Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)
die dünnen Studenten aus Newcastle. Hideaway war sich allgemein einig, dass sie in einem Finale gegen diese Mannschaft nicht die geringste Chance hätten.
Immerhin wussten sie nun, wie Trixie sich ausdrückte, wer ihre Gegner waren: Pink-Barbie, Fish-and-Chips und Geordie-Schlemmer.
Namen, die irgendwie fast nach zwielichtigen Straßenbanden klangen.
Am Montagmorgen war Ella noch immer ziemlich elend zumute, Onyx’ warnende Worte spukten ihr durch den Kopf, und Polls Unfähigkeit, sich auf irgendetwas zu konzentrieren, sowie ihre neue Marotte, jeden Satz zu beginnen mit: »Billy und ich finden …«, gingen ihr immer mehr auf die Nerven, und sie wünschte sich plötzlich nur noch, das alles schon hinter sich zu haben.
Na schön, Ash wollte ein eigenes Restaurant. Wenn, beziehungsweise falls, sie am Ende dieser Woche gewannen, bekäme Ash sein eigenes Restaurant, und Poll bekäme einen dicken Scheck, und es könnten noch mehr obdachlose Leute in Hideaway wohnen, was großartig wäre. Für beide Seiten.
Und ob sie nun gewannen oder verloren, Billy und Trixie könnten hier nach wie vor ihr neues Leben und ihr neues Zuhause genießen, und Onyx würde ihre Bauchtanz-Kurse geben und, wie es aussah, zu Ash nach Hideaway ziehen. Was alles andere als großartig wäre.
Und was war mit ihr? Was hielt die Zukunft denn für Ella Maloney bereit?
Auf einmal hatte sie das dringende Bedürfnis, mit ihrer Mutter und ihrem Vater zu sprechen oder mit ihrer Schwester oder ihrer Oma, aber wie es das Pech so wollte, waren die alle nicht da, sondern auf Familienurlaub in Mallorca, und sie wollte ihnen die einzige, sehnsüchtig erwartete Auszeit des Jahres nicht mit ihren Sorgen verderben.
Sie musste wohl oder übel zusehen, dass sie allein zurechtkam. Wie künftig mit allem anderen in ihrem Leben auch.
»Ella! Die Leute vom Film sind da!«, rief Poll aufgeregt durchs Treppenhaus, während der stille und dunstige Morgen bereits vor Hitze flimmerte und keinerlei Anzeichen einer Abkühlung erkennen ließ. »George hat die Lastwagen eben in die Cattle Drovers Passage einbiegen sehen! Liebe Güte, ich bin noch aufgeregter als letztes Mal. Ob es wohl wieder dieselben Mitarbeiter sind?«
»Ich denke schon.« Ella ging langsam die Treppe hinab und fühlte sich jetzt schon ganz schlapp. Wie in aller Welt sollte sie geschlagene zwölf Stunden voller Hektik und Gedränge und nervlicher Anspannung überstehen? Ganz zu schweigen vom Geschminkt- und Frisiertwerden. Ganz zu schweigen vom Kochen vor einem Millionenpublikum. Mit Ash.
George hatte als Entschädigung dafür, dass er vor der Ankunft von Gabby und Tom verschwinden musste, um bei Doll in Hazy Hassocks zu übernachten, Doll Blessings Kinder einschließlich seines Lieblings-Freund/Feinds den Tag über zu Besuch und raste in der Diele johlend an ihr vorbei, gefolgt von einer lärmenden Horde kleiner Jungen und Mädchen in Latzhosen.
»Was für ein schöner Tag«, sagte Billy vergnügt, als er aus der Küche geeilt kam. »Gut geschlafen?«
»Nicht wirklich.«
»Ich war weg wie ausgeknipst.« Billy strahlte weiterhin von einem Ohr zum anderen. »Als wir gestern Abend mit all dem Putzen und Aufräumen in der Küche fertig waren, war ich fix und fertig. Kaum hatte ich den Kopf aufs Kissen gelegt, war ich schon eingeschlafen.«
Du glücklicher Glückspilz, dachte Ella.
Die Filmcrew, dicht gefolgt von George und seiner Rasselbande, strömte mit einer Flutwelle von Begrüßungen und Ausrüstungsgegenständen ins Haus, genau wie beim letzten Mal. Die Frisier- und Schminkmädels sagten vergnügt: »Hi, ihr alle!«, und stellten ihre Schachteln und Bürsten und Spiegel auf, genau wie beim letzten Mal. Sogar der Verpflegungswagen parkte am gleichen Platz.
Ella verdrückte sich in den nun braun verdorrten Garten und ließ sich auf die Hollywoodschaukel fallen, sie kam sich vor wie in dem Film »Und täglich grüßt das Murmeltier«.
»Du siehst ein bisschen angefressen aus, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, Liebes«, sagte Trixie, die mit einem Strauß Wildblumen im Arm in den Garten getrottet kam, nachdem sie pflichtschuldig die Hunde, Katzen und Hühner außerhalb von Gabbys Sichtweite wieder in ihre Übergangsunterkunft auf dem unteren Feld eingepfercht hatte. »Kopf hoch! Es ist ein herrliches Wetter für den Ruby-Rittersporn-Tag … und schau, was ich gefunden habe.«
Ella starrte auf den Arm voll langstieliger blauer Blumen.
»Rittersporn!« Trixie strahlte. »Auf dem Feld
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