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Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)

Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)

Titel: Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Baumann
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aus als im kino!
    2. beim auftritts-song
von dem federn-typen (he, sisters, zieht euch schleunigst die zauberflöten-facts
rein, damit ihr checkt, wovon ich rede) knallen plötzlich ein paar crazy people
in den saal! tierschützer mit transparent und megafon! totale sponti-aktion! da
kriegst du zecken, so irre geht’s hier zu.
    später mehr, muss
zu sarastro.
    flora
     
    Der unerwartete Zwischenfall mit
den Tierschützern war das Pausengespräch an allen Stehtischen, in allen Launchen,
auch auf der Straße vor dem Festspielhaus, wo die meisten der Opernbesucher flanierten.
Merana und Carola sahen sich nach Bert Unterweger um, konnten ihn aber nirgends
entdecken. Sie erkundigten sich bei einem der Kollegen in Uniform, die auf dem Platz
vor dem Festspielhaus patrouillierten. Der junge Mann bemühte sich, bestens Auskunft
zu geben. Schließlich stand man nicht jedem Tag dem Chef der Kriminalabteilung und
dessen Stellvertreterin gegenüber. »Die Frau war offenbar schon vorher im Haus.
Haben zumindest die Kollegen gesagt. Zwei der Billeteure haben eine Frau im grünen
Abendkleid etwa eine Viertelstunde nach Vorstellungsbeginn am Ende des Foyers zum
hinteren Ausgang gehen sehen. Sie wolle nur kurz Luft schnappen, weil ihr nicht
gut sei, hat sie den Billeteuren zugerufen. Und sie brauche keine Hilfe, das leichte
Unwohlsein wäre gleich vorüber. Die beiden Saaldiener haben sich dann nicht mehr
darum gekümmert. Der Portier hat angegeben, die Frau sei zu ihm in die Loge gekommen,
habe gefragt, ob er ein Aspirin oder etwas in der Art habe. Er hat in seinem Medikamentenkasten
gekramt. Dabei müssen die beiden Männer von draußen ins Haus gekommen sein. Ja,
und kurz darauf ging es los.«
    »Wo sind
die Demonstranten jetzt?«
    »Die Kollegen
von der Dienststelle Rathausstube haben sie mitgenommen zur Erhebung der Personalien.«
    Merana bedankte
sich und blickte seine Stellvertreterin an. »Wollen wir etwas trinken? Einen Kaffee?«
Die schubste ihn in die Seite. »Komm schon, Martin, mach nicht auf scheinheilig.
Ich sehe dir doch an, dass du wissen willst, ob sich das auch tatsächlich so abgespielt
hat.«
    Der Kommissar
grinste. Beide wichen zwei heftig diskutierenden Männern aus, die ihnen entgegen
kamen, und machten sich auf den Weg. »Ich hoffe, die sperren das kulturfeindliche
Gesindel ein«, schnappte Merana aus dem Gespräch der beiden noch auf. Das Erste,
was Merana an der Portiersloge am hinteren Eingang, der zum Karajanplatz führte,
auffiel, war der eigenartige Geruch.
    »Riecht
es hier nach Fisch?« Carola schaute sich um, dann ging sie kurz in die Hocke. Mit
einem Taschentuch hob sie etwas Rötliches auf und hielt es Merana unter die Nase.
»Lachs?« Die Chefinspektorin nickte.
    »Und wenn
mich nicht alles täuscht, dann kleben da am Boden auch noch Reste einer Torte.«
    Gleich hinter
der Portiersloge war ein Glastüre. Die stand meist offen, wie Merana sich von anderen
Gelegenheiten erinnerte. Schließlich gingen hier viele Menschen ein und aus. Und
selbst wenn die Türe am Abend zu gewesen war, dann hatte die Frau sie sicher offen
gelassen, als sie zum Pförtner in die Loge trat. Von der Pförtnerloge durch die
geöffnete Glastür bis zur Treppe, die zum Parkett hoch führte, waren es keine 20
Schritte. Merana und seine Stellvertreterin gingen langsam den kurzen Weg ab und
sahen sich dabei um. Wenn im benachbarten Pausenfoyer nicht gerade jemand in der
Nähe der Tür stand, dann konnte man hier unbemerkt hochgehen.
    »Raffiniert!«,
sagte Carola anerkennend. Merana stimmte zu. »Die beiden Männer huschen von außen
an der Portiersloge vorbei, sind nach wenigen Metern außer Sichtweite. Die Frau
im Abendkleid, die ja für eine Besucherin gehalten wird, kommt nach und Trara! Großer
Auftritt! Das dauert keine 20 Sekunden.«
    »Sie muss
im Haus gewesen sein. Wie hätte man sonst draußen wissen können, wann der Vogelfänger
auf der Bühne seinen Auftritt hat. Das Timing passte perfekt.«
    Merana deutete
galant in Richtung Foyer. »Frau Kollegin, die Ermittlung ist abgeschlossen. Lassen
Sie uns wieder den Abend genießen.« Sie hängte sich bei ihm ein. Beide steuerten
auf das Buffet zu.
    Gabriella
Thun war nicht nach draußen gegangen wie die meisten der anderen Besucher. Sie stand
im Pausensaal des Foyers neben einer der Säulen, schlüpfte abwechselnd aus ihren
hochhackigen Schuhen, um die Füße zu entspannen, und nippte an ihrem Espresso. Der
groß gewachsene Mann mit der sportlichen Figur, bei dem sich eine

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