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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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hat uns doch im Nu in seinen Topf gesteckt und ein Feuer entfacht«, sagte Chester. »Oger betrachten Menschenfleisch als Delikatesse.«
    Crombie krächzte. »Der Idiot behauptet, daß sein doofes Talent sich niemals irren würde«, berichtete Grundy.
    »Ja, aber man sollte nicht vergessen, was sein Talent einfach nicht abdeckt«, meinte Bink. »Wir haben nach einem guten Ort gefragt, wo wir die Nacht verbringen können. Wir haben nicht gesagt daß er sicher sein müßte.«
    »Klar, ein großer Topf mit heißem Wasser ist auch nicht unbequemer als alles andere, wenn man sich entspannen will«, stimmte Chester ihm zu. »Bis das Wasser zu heiß wird. Dann wird aus einem Bad –«
    »Ich fürchte, ich werde wieder etwas von meiner kostbaren Magie verschwenden müssen«, klagte Humfrey. »Es ist schon zu spät, um noch durch den Wald zu schleichen und eine andere Ruhestätte zu suchen.« Er holte eine weitere verkorkte Flasche hervor und entkorkte sie. Der Korken war ziemlich widerspenstig, wie die meisten Korken, deshalb dauerte das Ganze seine Zeit.
    »Äh, ist das nicht ein Dämonenbehälter?« fragte Bink, der die Flaschenart wiederzuerkennen glaubte. Manche Flaschen waren dicker als andere und sorgfältiger hergestellt, mit eingeritzten magischen Symbolen. »Sollten Sie nicht –«
    Der Magier hielt inne. »Umph.«
    »Er meint, daß er das gerade tun wollte, du Knallkopf«, sagte der Golem. »Das kannst du ruhig glauben – wenn dir danach ist.«
    Der Magier kratzte ein Pentagramm in den Boden, stellte die Flasche hinein und murmelte ein paar unverständliche Beschwörungsformeln. Der Korken knallte aus der Flasche, und der rauchige Dämon trat hervor und verdichtete sich, bis Bink ihn als Beauregard wiedererkannte.
    Der hochgebildete, bebrillte Dämon wartete gar nicht erst die Frage ab. »Dafür belästigst du mich, alter Mann? Natürlich ist der Ort sicher. Dieser Oger ist Vegetarier. Unsicher ist bloß deine Mission.«
    »Nach der Mission habe ich dich nicht gefragt«, schnauzte Humfrey ihn an. »Ich weiß selbst, daß sie unsicher ist. Deshalb bin ich schließlich dabei.«
    »Sieht dir gar nicht ähnlich, dich für einen solchen Unfug herzugeben. Schon gar nicht auf Kosten deiner eigenen Bequemlichkeit«, meinte Beauregard und schob seine Brille auf der Nase hoch. »Bei dir rieselt wohl langsam der Kalk? Wirst wohl senil, eh? Oder willst du einfach mit Pauken und Tröten untergehen?«
    »Verzieh dich, Höllengeist! Ich werde dich schon wieder rufen, wenn ich mir dein nutzloses Geschwätz anhören will.«
    Beauregard schüttelte mitleidig den Kopf und verschwand wieder in der Flasche.
    »Das ist wieder so ein Geist, der auch fühlen kann«, sagte Bink beunruhigt. »Müssen Sie ihn unbedingt in so einer winzigen Flache einsperren?«
    »Niemand kann einen Dämon einsperren«, sagte der Magier kurzangebunden. »Außerdem ist seine Dienstzeit noch nicht beendet.«
    Manchmal war es wirklich schwierig, der Logik dieses Mannes zu folgen! »Er war aber doch schon bei Ihnen, als ich Ihnen das erste Mal begegnet bin, vor über einem Jahr.«
    »Er hatte eine ziemlich komplizierte Frage.«
    »Ein Informationsdämon, der Ihnen die Fragen beantwortet, für die Sie Bezahlung verlangen, muß Sie für eine Antwort bezahlen?«
    Humfrey antwortete nicht. Bink hörte ein schwaches, dröhnendes Gelächter, das offenbar aus der Flasche des Dämons kam. Irgend etwas hier mußte wirklich zum Lachen sein, wenn es auch nicht gerade komisch war.
    »Es ist wohl besser, wenn wir hineingehen, bevor es dunkel wird«, meinte Chester und musterte die Tür des Ogers mit mißtrauischen Blicken.
    Bink wäre zwar lieber erst der Sache mit dem Dämon nachgegangen, aber der Zentaur hatte nicht unrecht.
    Sie traten an die Tür. Es war ein massives Portal aus behauenen, geschälten Eisenholzstämmen, die mit Würgranken verknüpft waren. Bink staunte. Rostfreies Eisenholz ließ sich gewöhnlicherweise nur aus frisch gefällten Bäumen gewinnen, und das schaffte nicht einmal eine magische Axt zufriedenstellend. Und welches Ungeheuer konnte es wagen, fröhlich ein paar tödliche Würgranken abzureißen, die ihre Opfer doch normalerweise erwürgten, und das recht kräftig?
    Chester hämmerte laut gegen die Tür. Als das metallische Echo nachließ, entstand eine Pause. Dann näherten sich langsame, dumpfe Schritte. Die Tür wurde mit einer solchen Heftigkeit aufgerissen, daß die Eisenholzscharniere heiß wurden und der Luftzug den Zentauren einen Schritt

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