Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)
Onyx für Ash bedeutet. Ich war geradezu zerfressen vor Eifersucht. Wenn Mark auf Partys mit hübschen Mädchen geflirtet hat, habe ich nie so empfunden.«
Poll schwieg einen Moment. »Und als Onyx mit ihrer Nummer fertig war, hat es sie nicht gestört, dass du neben ihm gesessen hast?«
»Nein.« Ella schüttelte zornig den Kopf. »Sie wusste anscheinend, dass ich mitkomme. Sie hatte mich vorher schon gefragt, ob ich zusehen will, und ich hatte Nein gesagt. Und warum sollte es sie auch stören? Sieh mich doch an, Poll. Ich bin doch keine Konkurrenz für sie, oder?«
»Du bist eine sehr hübsche junge Frau. Du bist schön. Und umgänglich und süß und lustig und nett. Und ich bin sicher, dass Ash das erkennt. Onyx hingegen ist …«
»Umwerfend, atemberaubend, hinreißend, überwältigend sexy?« Ella lächelte traurig. »Intelligent? Gebildet? Amüsant? Liebenswürdig? Ja, all dies – und mehr. Auch wenn es ihr nicht bewusst zu sein scheint.«
»Nein, sie ist wirklich ein nettes Mädchen.«
»Ich weiß«, seufzte Ella. »Und selbst wenn Ash mich zu einem Rendezvous dorthin gebeten hätte, wäre ihr das piepegal gewesen. Sie weiß, dass ihm sonst keine etwas bedeutet. Die beiden haben offenbar bedingungsloses Vertrauen zueinander.«
Poll seufzte. »Das hört sich alles sehr kompliziert an. Ach, warum geht es in der Liebe manchmal so ungerecht zu?«
»Keine Ahnung. Aber wenn es anders wäre, wäre die Hälfte aller Songschreiber der Welt pleite. Ach, ich muss mich eben damit abfinden, und soweit ich weiß, ist auch Onyx nicht klar, was ich für ihn empfinde – Gott sei Dank. Sie ist sowieso schon so schrecklich nett. Nach der Show hat sie sich zu uns gesetzt und hat sich unheimlich gefreut, mich zu sehen, sie war einfach ganz normal und sie selbst – zum Teufel mit ihr.«
»Aber ich verstehe immer noch nicht, warum du mit Ash nicht mehr redest.«
»Nicht? Ach Gott – ich habe mich benommen wie ein verzogenes Gör, und wenn Onyx nicht in ebenjenem Moment aufgetaucht wäre, hätte ich ihm alles gesagt. Und jetzt denkt er nur, ich wäre unhöflich und undankbar. Sein gutes Recht, aber ich habe keine Ahnung, wie ich das wieder in Ordnung bringen soll.«
»Tja« – Poll umarmte Ella noch einmal –, »du musst versuchen, dich bis zum zwanzigsten Juli wieder mit ihm zu versöhnen. Bis dahin müsst ihr wieder miteinander reden. Sonst können wir nicht als Team zusammenarbeiten.«
»Ja, ich weiß, und das mach ich auch oder werde es zumindest versuchen. Versprochen.«
»Bist du fertig, Poll?« Billy streckte den Kopf zur Küche herein. »Wenn wir einen Happen zum Lunch kriegen wollen, sollten wir uns auf die Socken machen.«
»Ja, bin so weit.« Poll lächelte. Sie sah Ella an. »Ist es in Ordnung, wenn George ein oder zwei Stunden bei dir bleibt? Wenn dir nicht danach ist, kann ich ihn auch jederzeit bei Doll Blessing absetzen – er versteht sich prächtig mit ihrem Nachwuchs.«
»Alles bestens«, sagte Ella. »George und ich buddeln im Sandkasten mit seinem neuen Laster oder setzen uns zum Vorlesen unter die Bäume oder gehen im hinteren Teil des Gartens auf die Suche nach Elfen, das ist sein neuestes Spiel – Trixies Einfluss.«
»Sag bloß nichts!« Poll griff sich ihre perlenbesetzte Umhängetasche. »Ich bin ja strikt gegen Rollenklischees, aber seit sie ihm diese Bücher gekauft hat, verlangt er zum Geburtstag Bettwäsche mit Blumen-Elfen darauf, und das geht mir dann doch ein bisschen zu weit. Also dann, bis bald.«
»Geht nur und habt ein schönes Mittagessen und lasst euch so viel Zeit, wie ihr wollt – ihr habt es euch beide verdient.«
»Und, Ella, denk daran, wenn alles andere nicht klappt, gibt es noch immer Plan B.«
»Wie? Ach ja.«
»Was ist Plan B?« Billy zog fragend die Augenbrauen hoch.
»Ein Bauernbursche beim Tanz auf dem Heuboden«, sagten Poll und Ella einstimmig, aber nur Poll lachte dabei.
Eine halbe Stunde später fanden Poll und Billy in Patsy’s Pantry einen Tisch am offenen Fenster. Die Rüschenvorhänge hingen schlaff und unbewegt in der schwülen Luft, doch dank der Klimaanlage und einer Reihe von Ventilatoren war es drinnen wenigstens deutlich kühler als draußen. Und glücklicherweise war das Lokal zur Mittagszeit nahezu leer, da die Mehrheit der Kundschaft aus Hazy Hassocks es vorzog, sich dort zum Morgenkaffee und zum Nachmittagstee zu versammeln.
»… also ich wette diese Woche auf das Fish-and-Chips-Team aus Devon«, sagte Billy. »Auch wenn es heute
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