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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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beherrschten, bestand darin, daß sie zu selten waren und sich nicht für gewöhnliche Alltagsdinge interessierten. Drachen kamen häufiger vor als Sphinxe. Bink fragte sich, warum dem wohl so sein mochte und was eine Sphinx auf dem Höhepunkt ihrer Kraft umbringen konnte. Vielleicht die Langeweile. »Crombie, zeig uns die Richtung der nächsten geeigneten Lagerstelle«, sagte er, um sich Gewißheit zu verschaffen.
    Crombie gehorchte. Er zeigte auf die Knochen. Also hatte Bink recht gehabt! Er war zufrieden. »Wir werden ein paar Deckblätter sammeln und sie über die Knochen ausbreiten«, sagte er. »Dann haben wir eine gute Unterkunft und können uns notfalls auch verbarrikadieren. Crombie, zeig uns, wo wir die nächsten Decken finden können.«
    Der Greif zeigte – direkt in die bebenden Seile eines Raubbaumes hinein. Es war zwar kein Greifer, schien ihm aber verwandt zu sein. Das war wohl kaum ein sicherer Ort, um Decken zu suchen! »Na ja, vielleicht ist es sogar besser so. Wenn wir Wache halten, können wir wenigstens hinausschauen«, meinte Bink. »Chester, übernimm du die erste Wache. Weck mich, sobald du müde wirst, und danach Crombie.«
    Der Zentaur nickte. Er fragte nicht, ob Humfrey sich an der Wache beteiligt, denn es war offensichtlich, daß auf den Magier in seinem gegenwärtigen Zustand kaum Verlaß war.

 
    8
    Verrückte Konstellationen
     
    Bink gehorchte einem Ruf der Natur – nicht der Magie – und blieb stehen, als er einen Holzklumpen erspähte, der so dunkel und moosüberwachsen war, daß er wie ein großer Stein aussah. So etwas konnte sich als nützlich erweisen, falls sie in der Nacht von einem Ungeheuer angegriffen wurden. Das Holz schien gerade die richtige Größe für ein Wurfgeschoß zu haben. Er kniete nieder, um es aufzuheben – und hielt inne für den Fall, daß es verzaubert war. Doch sein Talent würde ihn schon schützen. Sollte das Holzstück gefährlich sein, würde er es nicht berühren können.
    Er hob es auf und bemerkte seine Maserung: braun, grün und weiß und absolut faszinierend. Für Holz war das Stück erstaunlich hart und schwer. Er fragte sich, ob es in Wasser wohl untergehen würde. Er spürte ein Prickeln in der Hand. Es war etwas Magisches an dem Ding, etwas Seltsames, Starkes. Er spürte, wie sein Talent das Ding abschätzte, genau wie damals, als er aus dem Lebensborn getrunken hatte. Wieder umhüllte seine Magie die des anderen Gegenstandes und nahm sie ohne Probleme auf. Binks Talent hatte Magier-Format. Er spürte es fast nur, wenn es auf starke oder komplizierte Gegenmagie traf.
    Aber ein Stück Holz?
    Er trug den Klumpen in ihr provisorisches Lager. »Ich weiß zwar nicht, was es ist, aber es scheint eine starke Magie zu besitzen. Es kann uns vielleicht nützlich werden.«
    Chester nahm den Klumpen in die Hand. »Holz, ungewöhnlich, haltbar. Das könnte von einem sehr sehr großen alten Baum stammen. Ich kann die Holzart nicht bestimmen; das macht es sehr ungewöhnlich. Vielleicht könntest du ja noch ein Stück Rinde finden –«
    Crombie krächzte. »Gib schon her, Pferdefratze! Ich hab’ schon eine Menge Holz zu sehen bekommen in meinem Leben.«
    Chester versteifte sich nur leise. »Aber immer, Vogelschnabel.«
    Crombie hielt den Klumpen mit einer Klaue und musterte ihn eindringlich.
    »Skwaak! Komisch.«
    »Ja«, meinte Bink. »Aber bevor du dich allzu sehr darin vertiefst, könntest du uns noch zeigen, wo wir am schnellsten Nahrung herbekommen. Wir können ja beim Essen darüber nachdenken.«
    Crombie wirbelte hilfsbereit herum und zeigte in eine bestimmte Richtung. Bink folgte mit seinem Blick und entdeckte einen großen, leuchtenden Pilz ganz in der Nähe. »Das muß es sein. Ich habe zwar noch nie einen Leuchter gegessen, aber dein Talent irrt sich ja nie.« Er schritt zu dem Pilz, bückte sich und brach ein Stück ab. Der Pilz war fest und trocken, im Inneren fahl, und verströmte einen angenehmen Duft.
    »Skwaak!« beschwerte Crombie sich bei dem Zentauren. »Ich bin damit noch nicht fertig!«
    »Du hast es lange genug angestarrt, Bussardhirn!« sagte Chester. »Jetzt bin ich dran.«
    Bink mußte zurücklaufen, um ihrem Streit Einhalt zu gebieten. Das Problem bei kämpferischen Wesen war, daß sie auch zum Kämpfen neigten! Nicht einmal zum Essenholen durfte er ihnen den Rücken kehren. »Jetzt ist der Magier an der Reihe!« rief er. »Vielleicht kann der das Ding ja bestimmen?« Er nahm das Holz und brachte es Humfrey. »Mein Herr, wenn

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