Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)
wahrscheinlich schon. Aber ich bin mir so blöd vorgekommen … ich dachte … na, du weißt ja, was ich dachte.«
»Ja, ich weiß. Aber Ash weiß es nicht. Er fragt sich bestimmt, was zum Teufel er nur falsch gemacht hat.«
»Ja. Das fragt er mich immer wieder.«
»Und?«
»Und ich habe nur gesagt, es war ein netter Abend, aber ich hatte genug und hatte Kopfschmerzen und wollte nach Hause – was selbst in meinen Ohren nach einer fadenscheinigen Ausrede klingt.«
»In meinen auch.« Poll runzelte die Stirn. »Armer Ash.«
»Ach, ich weiß, ich hätte erwachsener mit alldem umgehen sollen und meine Gefühle nicht so deutlich zeigen, aber ich konnte nicht … es ging einfach nicht.« Ella seufzte. »Und natürlich war das ja genau der Punkt, um den es ihm ging. Mir eine sanfte Abfuhr zu erteilen. Mir klarzumachen, dass er und Onyx ein Paar sind – und warum – und dass ich für ihn nie etwas anderes sein kann als eine gute Freundin. Aber wenigstens weiß ich jetzt ganz genau, wo ich stehe.«
»Aber das war dir doch vorher schon klar. Ach, Liebes, es tut mir so leid, dass du verletzt bist. Aber du kannst ihm schließlich nicht vorwerfen, dich irgendwie getäuscht zu haben. Er weiß von deiner Beziehung mit Mark, und du wusstest von ihm und Onyx – also kann es doch kein so wirklich großer Schock gewesen sein?«
»War es aber! Einfältigerweise dachte ich nämlich, dass dieser Abend ausnahmsweise Onyx-freie Zone wäre. Ich dachte wirklich, er hätte mich diesmal eingeladen, mit ihm auszugehen, weil er mit mir zusammen sein wollte, nur mit mir, und wir sind als Paar dorthin gegangen. Kein Mark, keine Onyx. Und es war wunderbar. Wirklich absolut wunderbar. Wir haben geplaudert und gelacht, ach, ich weiß auch nicht, es hat sich alles so richtig angefühlt, und wir waren uns so nahe, und er schien wirklich und wahrhaftig mit mir zusammen sein zu wollen – und dann …«
»Und dann hat Onyx ihre Nummer aufgeführt?«
»Und wie. Himmel, Poll, sie war umwerfend. Ich meine, echt umwerfend. Talentiert und exotisch und erotisch, aber in keiner Weise obszön. Einfach nur wunderschön. Alle sind total ausgeflippt ihretwegen, und ich kann es keinem verdenken. Ach, wie zur Hölle könnte ich je erwarten, dass er sich in mich verliebt, wenn er doch sie hat?«
Poll, mit Georges dreckigen Socken in Händen, umarmte sie. »Ella, es tut mir wirklich leid – und ich finde, er hätte erwähnen sollen, dass Onyx Teil des Abendprogramms war –, aber die beiden sind ein Paar. Genauso wie du und Mark. Und ich bin sicher, Ash hat dich mit den allerbesten Absichten eingeladen, er weiß von Mark, und er hat keine Ahnung, dass du, tja, äh, wie du für ihn empfindest, oder?«
»Nein, aber inzwischen hat er wahrscheinlich kapiert, dass ich in ihn verknallt bin, und gemeint, er müsse mich in die Schranken weisen. Aber weil er ein netter Mann ist, hat er das auf eine irgendwie nonverbale Art gemacht.«
Poll schüttelte den Kopf. »Bist du sicher?«
»Absolut. Ich bin doch nicht doof. Das war schließlich nicht die erste Abfuhr in meinem Leben. Ich weiß die Zeichen zu deuten.«
»Und was ist mit Mark?«
Ella biss sich auf die Lippen. »Ich werde Mark sagen, dass es nach Ablauf der drei Monate keine Versöhnung geben wird.«
»Ella! Bist du sicher?«
»Ja, so sicher wie noch nie im Leben. Poll, ich kann nicht zu Mark zurück, wenn ich hier fortgehe. Das wäre keinem von uns beiden gegenüber fair. Er wird seine Meinung zum Thema Kinder nicht ändern, und ich auch nicht. Das ist mir jetzt klar. Wir werden unsere Differenzen nie überwinden. Die Kluft ist noch breiter geworden, als sie es bei meiner Abreise war. Der Versuch, etwas wieder anzufachen, was offenbar vor Jahren schon erloschen ist, wäre völlig unsinnig. Ich liebe Ash; Mark liebe ich nicht mehr.«
»Aber Ash ist mit Onyx zusammen.«
»Ich weiß. Das spielt keine Rolle. Lieber bleibe ich auf ewig allein, als dass ich mich mit dem Zweitbesten zufriedengebe. Ich werde Mark heute Abend anrufen.«
»Ach je, ach je.« Poll schüttelte betrübt den Kopf.
»Ich fühl mich echt schrecklich, Poll, also bitte erzähl es keinem. Weder Billy noch Trixie – und Ash schon gar nicht. Es ist etwas, was ich vor Ewigkeiten schon hätte tun sollen.«
Poll umarmte sie. »Ella, Liebes, du weißt, ich verrate kein Sterbenswörtchen. Aber bist du dir wirklich absolut sicher?«
»Ja, so sicher wie noch nie im Leben. Wegen dem Gefühl, das mich überkam, als ich wusste , wie viel
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