Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)
über Magie zu erzählen und was da hier in der Gegend so alles vor sich geht.«
»Ja, so ist es manchmal nach ein paar Flaschen Wein. Man fängt an, lauter Unsinn zu reden. Aber mal im Ernst: Du hast ihnen doch hoffentlich nicht von Trixie erzählt, oder?«
Ella schüttelte den Kopf. »Nein – das heißt, doch, aber nur ganz allgemein, nicht von der Löwenzahn-Feuerwehr oder der Sache mit den Elfen aus dem Mittsommernachtstraum. Sie hatten beide die Sendung gesehen, und ihnen war – wie allen anderen – nicht mehr aufgefallen als ein leichter technischer Wackler, eine Art kurzer Aussetzer, nur für einen Augenblick … aber ich habe ihnen von den Verhältnissen hier erzählt und dass Trixie an Feen und Elfen glaubt.«
»Ich könnte wetten, das ist mächtig gut angekommen.«
»Sie fanden das eigentlich ganz okay. Amber hat gelacht. Sie meinte, als sie vor einigen Jahren aus Manchester hier runter nach Fiddlesticks gezogen ist, hätte sie gedacht, die Leute im Dorf hätten allesamt eine Vollmeise, weil dort nämlich jeder an Mond und Sterne glaubt. Sie haben Sternenzauber-Feste abgehalten – und tun es noch immer. Und am Ende hat sie es einfach akzeptiert, weil nämlich gewisse Dinge geschehen sind und noch immer geschehen, für die es keine rationale Erklärung gibt.«
»Wie kann man an etwas glauben, ohne es zu verstehen oder erklären zu können?«, fragte Ash. »Macht man es sich damit nicht viel zu leicht? Du weißt schon, nach dem Motto: Wenn du sie nicht besiegen kannst, dann verbünde dich mit ihnen?«
»Schon möglich.« Ella zuckte die Schultern. »Aber Cleo wohnt in Lovers Knot und sagt, auch dort wäre etwas Ähnliches passiert. Nur mit magischem Wein. Und dann gibt es in Hazy Hassocks alle möglichen Gerüchte über Kräutermagie und in Bagley-cum-Russet über Liebestränke.«
»Davon habe ich auf meinen Eisverkaufsrunden auch schon gehört.« Ash grinste. »Ist natürlich völliger Blödsinn. Aber ich schätze, im Vergleich dazu ist Trixies Feenfimmel geradezu harmlos.«
»Mmm … ich habe beschlossen, dass das alles einfach nur alter ländlicher Aberglaube ist.« Ella nickte. »Aber ich fand es beruhigend, darüber zu reden. Dadurch kommt mir das, was hier passiert ist, irgendwie nicht mehr gar so gruselig vor. Auf jeden Fall – langer Rede kurzer Sinn –, du siehst, du brauchst dir meinetwegen keine Sorgen mehr zu machen. Ich habe Freundinnen gefunden und finde mich im Leben auf dem Lande zurecht.«
»Auch schön. Und wird auch Zeit, aber du kannst dir wohl ruhig noch einen Ausgeh-Abend gönnen, oder? Poll hat doch nichts dagegen, wenn du abends fortgehst?«
»Natürlich nicht. Sie bringt George sowieso immer selbst ins Bett und übernimmt das ganze Gutenachtritual. Sie freut sich, wenn ich öfter mal rauskomme.«
»Sehr schön. Also – kommst du mit?«
»Aber hoffentlich nicht, weil du Mitleid mit mir hast? Oder denkst, ich verzehre mich nach Mark in London oder so und müsste aufgeheitert werden?«
»Ich habe ganz sicher kein Mitleid mit dir, wie ich schon sagte, und dass ich mit dir ausgehen möchte, hat nichts mit Aufheiterungsversuchen zu tun, okay? Auch wenn mir klar ist, dass Mark dir sicher fehlt.«
Ella zuckte nur unverfänglich die Schultern. »Ja, natürlich.«
»Mmm, Trixie hat mir viel über ihn erzählt, und Poll hat die Lücken ausgefüllt.«
Na super.
»Da die beiden so gut wie gar nichts über ihn wissen, solltest du lieber nicht alles glauben, was du hörst … Öhm, also, ist Onyx auch mit dabei, wenn wir ausgehen?«
»Nein, nur du und ich. Ich habe Karten für eine Show, und da wir die ganze Woche nichts anderes getan haben, als zu kochen und übers Kochen nachzudenken und übers Kochen zu reden, dachte ich, es wäre nett, mal etwas vollkommen anderes zu tun.«
Nur für einen kleinen Moment erlaubte Ella den heimtückischen Liebesfantasien, sich einzuschleichen. Dann verdrängte sie diese. Das gelang ihr immer besser. Aber zu einer Show zu gehen – ein Satz, den sie nicht mehr gehört hatte, seit sie aus London weg war – klang ziemlich gut, ganz gleich, aus welchen Gründen Ash sie einlud. Und sie würde mit ihm ausgehen, das war doch wohl die Hauptsache. Nur sie beide. Ausnahmsweise einmal. Ach, warum denn eigentlich nicht?
»Okay.« Sie lächelte. »Sofern Onyx nichts dagegen hat.«
»Warum sollte sie? Sie mag dich sehr. Sie weiß, dass wir Freunde sind.«
»Gut – das klingt prima, und ich komme gerne mit. Wann? Wo? Gehen wir essen, oder esse ich
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