«
    »He, du bist ja Bink!« erwiderte die Zentaurin. Doch sie glich in keiner Weise der Schönheit, auf deren Rücken er einmal geritten war. Was war nur geschehen?
    Aber er war geistesgegenwärtig genug, sich unverbindlich zu äußern. »Was tust du denn hier? Ich dachte, du wolltest im Zentaurendorf bleiben, bis –« Doch das war schon wieder eine Falle, denn Chester würde nie wieder zurückkehren.
    »Ich trabe zum Palast, um herauszufinden, wodurch das Wunder bewirkt wurde«, sagte sie. »Ist dir bewußt, daß die Obszönität aus Xanth verbannt worden ist?«
    Blink erinnerte sich, daß Cherie Magie für obszön hielt, zumindest, wenn sie sich bei Zentauren zeigte. Bei anderen duldete sie sie zwar als notwendiges Übel, weil sie sich für liberal hielt, aber sie zog es vor, sie nur in klinischem Ton zu diskutieren.
    Nun, da hatte er etwas beizusteuern! Er war froh, daß der Wandel wenigstens einer Person zusagte. »Ich fürchte, daß ich
    dafür verantwortlich bin.«
    »Du hast die Magie abgeschafft?« fragte sie erstaunt.
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte Bink. »Und eine schmerzliche. Ich erwarte nicht, daß andere sie ebenso leicht hinnehmen werden wie du.«
    »Steig auf«, sagte sie. »Du bist zu langsam zu Fuß. Ich bringe dich zum Palast, und du kannst mir die ganze Geschichte erzählen. Die Neugier bringt mich ja fast um!«
    Es konnte durchaus sein, daß es die Geschichte war, die sie tatsächlich umbringen würde, wenn sie nämlich die Wahrheit über Chester erfuhr. Aber er mußte es ihr sagen. Also stieg er auf und klammerte sich fest, während sie lostrabte. Er hatte sich schon auf einen tagelangen Marsch eingestellt, doch das war jetzt wohl nicht mehr nötig. Sie würden noch vor Nachteinbruch am Palast ankommen.
    Dann berichtete er von seinen Erlebnissen. Er ertappte sich dabei, wie er versehentlich mehr Einzelheiten erzählte, als wirklich nötig gewesen wäre, und er merkte, daß er das nur tat, weil er sich vor der Enthüllung fürchtete – wie Chester seinen schrecklichen Kampf verloren hatte. Sicher, er hätte wohl gewonnen, wenn der Böse Blick, der eigentlich Bink hätte treffen sollen, ihn nicht gelähmt hätte, aber das würde sie wohl kaum trösten. Cherie war jetzt eine Witwe, und er war es, der es ihr beibringen mußte …
    Da unterbrach ein Schrei seinen Bericht. Ein Drache erschien – aber was war das doch für ein erbärmliches Ungeheuer! Die einst so glänzenden Schuppen hatten eine fleckiggraue Färbung angenommen, und als er Feuer schnauben wollte, kam lediglich Staub hervor. Das Tier sah bereits

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