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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Midasfliege auf ihr.
    Plötzlich war sie zu einer goldenen Statue geworden. Die Fliege surrte harmlos davon, doch der Schaden war angerichtet. »Sie sind extrem rar und landen nur selten«, sagte Humfrey aus dem Busch, in den er gestürzt war. »Ich bin erstaunt, daß wir dieser überhaupt begegnet sind. Vielleicht hat der Staub sie verrückt werden lassen.« Er erhob sich.
    »Vielleicht hat sie auch jemand geschickt«, meinte Bink. »Sie ist jedenfalls zuerst bei mir erschienen.«
    Crombie kam gelenkig wie eine Katze wieder auf die Füße. »Skwaak!«
    »Das hat sie für mich getan – um mir das Leben zu retten!« übersetzte Grundy. »Warum bloß?«
    »Das muß wirklich Wahnsinn sein«, meinte Chester trocken.
    Bink musterte die Statue. »Wie das Werk der Gorgone«, murmelte er. »Nur nicht aus Stein, sondern aus Gold. Ob es möglich ist, sie wiederherzustellen?«
    Crombie wirbelte herum und deutete. »Skwaak!«
    »Die Antwort liegt in derselben Richtung wie die Suche«, sagte Grundy. »Jetzt hat Vogelschnabel auch einen persönlichen Grund, die Suche zu einem Ende zu führen.«
    »Zuerst müssen wir durch den Wahnsinn – und zwar ohne Führerin«, warf Chester ein.
    Bink blickte bestürzt voraus. Plötzlich war die Lage äußerst ernst geworden – und dabei war sie vorher schon alles andere als unernst gewesen. »Wie kommen wir hier sicher durch, und zwar ohne wahnsinnig zu werden?«
    »Crombie muß uns Schritt für Schritt den sichersten Weg zeigen«, sagte Humfrey. »Schaut mal, da ist ein Spazierstock.« Er zeigte auf einen Stock, der auf zwei winzigen Füßen wackelnd durch das Dickicht spazierte. »Mit Mahagonigriff – ein Prachtstück.«
    Crombie zeigte ihnen den Weg, und sie schritten langsam voran. Die goldene Greifin ließen sie zurück. Sie konnten nichts für sie tun – außer darauf zu hoffen, daß das Ergebnis ihrer Suche auch eine Lösung erbrachte.
    Viel zu bald setzte die Dämmerung ein. Glühwürmchen erschienen aus ihren Erdtunneln, und die Bettwanzen schnarchten bereits auf ihren Pritschen. Schwalbenschwänze machten die Schwalbe und verschwanden. Eine Gruppe
    Sägefliegen war damit beschäftigt, die Bretter für ihr nächtliches Nest zurechtzusägen.
    Bink blickte um sich. »Im Augenblick hätte ich nichts dagegen, selbst ein Insekt zu sein«, sagte er. »Die fühlen sich hier wie zu Hause.«
    Chester stimmte ihm nüchtern zu. »Ich hab’ ja schon mal einen Abend im Freien verbracht, aber noch nie in der tiefsten Wildnis. Diese Nacht werden wir wohl kaum sehr genießen.«
    Bink blickte den Magier an, der noch immer mit seiner Artenbestimmung beschäftigt war. »Dort ist ein Nashornkäfer, der versucht, ein paar Häuser umzubaggern!« sagte Humfrey. »Das wird den Hausfliegen aber gar nicht passen!«
    »Mein Herr, es wird gefährlich sein, hier draußen zu schlafen. Wenn Ihre Magie uns dabei behilflich sein könnte, ein sicheres Lager –«
    »Jetzt holen sie Holzameisen, um das Gebälk abzustützen!«
    »Vielleicht haben Sie etwas in Ihren Flaschen, ein provisorisches Nachtlager oder so –« fuhr Bink fort.
    »Aber dieses Nashorn ist ja viel zu dumm, um aufzugeben!
    Der –«
    »Magier!« bellte Bink ungeduldig.
    Humfrey hob den Blick. »Ach, hallo Bink! Hast du dich noch nicht zur Ruhe gelegt?« Er blickte wieder zu Boden. »Schau mal! Jetzt haben sie einen Killerkäfer angeheuert! Sie wollen damit diesem –«
    Es war zwecklos. Der Magier interessierte sich mehr für den Wissenserwerb als für die Sicherheit. Humfrey war kein geborener Führer, weshalb er diese Aufgabe auch willig Bink überlassen hatte.
    »Wir müssen uns irgendeinen Schutz bauen«, entschied Bink schließlich. »Und abwechselnd Wache halten.« Er dachte über ihr Problem nach. Wie sollten sie einen Schutz bauen, wenn jedes Stück Holz, jeder Stein, jedes Blatt wütend seine Rechte verteidigen würde? Sie befanden sich schließlich in der ungezähmten Wildnis.
    Da erblickte er etwas Vielversprechendes: die großen, gebogenen Knochen eines verblichenen Ungeheuers. Er konnte zwar nicht sagen, um welches Tier es sich dabei gehandelt haben mochte, aber es mußte auf jeden Fall größer gewesen sein als ein Drache. Die Knochen wirkten zu dick, als daß sie einem Rokh hätten gehören können, und es waren auch keine Anzeichen für Flügel zu sehen. Wahrscheinlich hatte es sich also um eine ausgewachsene Landsphinx gehandelt, die zehnmal so groß wurden wie ein Mensch. Der einzige Grund, weshalb Sphinxe nicht den Dschungel

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