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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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abgemagert und kränklich aus. Er war von Magie abhängig, wenn er auf die Jagd gehen wollte.
    Dennoch griff der Drache sie an, entschlossen, die Zentaurin samt Reiter und Fohlen zu vertilgen. Bink zückte sein Schwert, und Cherie trabte tänzelnd weiter, bereit, sich sofort mit einem heftigen Tritt zu verteidigen. Selbst ein abgekämpfter Drache dieser Größe stellte noch eine große Gefahr dar.
    Da erblickte Bink eine Narbe am Hals des Drachen. »He, kennen wir uns nicht?« rief er. Der Drache hielt inne. Dann hob er den Kopf als Zeichen des Wiedererkennens.
    »Chester, Crombie und ich sind diesem Drachen begegnet und haben mit ihm einen Pakt geschlossen«, sagte Bink. »Wir haben gemeinsam gegen die Nickelfüßler gekämpft.«
    »Die Nickelfüßler sind jetzt harmlos«, sagte Cherie. »Ihre Scheren besitzen keine –« Sie schürzte angewidert die Lippen. »… Magie mehr. Ich bin direkt in die Spalte getrabt und habe auf ihnen herumgetrampelt. Sie konnten mir nichts anhaben.«
    »Drache, die Magie ist aus Xanth verschwunden«, sagte Bink. »Du mußt jetzt lernen, ohne dein Feuer zu jagen und zu kämpfen. Nach und nach wird deine stärkste mundanische Eigenart zum Tragen kommen und sich herauskristallisieren, vielleicht auch erst bei deinen Nachkommen. Ich schätze, das dürfte eine große Schlange ergeben. Es tut mir leid.«
    Der Drache starrte ihn entsetzt an. Dann wirbelte er herum und eilte, halb galoppierend, halb gleitend davon.
    »Mir tut es auch leid«, meinte Cherie. »Ich merke gerade erst, daß Xanth ohne Magie nicht mehr dasselbe ist. Zauber haben durchaus ihren Platz. Für Wesen wie dieses da … ist die Magie völlig natürlich.« Für ihre Verhältnisse war das ein beachtliches Zugeständnis.
    Bink fuhr mit seinem Bericht fort. Nun konnte er sich nicht länger drücken und sagte ihr, was er sagen mußte. »Und so habe ich Crombie in seiner Flasche dabei«, schloß er. Und wartete ab und spürte, wie sich ihr Körper versteifte.
    »Aber Chester und Humfrey –«
    »Sind unten geblieben«, sagte er. »Weil ich den Dämon freigelassen habe.«
    »Aber du weißt doch gar nicht, ob sie tot sind«, sagte sie, und ihre Muskeln waren derart angespannt, daß das Reiten richtig unbequem wurde. »Man wird sie suchen und zurückbringen –«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Bink trübe. Diese Entwicklung des Gesprächs gefiel ihm überhaupt nicht.
    »Humfrey hat sich wahrscheinlich bloß verirrt. Deshalb hast du ihn auch nicht gefunden. Er war vom Höhleneinbruch wahrscheinlich völlig durcheinander. Ohne seine Wissensmagie könnte man ihn mit einem Kobold verwechseln. Und Chester … der ist viel zu zäh, um … um … er ist einfach nur konserviert. Du hast doch selbst gesagt, daß das ein Einmachsee war –«
    »Ja, das stimmt«, gab Bink zu. »Ich … aber er war so weit ausgelaufen, daß ich die Windungen der Gehirnkoralle erkennen konnte.«
    »Aber er ist nicht ganz ausgelaufen! Er ist immer noch da unten, ganz in der Tiefe, wie der Greif in der Flasche, das weiß ich genau. Wir können ihn suchen und wiederbeleben –«
    Bink schüttelte den Kopf. »Nicht ohne Magie.«
    Sie warf ihn ab. Bink flog durch die Luft und sah, wie der Boden auf seinen Kopf zustürzte, wußte, daß sein Talent nichts mehr würde dagegen tun können – und landete in Cheries Armen. Sie war im letzten Augenblick hinter ihm her gesprungen, um ihn aufzufangen. »Tut mir leid, Bink. Es ist nur … ja, ja, Obszönität stört mich einfach. Zentauren haben keine …« Sie stellte ihn wieder auf die Füße, ohne ihren Satz zu Ende zu führen. Sie mochte vielleicht nicht mehr schön sein, aber Zentaurenkräfte besaß sie immer noch.
    Stark, aber nicht schön. Zur Zeit der Magie hatte sie wunderschöne Brüste besessen. Jetzt war sie zwar immer noch üppig, aber doch etwas hängebrüstig, wie die meisten menschlichen und humanoiden Frauen ähnlichen Umfangs. Ihr Gesicht war früher herzerfrischend keck gewesen, doch nun wirkte es nur noch durchschnittlich. Woran konnte dieser rapide Wandel wohl liegen? Doch wohl nur am Verlust der Magie.
    »Ich will mal eins klären«, sagte Bink. »Du meinst also, daß jede Magie obszön ist –«
    »Nicht jede Magie, Bink! Für einige von euch scheint sie ganz natürlich zu sein – aber ihr seid ja nur Menschen. Bei einem Zentauren ist das etwas anderes. Wir sind zivilisiert.«
    »Angenommen, daß Zentauren auch Magie besäßen?«
    Sie blickte ihn mit beherrschtem Ekel an. »Es ist wohl besser, wenn

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