Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)
Überraschung.
Der Vogelfänger
bin ich ja, stets lustig heißa hopsassa.
Ich Vogelfänger
bin bekannt, bei alt und jung im ganzen Land …
Weiter kam er nicht. Als die Geigen
nach alt und jung im ganzen Land zur Wiederholung der Phrase ansetzten,
flog auf der rechten Parkettseite die große Mitteltür auf, und eine Gruppe von Leuten
stürmte in den dunklen Saal. Eine schnarrende Stimme dröhnte aus dem Schalltrichter
eines Megafons: »Wir protestieren gegen die illegale Praxis der Vogelfänger! Das
ist Tierquälerei!« Den Umrissen und der Stimme nach war die Gestalt mit dem tragbaren
Lautsprecher eine Frau. Daneben machte Merana im Halbdunkel zwei weitere Gestalten
aus, mit vermummten Gesichtern, die ein großes gelbes Transparent in die Höhe hielten.
›Freiheit für die Geschöpfe der Natur!‹ stand darauf. ›Stoppt den Vogelfang!‹ Merana
erkannte das Transparent wieder. Es war jenes, das er vor dem Festspielhaus in der
Ferne gesehen hatte. An den Türen hinter der protestierenden Gruppe erschienen zwei
Saaldiener. Die Gruppe flüchtete nach vorn, in Richtung Bühne. Immer noch krähte
die Stimme aus dem Megafon. »Wir protestieren mit Nachdruck dagegen, dass der Papageno
der Salzburger Festspiele die Tierquälerei unterstützt!« Die ersten Zuschauer sprangen
in die Höhe. Buhrufe wurden laut. Der Dirigent hatte längst abgewunken. Einige Geiger
im Orchestergraben waren aufgestanden und lugten über die Brüstung, mehr belustigt
als beunruhigt. Das Saallicht ging an. Die Billeteure schafften es, die beiden Vermummten
zu fassen. Ein Polizist in Uniform stieß dazu und entwand der Frau das Megafon.
Merana kannte ihn. Das war Bert Unterweger, einer seiner Kollegen. Der hatte heute
Premierendienst. Die Demonstranten waren elegant gekleidet, die Männer im dunklen
Anzug, die Frau in einem grün schillernden Kleid. Alle drei ließen sich widerstandslos
abführen. Es blitzte im Saal. Mehrmals. Handys und Fotoapparate wurden aktiviert.
An der geöffneten Eingangstür erschien ein Fotograf, den Merana zuvor schon im Foyer
gesehen hatte. Das elektronische Klicken der Kamera drang bis zu ihnen. Als die
Saaldiener mit der Gruppe der Demonstranten den Ausgang erreicht hatten, riss sich
die Frau noch einmal los und brüllte, dieses Mal ohne Megafon:
»Wer Vögel
quält, quält auch Menschen!« Dann wurde sie nach draußen gezogen, und die Türen
schlossen sich wieder. Die Frau hatte einen leuchtend roten Haarschopf, das hatte
Merana gerade noch gesehen. Das Stimmengewirr im Saal war inzwischen angewachsen.
Die Festspielpräsidentin hatte sich erhoben und schickte sich an, die Bühne zu besteigen,
um für den bedauerlichen Zwischenfall gerade zu stehen. Doch der Bühnenpapageno
hob beschwichtigend die Hand. »Lassen Sie es gut sein, Frau Präsidentin«, sagte
er laut. Beim Klang von Maximilian Glockers wohltönender Stimme verebbte die Unruhe
im Saal schlagartig. »Gott sei Dank sind wir kein abgeschotteter Hochsicherheitstrakt,
wo sich Menschen nicht mehr frei bewegen können. So ein Vorfall wie dieser kann
in einer freien Gesellschaft eben passieren. Mozart hätte sicher seinen Spaß daran
gehabt. Die Dame hat ihre Meinung geäußert, und wir haben sie zur Kenntnis genommen.
Wenn die Zuschauer erlauben, dann beginne ich einfach noch einmal mit der Arie.«
Begeisterter Applaus setzte ein. Das Licht im Saal verlöschte, die Präsidentin setzte
sich wieder auf ihren Platz. Die Geigen begannen erneut mit dem Vorspiel. Bis zur
Pause ereignete sich nichts Ungewöhnliches mehr. Dennoch war immer wieder leichte
Unruhe zu spüren. Bei jeder Aktion von Papageno drehten sich Zuschauerköpfe zu den
Türen, in ungewisser Erwartung, ob vielleicht wieder eine wild gewordene Tierschützerin
mit Megafon in den Saal stürmte. Einmal fegte sogar ein halblauter Aufschrei durch
die Reihen der Besucher, als sich tatsächlich eine der großen Türen öffnete. Doch
dieses Mal erschienen keine Vermummten mit Transparent sondern drei Buben, die Tamino
an der Hand hereinführten und ihn durch den Zuschauerraum zur Bühne brachten. Das
waren die Drei Knaben aus dem Spiel, die dem Prinzen den Weg zu den Tempeln der
Eingeweihten wiesen. Der Gang durch den Zuschauerbereich gehörte zur Inszenierung.
facebook / florababy
20:22
he, leute – der
absolute wahnsinn! ihr glaubt es nicht.
1. BRAD PITT in
der nachbarloge!!!! direkt neben florababy!! hab gedacht, mich knutscht der gorilla!
sieht aus der nähe noch viel mehr sexy
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