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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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keine Frage, die er mir stellen will, und der andere will für die Antwort nicht bezahlen. Beide verschwenden nur meine Zeit.«
    »Dann wußten Sie also die ganze Zeit, daß wir da sind!« rief Bink, halb wütend und halb bewundernd, mit einem Schuß undefinierbaren Gefühls. Was für eine Persönlichkeit! »Sie haben mich durch diese ganze unnötige Hindernisbahn gejagt –«
    »Unnötig, Bink? Du kommst in einer Mission, die mich ungeheuer viel Zeit kosten und Xanths Wohlergehen selbst bedrohen wird. Warum sollte ich dich da noch ermutigen?«
    »Ich brauche keine Ermutigung!« erwiderte Bink hitzig. »Ich brauche lediglich einen Rat – weil der König der Meinung war, das sei besser so.«
    Der Gute Magier schüttelte den Kopf. »Der König ist ein reichlich schlauer Kunde. Du brauchst mehr als nur einen Rat, Bink.«
    »Na ja, jedenfalls brauche ich von Ihnen bloß einen Rat!«
    »Den sollst du haben, und sogar kostenlos: Vergiß diese ganze Mission.«
    »Ich kann diese Mission aber nicht vergessen! Ich bin im Auftrag des –«
    »Das sagtest du bereits. Ich sagte auch, daß du mehr als nur einen Rat brauchst. Du bist genauso störrisch wie deine Freunde. Warum habt ihr diesen armen Drachen nicht in Frieden gelassen?«
    »Den armen –« Bink starrte ihn empört an. Dann lachte er. »Sie sind mir aber einer, Magier! Aber jetzt hören Sie mal auf, mich aufzuziehen, und sagen Sie mir, warum Sie uns nicht ohne diesen ganzen Aufwand hereingelassen haben, wenn Sie schon genau wußten, daß ich unterwegs war.«
    »Weil ich es nicht eben liebe, wenn man mich mit Kleinigkeiten belästigt. Wenn meine üblichen Verteidigungsanlagen dich aufgehalten hätten, dann hättest du auch kaum den erforderlichen Willen besessen, um deine Mission wirklich zu erfüllen. Aber du hast nicht aufgegeben, ganz, wie ich befürchtet hatte. Was als harmlose Ablenkung durch ein wohlgestaltetes Gespenst begann, ist zu einer ernsthaften Suche geworden – und was dabei herauskommen wird, entzieht sich sogar meiner Wissensmagie. Ich habe Beauregard befragt, und er hat sich dermaßen aufgeregt, daß ich ihn wieder in seine Flasche stopfen mußte, bevor er einen Nervenzusammenbruch erlitt.«
    Beauregard – das war der bebrillte, hochgebildete Dämon, der in einem Behälter verkorkt war. Bink fühlte sich plötzlich unbehaglich. »Was kann einen Dämon denn derart erschüttern?«
    »Das Ende Xanths«, antwortete Humfrey knapp.
    »Aber ich suche doch bloß nach der Quelle der Magie!« protestierte Bink. »Ich werde Xanth doch nichts Schlimmes antun. Ich liebe Xanth!«
    »Als du letztes Mal hier warst, wolltest du den Bösen Magier auch nicht auf dem Thron sehen«, erinnerte Humfrey ihn. »Deine kleinen Abenteuer haben so eine Art, außer Kontrolle zu geraten …«
    »Sie meinen, daß diese Mission noch schlimmer wird als die letzte?« fragte Bink. Er war gleichzeitig erregt und entsetzt. Das letzte Mal hatte er nur sein Talent aufspüren wollen.
    Der Magier nickte ernst. »So sieht’s aus. Ich kann zwar nicht genau sagen, auf welche Weise deine Suche Xanth bedrohen wird, aber ich bin überzeugt davon, daß die Risiken ungeheuer groß sind.«
    Bink dachte daran, wie es wäre, die Suche aufzugeben: Er würde zu Chamäleon zurückkehren, die häßlicher und scharfzüngiger war denn je, und zu Millie, jetzt kein Gespenst mehr, die durch seine Träume spukte. Plötzlich interessierte er sich brennend für die Quelle der Magie Xanths. »Danke für Ihren Rat. Ich werde weitermachen.«
    »Nicht so eilig, Bink! Das war nicht mein magischer Rat, sondern nur gesunder Menschenverstand. Dafür verlange ich nichts. Ich wußte, daß du diesen Rat nicht befolgen würdest.«
    Manchmal fiel es Bink wirklich schwer, Geduld mit dem Guten Magier zu haben. »Dann geben Sie mir Ihre magische Antwort.«
    »Und was bietest du mir als Bezahlung?«
    »Bezahlung?« keuchte Bink.
    »Das ist eine –«
    »… Mission des Königs«, beendete der Magier Binks Satz. »Sei doch realistisch, Bink! Der König zieht dich doch bloß für eine Weile aus dem Verkehr, bis sich deine häusliche Situation bessert. Er kann es nicht zulassen, daß du jedesmal den ganzen Palast auf den Kopf stellst, wenn er gerade versucht, mit der Königin klarzukommen. Das rechtfertigt doch wohl kaum, mir die Bezahlung zu verweigern.«
    Nur dumme Menschen versuchten, mit einem Magier zu diskutieren, dessen Talent in der Informationsbeschaffung bestand. Bink entschied sich fürs Diskutieren. »Der König hat

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