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Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)

Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Frau die Bühne verließ, ging der Vorhang auf, und ein Trupp bunt gekleideter Jongleure lief herbei.
    Ella genoss jeden Augenblick. Zur Suppe hatten sie die Jongleure, zum Hauptgericht einen Close-Harmony-Chor, gefolgt von einem höchst raffinierten Zauberkünstler zum Dessert.
    Und dazwischen hatten Ash und sie miteinander geplaudert und gelacht. Es war wie bei einem richtigen Rendezvous. Ella konnte sich nicht erinnern, wann sie zum letzten Mal so glücklich gewesen war.
    Die Kellner zogen leise ihre Kreise, räumten Teller ab, füllten Gläser auf. Ella stöhnte begierig, als die Käseplatte eintraf.
    Hinter dem zugezogenen Samtvorhang ertönte exotische Musik. Ella wippte unterm Tisch mit den Füßen. Es klang sehr orientalisch: sinnlich und geheimnisvoll.
    Man hörte, wie im Freimaurersaal nach Luft geschnappt wurde, als der Vorhang aufging und im Scheinwerferlicht eine sich windende Bauchtänzerin zum Vorschein kam. In einem betörenden Kostüm aus hauchdünnen, wehenden, leuchtend bunten Stoffen und reich mit Juwelen behängt, schlängelte sie sich zu der sagenhaft betörenden Musik über die Bühne.
    Das gesamte Publikum war wie gebannt.
    »Wow«, flüsterte Ella Ash zu. »Wirklich unglaublich. Sie ist absolut großartig … Ach, ich wünschte, das könnte ich auch. Sieh sie dir an – Oh … lieber Himmel! Das ist ja Onyx!«
    Ash lachte. »Gut erkannt. Sie eröffnet ihr Programm immer mit ›Arabian Rhapsody‹, aber warte erst, bis sie ›Disco El Sharq‹ bringt – das ist umwerfend.«
    Umwerfend … Oh ja, dachte Ella düster und ließ ihren Blaukäse unberührt stehen. Onyx war eindeutig umwerfend …
    Und was den Tanz betraf – von Pole-Dancing oder Striptease konnte keine Rede sein. Ihr Tanz war nicht im Mindesten anzüglich. Sie hatte alles völlig falsch verstanden.
    Onyx war Bauchtänzerin …
    Eine gebildete, talentierte, wunderschöne, exotische Bauchtänzerin …
    Die Melodie wechselte zu einem Stück, das noch orientalischer und arabischer klang. Ella starrte auf Onyx, deren sinnlicher Körper sich mit der geheimnisvollen Musik in vollendetem Gleichklang bewegte, und fühlte sich elend und jämmerlich.
    Onyx, deren durchtrainierter und geschmeidiger Leib auf jedem Quadratzentimeter seidig glänzte, in hauchzarten Schleiern von leuchtendem Pink und Orange, an denen goldene wie silberne Glöckchen und Münzen tanzten und Juwelen glitzerten, betörte das Publikum mit ihrer Kunst.
    Lieber Gott, dachte Ella niedergeschlagen, wie könnte ich damit je wetteifern?
    Nicht einmal, wenn sie eine Chance dazu hätte – die sie natürlich nie bekäme, da Ash und Onyx unverbrüchlich fest zusammen waren.
    Ach, warum hatte er sie heute Abend nur hierhergeschleppt? War es, um ihr ein für alle Mal zu zeigen, dass sie eine gute Freundin für ihn war und Onyx, tja, eben Onyx, und dass Ella ihm nie und nimmer mehr sein könnte als eine gute Kameradin? Ja, beschloss sie, so war es wahrscheinlich. In der Tat, ganz offensichtlich.
    Tja, dachte sie, während sie Ash beobachtete, wie er Onyx zusah, sie hatte die Botschaft verstanden.
    Es folgten vier weitere Tanzdarbietungen, jede davon raffinierter und gewagter als die vorhergehende, dann verbeugte sich Onyx.
    Das Publikum im Freimaurersaal sprang auf und brach in donnernden Applaus aus. Ash und Ella standen ebenfalls auf und klatschten und jubelten. Ash ganz zweifellos, dachte Ella düster, weil er sich sicher sein konnte, dass Onyx – mit ihrem wunderschönen Körper, ihrem klugen Kopf und ihren vielfältigen Talenten – die Seine war. Ella jedoch stand auf, weil, tja, weil Onyx großartig war und den Beifall wirklich verdiente – selbst wenn sie ihr gerade endgültig das Herz gebrochen hatte.
    Und vorhin war alles noch so herrlich gewesen …
    Sie setzten sich wieder, nachdem Onyx sich zum letzten Mal verneigt hatte, von der Bühne tänzelte und durch raumfüllende Hintergrundmusik abgelöst wurde.
    »Und?« Ash beugte sich zu ihr. »Was meinst du?«
    »Ach.« Ella zerkrümelte ihren unberührten Blauschimmelkäse. »Sie ist unglaublich. Absolut unglaublich. Kein Wunder, dass sie sich nicht in irgendeinem stickigen Schulzimmer verstecken will, um Kindern, die sich nicht die Bohne dafür interessieren, Shakespeare näherzubringen.«
    Ash lachte. »Eines Tages wird sie das doch noch tun. Ich sag ihr immer, sie wird das Tanzen spätestens dann aufgeben müssen, wenn sich die ersten Krampfadern zeigen … Möchtest du noch etwas Wein?«
    »Nein danke.« Ella

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