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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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schlief Humfrey ein.
    »Das muß schön sein, ein Magier zu sein«, bemerkte Chester. »Er hat auf jedes Problem eine Antwort in irgendeiner Flasche.«
    »Das müssen Anschaffungen aus früheren Bezahlungen sein«, stimmte Bink ihm zu.
    Dann trafen sie auf einen Schwarm Fluchzecken. Die Dinger verteilten sich über ihre Beine und juckten teuflisch. Man konnte eine solche Zecke nur durch einen Fluch beseitigen. Das Problem bestand darin, daß sich kein Fluch an einem Tag wiederholen durfte, es mußten also stets verschiedene Flüche sein.
    Humfrey war nicht sonderlich erfreut, schon wieder geweckt zu werden. Diesmal hatte er freilich keine Lösung in einer Flasche parat. »Beim Bart meines Großonkels Humbug, verschwinde!« sagte der Gute Magier, worauf die angesprochene Zecke wie betäubt von ihm abfiel. »Bei der Schnauze einer kranken Seeschlange, hau ab!« Wieder stürzte eine Zecke zu Boden.
    Chester war etwas direkter, denn in seinem prachtvollen Schweif hatten sich gleich mehrere Zecken verfangen. »Ins Grab mit dir, Juckgesicht! Ich stampf dich flach wie die Fraßscheibe eines Nickelfüßlers! Raus, raus, verdammte Zecke.«
    Drei Zecken fielen überwältigt von ihm ab.
    »Laßt mich!« sagte Bink und beneidete die anderen um ihren Einfallsreichtum. »Los, juckt von mir aus einen Drachen!« Da begannen auch seine Zecken von ihm abzufallen, wenn auch nicht so reibungslos wie die Zecken, die von den wesentlich kräftigeren Flüchen der anderen getroffen wurden. Bink hatte einfach kein Händchen dafür.
    Crombie jedoch war in echten Schwierigkeiten. In diesem Teil von Xanth lebten keine Greife, und die Zecken verstanden seine Flüche nicht. Doch dann begann der Golem, sie zu übersetzen, worauf sie gleich zu Dutzenden herunterplumpsten. »Bei den blutigen Mäulern eines Feldes wilder Löwenmäulchen, tunkt eure häßlichen roten Hinterteile gefälligst in die nächste stinkende Kloake, und am besten gleich seitwärts! Wenn eure Gesichter Blumen wären, würdet ihr einem den ganzen Garten verpesten! Rammt eure rosa Pfefferwurzeln gefälligst in eure –« Der Golem hielt verblüfft inne. »Geht das überhaupt? Ich glaube, das kann ich nicht übersetzen.« Aber die Zecken hatten verstanden, und plötzlich waren die hellen Federn des Greifs frei von ihnen. Es konnte doch niemand so schön fluchen wie ein Soldat!
    Dennoch war es unmöglich, allen Zecken in dieser Gegend auszuweichen, und bis sie sie schließlich hinter sich gelassen hatten, waren ihre Flüche reichlich blumig und weithergeholt worden. Manchmal mußten sie eine einzelne Zecke mit zwei oder sogar drei Flüchen bearbeiten, bis sie den gewünschten Erfolg erzielten.
    Nun waren sie hungrig geworden. Es ging doch nichts über eine richtige Fluchorgie, um den Appetit anzuregen. »Sie kennen dieses Gebiet doch«, sagte Chester zu dem Magier, bevor er wieder einschlafen konnte. »Wo gibt es denn hier etwas zu essen?«
    »Laß mich mit diesem Kleinkram in Ruhe«, fauchte Humfrey. »Ich habe mir etwas zu essen mitgenommen. Was ihr übrigens auch hättet tun können –wenn ihr genügend Voraussicht gehabt hättet.« Er zückte ein weiteres Fläschchen. Diesmal verdichtete sich der Dampf zu einem Schichtkuchen, komplett mit Zuckerguß. Der Magier nahm den Kuchen aus der Luft, brach ein perfektes Keilstück heraus und biß hinein, während der Rest des Kuchens sich wieder auflöste und als Dampf in die Flasche zurückschwebte.
    »Es stimmt, wir haben es versäumt, Proviant mitzunehmen«, sagte Bink. »Meinen Sie, Sie könnten uns vielleicht etwas davon abgeben, nur dieses eine Mal?«
    »Warum sollte ich so etwas meinen?« fragte Humfrey neugierig.
    »Na ja, wir haben Hunger, und es wäre wesentlich einfacher, wenn –«
    Der Magier rülpste. »Such dir dein Freßchen selber, Schnorrer«, übersetzte der Golem.
    Bink überlegte, daß der Gute Magier ein wesentlich unangenehmerer Reisegefährte war, als es der Böse Magier gewesen war, als er damals die Wildnis Xanths durchqueren mußte. Aber er wußte auch, daß der äußere Schein trügen konnte.
    Crombie krächzte. »Vogelschnabel meint, daß es hier ein paar Obstbäume geben müßte. Er wird sie uns zeigen.« Und das tat der Greif auch.
    Kurz darauf entdeckten sie einen riesigen Obstbecher. Die Pflanze hatte die Gestalt einer offenen Schale, die bis zum Rand mit verschiedensten Früchten gefüllt war. Froh rannten sie darauf zu – als die Früchte emporstiegen und die Luft bunt färbten.
    »O nein! Es ist

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