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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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am Himmel, so daß nur ein kleinerer Teil im Schatten lag, doch der wimmelte dafür auch nur so von den kneifenden Ungeheuern.
    Da hatte Bink einen Einfall. »Wir müssen zusammenarbeiten!« rief er. »Alle zusammen, bevor wir zusammen aufgefressen werden!«
    »Natürlich«, sagte Chester. »Aber wie werden wir den Drachen los?«
    »Ich meinte, mit dem Drachen zusammenarbeiten!«
    Chester, Crombie und der Drache blickten ihn verblüfft an. Alle tanzten immer noch auf der Stelle umher. »Drachen sind zu blöd, um mit anderen zusammenarbeiten zu können, selbst wenn sie wollten«, wandte Chester ein. »Sofern das überhaupt Zweck hätte. Das Biest denkt doch immer nur an das eine. Warum sollen wir ihm auch noch dabei helfen, uns hinterher aufzufressen?«
    »Wir müßten ein Abkommen schließen«, erwiderte Bink.
    »Wir helfen ihm, und dafür frißt es uns nicht auf. Der Drache kann sich nicht umdrehen und kann seinen Körper auch nicht
    lange hochstemmen. Er ist also genauso verwundbar wie wir. Aber er kann wesentlich besser gegen die Nickelfüßler kämpfen. Wenn wir seine Flanke schützen –«
    »Flammen!« rief Chester. »Nickelfüßler hassen Licht – und Flammen enthalten verdammt viel Licht!«
    »Richtig«, sagte Bink. »Wenn wir also seine dunkle Seite und seine Pranken schützen –«
    »Und seinen Rücken«, fügte Chester hinzu und blickte Crombie an. »Wenn er uns traut …«
    »Er hat gar keine andere Wahl«, sagte Bink und schritt auf den Drachen zu.
    »Das weiß er aber nicht! Paß auf – er wird dich versengen!«
    Doch Bink wußte, daß sein magisches Talent ihn davor bewahren würde. Er stellte sich vor den kupfernen Nüstern des Drachen auf, aus denen kleine Dampfwölkchen hervorkamen. Wenn sein System nicht aktiviert war, verlor er meistens etwas Dampf. »Drache«, sagte Bink, »du verstehst mich, nicht wahr? Du kannst zwar nicht sprechen, aber du weißt, daß wir alle in der Patsche sitzen und von den Nickelfüßlern zerrissen und aufgefressen werden, wenn wir uns nicht gegenseitig helfen, stimmt’s?« Und er machte einen Satz, um einem weiteren angreifenden Nickelfüßler auszuweichen.
    Der Drache gab keine Antwort, sondern blickte ihn nur an. Bink hoffte, daß das ein gutes Zeichen war. Er durchbohrte den Nickelfüßler mit seiner Schwertspitze und hob das zappelnde Ungeheuer auf.
    »Ich kann immer nur einen Nickelfüßler auf einmal erledigen«, fuhr Bink fort und zeigte dem rechten Auge des Drachen seinen Gefangenen. »Ich könnte mich auf eine deiner Pranken setzen und sie beschützen. Mein Freund der Zentaur könnte deinen Schwanz bewachen. Der Greif ist in Wirklichkeit ein verwandelter Soldat und auch ein Freund von mir. Er könnte deinen Rücken bewachen und die Feinde mit seinem Schnabel zerquetschen. Wir könnten dir helfen – sofern du uns vertraust.«
    »Wie können wir ihm denn trauen?« wollte Chester wissen.
    Der Drache reagierte immer noch nicht. War er einfach zu dumm, oder hatte er verstanden? Chester ergriff das Wort. »Drache, du weißt, daß wir Zentauren Wesen von Ehre sind. Das weiß doch jeder! Ich gebe dir mein Wort, ich werde dich nicht angreifen, wenn du mich vorbei läßt! Ich kenne Bink gut. Obwohl er ein Mensch ist, ist er auch ein Wesen von Ehre.
    Und der Greif –« Er zögerte.
    »Skwaaak!« sagte Crombie wütend.
    »Crombie ist auch ein Wesen von Ehre«, sagte Bink schnell. »Und wir nehmen an, daß du das auch bist, Drache.«
    Doch der Drache starrte ihn unentwegt an. Bink begriff, daß er es darauf ankommen lassen mußte. Vielleicht war der Drache zu dumm, um zu verstehen, vielleicht traute er ihnen auch nicht. Möglicherweise konnte er auch nicht reagieren. Sie mußten das Risiko einfach eingehen, es war ihre letzte Chance.
    »Ich werde über deinen Rücken klettern«, sagte Bink. »Meine Freunde werden mir folgen. Das Abkommen soll so lange gelten, bis wir alle aus dieser Erdspalte geflohen sind.«
    »Wenn du mir nicht glaubst, dann kannst du uns ja auf der Stelle versengen und allein gegen die Nickelfüßler kämpfen«, fuhr er fort, als der Drache schwieg.
    Mutig schritt er um den Kopf des Drachen zum Halsansatz, wo die Vorderbeine hervortraten. Der Drache versengte ihn nicht. Er erblickte die Wunde, die er ihm mit seinem Schwert zugefügt hatte. Blut tropfte daraus herunter, das gierig von einem Nickelfüßler am Boden aufgeschnappt wurde. Das winzige Ungeheuer riß ganze Scheiben aus dem Steinboden, um auch den letzten Tropfen dieser Delikatesse

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