Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
Flügelobst!« stöhnte Bink. »Wir hätten uns anschleichen müssen. Warum hast du uns denn nicht vorher gewarnt, Crombie?«
    »Du hast schließlich nicht gefragt, Sülzkopf!« erwiderte der Golem.
    »Fangt sie!« rief Chester und sprang mit ausgestreckten Armen hoch, um einen Apfel aus der Luft zu fischen. Bink stieg hastig ab.
    Eine reife Birne schwebte einen Augenblick auf der Stelle, um sich zu orientieren. Bink sprang sie an und erwischte sie mit einer Hand. Die Flügel flatterten verzweifelt, dann gaben sie es auf. Es waren gewöhnliche grüne Blätter, die sich an diese Aufgabe angepaßt hatten. Er riß sie gnadenlos ab, damit seine Frucht nicht entkommen konnte, dann machte er sich auf die Suche nach der nächsten.
    Er stolperte plötzlich und stürzte zu Boden, wobei ihm ein wackelnder Pfirsich entwischte. Wütend musterte er das Hindernis, über das er gestolpert war. Es war einer der allgegenwärtigen Erdhaufen. Diesmal stand er auf und stampfte den Haufen in den Boden, bis er völlig eingeebnet war. Dann jagte er weiteren Früchten nach.
    Bald hatte er eine kleine Sammlung Obst beisammen: einen Apfel, einen Pfirsich, eine Pflaume, zwei Birnen, einige Trauben und eine Banane. Die hatte monströse, raubvogelähnliche Flügelblätter besessen und sich schrecklich gewehrt, schmeckte aber dafür vorzüglich. Bink war nicht ganz wohl dabei, solche Früchte zu essen, denn sie glichen doch stark Lebewesen, aber wußte auch, daß die Flügel nur magische Anpassungen waren, die den Zweck hatten, daß die Pflanzen ihren Samen weiter aussäen konnten. Obst war dazu da, gegessen zu werden. Es besaß weder richtiges Bewußtsein noch Gefühl. Oder?
    Bink schob diesen Gedanken beiseite und blickte sich um. Sie befanden sich am Rande eines abgestorbenen Waldes. Humfrey erwachte. »Mir ist nicht wohl bei der Sache«, meinte er von sich aus. »Ich will nicht meine Zeit damit vergeuden, herauszufinden, wer oder was diese Bäume umgebracht hat. Am besten, wir gehen drum herum.«
    »Was nützt es, Magier zu sein, wenn man seine Magie nicht einsetzen will?« fragte Chester kühl.
    »Ich muß meine Magie für Notfälle aufheben«, sagte Humfrey. »Bisher hatten wir es allenfalls mit ein paar lästigen Hindernissen zu tun. Dafür ist mir mein Talent zu schade.«
    »Genau, gib’s ihnen, Winzling«, stimmte der Golem ihm zu.
    Chester sah zwar nicht überzeugt aus, hatte aber immer noch so viel Respekt vor dem Magier, um nicht auf seiner Meinung zu beharren. »Es geht langsam auf Abend zu«, sagte er. »Wo ist ein guter Ort, um die Nacht zu verbringen?«
    Crombie wirbelte wieder so heftig herum, daß er beinahe seine Reiter abgeworfen hätte. »Hmph!« machte Humfrey, und der Golem übersetzte pflichtbewußt: »Du dämliche Flugkatze! Stell gefälligst deine Pranken auf den Boden!«
    Der Greif drehte den Kopf, bis seine tödlichen Augen und sein Schnabel nach hinten zeigten. »Skwaak!« sagte Crombie selbstbewußt. Der Golem übersetzte ihn nicht, wirkte aber eingeschüchtert. Crombie beendete sein Manöver und zeigte in eine neue, leicht von ihrem Hauptziel abweichende Richtung.
    »Das ist nicht weit ab. Wir werden dort hingehen«, entschied Chester, und niemand hatte etwas einzuwenden.
    Ihr Weg führte am Rand des toten Waldes entlang, und das war ein Glück, denn dadurch war die Gegend relativ sicher: Was immer den Wald getötet haben mochte, hatte auch so gut wie alle darin enthaltene Magie ausgerottet, sowohl die gute als auch die böse. Und doch machten die riesigen Bäume zu ihrer Seite Bink immer neugieriger. Sie wiesen keinerlei Markierungen auf, und das zu ihren Füßen wachsende Gras wuchs üppig, da es nun mehr Licht erhielt. Das wies darauf hin, daß der Boden nicht von irgendeinem Ungeheuer vergiftet worden war. Tatsächlich waren bereits neue Schößlinge zu erkennen, die sich an die langwierige Arbeit machten, den Wald wiederherzustellen.
    Irgend etwas hatte hier spurlos zugeschlagen.
    Um sich von dem unlösbaren Rätsel abzulenken, wandte Bink sich an den Golem. »Grundy, falls du darüber reden magst – welche Frage hast du dem Magier gestellt?«
    »Ich?« fragte der Golem erstaunt. »Du interessierst dich für mich?«
    »Natürlich tue ich das«, sagte Bink. »Du bist doch auch eine –« Beinahe hätte er »Persönlichkeit« gesagt, doch dann fiel ihm ein, daß der Golem technisch gesehen doch keine war. »… ein Wesen«, beendete er seinen Satz etwas lahm. »Du hast doch Bewußtsein, Gefühle –«
    »Nein,

Weitere Kostenlose Bücher