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Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)

Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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ein Weilchen unter uns. Das war einer der Gründe, warum ich dich zum Mittagessen einladen wollte. Um mit dir unter vier Augen zu reden, ohne dass in einem fort wegen Dewberry’s Dinners das Telefon klingelt.«
    Poll lief es kalt über den Rücken. Wenn jemand zu ihr gesagt hatte, er wolle unter vier Augen mit ihr reden, hatte das zeit ihres Lebens schlechte Nachrichten bedeutet. Ob es nun ihre Eltern gewesen waren oder ihre Lehrer oder gar Dennis während ihrer kurzen und katastrophalen Ehe, diese Worte waren immer Vorboten von etwas außerordentlich Unangenehmem gewesen.
    Und immer hatte sie mit eingezogenem Kopf dagestanden oder dagesessen, hilflos und mit flauem Gefühl im Magen, in dem Wissen, dass das Damoklesschwert gleich auf sie herabsausen würde, und, tja, da konnte man wohl nichts machen.
    Aber das war früher gewesen. Nun war sie eine andere Poll Andrews. Nun war sie auf der Erfolgsspur, und ihr Leben war schön, und sie hatte Selbstvertrauen gefasst. Na gut, nicht sonderlich viel Selbstvertrauen, aber ein bisschen eben doch. Nun wusste sie, dass sie sich nie wieder zum Opfer machen würde. Und daran hatte Billy so einigen Anteil. Wenn er jedoch fortginge …
    Unter einigen Schwierigkeiten schluckte sie den letzten Happen ihres Omelettes. Am besten dem Schrecken offen ins Gesicht sehen. »Du willst doch nicht etwa aus Hideaway wegziehen, oder?«
    »Was? Aber nein – natürlich nicht. Wie kommst du denn auf die Idee? Ganz und gar nicht. Ich will nie wieder fort. Im Leben nicht. Die letzten zwei Monate waren die glücklichste Zeit meines Lebens, seit … tja, seit …«
    Mona Jupp und Topsy Turvey, in Sommerkleidern, die mindestens fünfzig Jahre auf dem Buckel hatten, ließen sich an einem benachbarten Tisch nieder und grüßten mit freundlichem Nicken.
    Poll, in mehrfacher Hinsicht mächtig erleichtert, senkte die Stimme. »Sprich nur weiter, ich glaube nicht, dass sie uns hören können.«
    Billy schüttelte den Kopf. »Ist mir egal, ob sie uns hören. Aber nein, lass uns woanders reden – lass uns zur Scheune zurückfahren, wo wir wissen, dass wir ein Weilchen ungestört sind – falls du mit Essen fertig bist, natürlich.«
    »Ja.« Poll knüllte ihre Serviette zusammen. »Es war wunderbar, danke. Ein seltenes Vergnügen.«
    »Also gut« – Billy wischte die Reste von Ei und Pommes auf seinem Teller mit einer dicken Scheibe Butterbrot auf –, »dann wollen wir mal.«
    Eine halbe Stunde später saßen sie in der kühlen Scheune Seite an Seite auf einem Heuballen und sahen zu, wie die Sonne draußen ihre Bahn über die verdorrten Weiden zog.
    Billy seufzte. »Ich habe Ella und Ash beobachtet und finde, es ist wirklich ein Jammer. So tolle junge Leute. Sie könnten so glücklich sein, aber in den letzten Tagen ging es beiden hundeelend. Ich weiß, da gibt es ein verzwicktes Dreierproblem, aber jeder, der halbwegs Augen im Kopf hat, kann doch sehen, dass die zwei wie füreinander geschaffen sind.«
    Gut beobachtet, dachte Poll, wusste jedoch, dass sie ihm nicht erzählen durfte, was Ella ihr kürzlich anvertraut hatte. Aber war Billy wirklich hierher zu ihrem fast fertig gestellten Schlupfwinkel zurückgesaust, um über Ella zu sprechen?
    »Ich weiß. Aber Ella, ähm, hat einen Freund, und Ash und Onyx sind schon seit Jahren zusammen. Und ich denke, das bleibt so. Selbst wenn Ash Ella genauso gern hätte wie sie offenbar ihn, ist da ja immer noch Onyx. Ach, und Ellas Freund Mark natürlich. Der eine oder andere wird schrecklich leiden müssen. Höchstwahrscheinlich Ella.«
    Billy schüttelte den Kopf. »Arme kleine Ella … Aber, weißt du, Poll, das war es, worüber ich mit dir reden wollte. Ella und Ash sind nicht glücklich. Ich hatte eine verdammt unglückliche Ehe, und deine war auch nicht die beste, stimmt’s?«
    »Untertreibung des Jahres.«
    »Eben.« Billy griff nach Polls Hand. »Vielleicht ist das, was ich sage, ja gar nicht angebracht, aber ich habe mir überlegt, warum sollten wir denn nach so viel Unglück jetzt – und in Zukunft – nicht glücklich sein dürfen? Das Leben ist so kurz. Zwischen uns beiden hat es gleich bei der ersten Begegnung gefunkt, nicht wahr? Und seit ich hier wohne, haben wir uns besser kennengelernt, und ich weiß, dass mein erstes Gefühl ganz richtig war.«
    Poll lächelte. Erstes Gefühl? Liebe auf den ersten Blick? Sprach Billy davon? Durfte sie denn hoffen, dass er von Liebe auf den ersten Blick sprach? Sie hatte in der Vergangenheit so vieles falsch

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