Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)

Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)

Titel: Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Baumann
Vom Netzwerk:
Streifen gerissenes
Taschentuch geopfert, aber er hatte nie etwas Feenähnliches zwischen den Ästen entdeckt.
    »Woran denkst
du, Martin?« Carola reichte ihm ein Glas Champagner.
    »An geheimnisvolle
magische Frauenwesen, die in Gebüschen leben.«
    Carola sah
ihn kurz erstaunt an. Dann hob sie das Glas.
    »Na, dann
lass uns auf die Feen trinken und ihre Zauberkraft. Kein schlechter Einstieg für
eine märchenhafte Oper.«
     
     
    facebook / florababy
18:43
     
    hey, ganz schnell:
ich bin in der kulturhütte. großes festspielhaus. sieht aus wie unsere alte schule.
nur mega größer! ich dehne mir seit einer halben stunde den hals aus nach BRAD,
aber niente! dafür habe ich den französischen präsidenten gesehen. hat zumindest
emina behauptet, dass er es war. sieht voll anders aus als im fernsehen. eher schwachmatico
als staatenlenker! zwei gläser schampus habe ich auch schon gezwitschert. mann,
die haben hier preise, da schnalzt es dir die kullerklunker von den lauschern. aber
florababy muss es ja nicht blechen. hehe. ist schon super, wenn man die große wettbewerbs-gewinnerin
ist.
    tschüssischmatz
    eure flora
     
    nochwas:
    in der pause soll
ich mit emina hinter die bühne zu diesem sarastrosänger.
    soll ein echter
platzhirsch sein unter diesen operngockeln.
     
    Das Licht im Saal wurde langsam
schwächer. Dann schwoll der Applaus an. Wie eine Woge rollte er von den Höhen des
Ranges bis in die vorderen Sitzreihen des Parketts. Die Besucher auf den hintersten
Plätzen am Rang waren am weitesten von der Bühne entfernt, hatten wenigstens einen
Vorteil: Sie sahen von hoch oben als Erste, wenn der Dirigent den Orchestergraben
betrat. Kaum hatten sie ihn entdeckt, begann das Klatschen. Der Dirigent hatte inzwischen
das Pult erreicht, verbeugte sich tief, drehte sich wieder zu seinen Musikern und
hob den Taktstock. Der Applaus verebbte. Mit dem ersten Orchesterschlag der Ouvertüre
öffnete sich langsam der Vorhang. Die behutsam aufflammenden Scheinwerfer erhellten
den Bühnenhintergrund. Nur ein kleiner Ausschnitt war zu sehen, eine schwach schimmernde
Mondsichel, umgeben von fahlen Sternen. Es war das erste Mal, dass Merana die Zauberflöte
auf der Bühne erlebte. Er hatte vor Jahren einmal eine Aufführung im Fernsehen gesehen.
Er erinnerte sich nur vage daran. Als die Streichergruppen der Wiener Philharmoniker
zu den schnellen Achtel- und Sechzehntelläufen ansetzten, war Merana überwältigt
von der Brillanz des Klanges. Kein Vergleich zur Aufnahme, die er zuhause hatte.
Auch die Zuschauer rings um ihn wurden von der Musik und vom gleich darauf einsetzenden
Geschehen auf der Bühne in den Bann gezogen. Einmal kam unerwartet Heiterkeit auf.
Die große Schlange, die Tamino quer über die Bühne verfolgte, geriet ins Schleudern
und knickte im hinteren Teil kurz ein. Darauf erschien ein erschrockenes Kindergesicht
am Schwanzende. Aber die Schlange fing sich wieder. Sie bedrohte Tamino mit hoch
aufgerichtetem Kopf und gefährlich flatternder Zunge, bis der Prinz am Ende der
Arie in Ohnmacht fiel. Gleichzeitig stürzte auch die Schlange zur Seite. Dieses
Mal passte das Umkippen des Riesenwurmes, denn der aufbrausende Gesang und die Zauberkraft
der drei plötzlich aus der Versenkung aufgetauchten Damen machten dem Ungeheuer
den Garaus. Die Sängerinnen waren exzellent. Jede einzelne des Trios hätte an jedem
anderen Opernhaus einen Vertrag als gefeierte Solistin erhalten können. Nebenrollen
wie die ›Drei Damen‹ mit erstklassigen Kräften von höchster künstlerischer Qualität
zu besetzen, gehörte zum Qualitätsanspruch der Salzburger Festspiele. Die Damen
auf der Bühne stritten, wer von ihnen bei dem holden Jüngling, sanft und
schön bleiben dürfte. Dann rauschten doch alle drei davon, um der Königin der
Nacht gemeinsam Bericht zu erstatten.
    Wo bin ich?
Ist’s Phantasie, dass ich noch lebe?, stammelte Tamino mit leicht schwedischem
Akzent. Gleich darauf setzte die Melodie ein, die jedes Kind kannte. Die naiv verspielte
Geigeneinleitung kündigte die Ankunft von Papageno an. Ein freudiges Aufatmen flatterte
durch die Reihen der Zuschauer, begleitet von leisen Rufen des Erstaunens, als vier
große Eulen einen blumengeschmückten Wagen hereinzogen, auf dem Maximilian Glocker
als bunt gefiederter Papageno stand, neben sich einen großen Käfig, in dem allerlei
Spielzeugvögel hockten, die mit den Köpfen wackelten. Die Zuschauer klatschten.
Auch der schwedische Prinzendarsteller bekundete große

Weitere Kostenlose Bücher