Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)
mit mir zu füßeln! Dabei könnte ich vom Alter her doch beinahe ihre, ähm, große Schwester sein, aber oooh, also wirklich, oooh jaaa, herr-lich …« Verzückt schloss Gabby die Augen.
Ella schüttelte angeekelt den Kopf. Männer! Hatte er denn gar kein Schamgefühl?
Dann sah sie Ash an. Er starrte mit weit aufgerissenen Augen auf den Boden unter dem Tisch. Was sollte das denn? Gefiel es ihm wirklich, wie Gabby ihn vor Wonne fast ansabberte? Hatte er voyeuristische Neigungen? Wollte er für Gabby eine weitere Kerbe in seinen Bettpfosten schnitzen? Oder hatte er das womöglich schon getan?
Ella lehnte sich zurück und warf gleichfalls einen Blick nach unten. Ihr stockte der Atem.
In dicken Windungen rollte Roy sich zärtlich um Gabbys schlankes Fußgelenk.
Ach du lieber Himmel!
Was sollten sie jetzt tun? Gar nicht beachten? Ash hatte gesagt, Roy sei heute schon gefüttert worden, von daher konnte man wohl davon ausgehen, dass er nicht vorhatte, Gabby zu fressen – oder? Ella schluckte. Seine mit Michelin-Sternen dekorierte Gastgeberin live im Fernsehen von einem Königspython verschlingen zu lassen dürfte sämtliche Chancen, Dewberry’s Dinners zu gewinnen, wohl gründlich zunichtemachen.
Billy und Poll hatten nichts bemerkt. Sie waren vollkommen vertieft in den Austausch selbstzufriedener, schwärmerischer »Sind wir nicht toll und ach so verliebt«-Turteleien.
Okay, dachte Ella. Ganz ruhig bleiben. Die Sendung dauerte wahrscheinlich nur noch wenige Minuten. Solange Gabby blieb, wo sie war, die Show von ihrem Ende des Tisches aus abschloss und nicht nach unten schaute …
Und solange Roy nicht zudrückte …
Was hatte Ash vor einigen Wochen gesagt? Dass Roy – toller Witz –, falls er jemals auskommen sollte, nur Wärme und Gesellschaft suchte? Tja, wie es aussah, hatte er beides gefunden.
Der Produzent machte »Kommt zum Schluss«-Gesten.
Tom räusperte sich. »Nun, meine Damen und Herren, dies war ein weiteres sensationell köstliches, altmodisches Drei-Gänge-Menü der sympathischen und außerordentlich talentierten Köche der Hideaway Farm. Und wir beenden unser erstes delikates Festmahl der Finalwoche in Berkshire und reisen weiter nach, ähm …«
»Norfolk«, ergänzte Gabby kichernd. »Oooh – ich meine, ja, morgen sind die Gewinner der Region Ost an der Reihe, also vergessen Sie nicht einzuschalten, oooh, Ash, nein, äh … und jetzt hat Tom noch eine wirklich wichtige Ansage für Sie alle.«
Tom sah sie verständnislos an.
»Die Abstimmung! Oooh, Ash, aber nicht doch!«
»Ah ja.« Tom nickte mit ausdruckslosem Blick. »Diese Woche liegt es natürlich an Ihnen, den Zuschauern, die beiden Finalisten zu bestimmen, die dann am Freitag live im Fernsehstudio kochen. Sie können die Stimme für Ihre Favoriten telefonisch oder per SMS unter den Rufnummern abgeben, die jetzt auf dem Bildschirm eingeblendet werden.«
»Die Leitungen sind diese Woche jeden Abend von neun bis Mitternacht freigeschaltet«, sagte Gabby kichernd und warf Ash kokette mädchenhafte Blicke zu. »Für die Kandidaten von heute stimmen Sie mit den Endziffern Null Eins und so weiter …« – sie gluckste –, »oooh, fühlt sich das gut an!«
Tom wirkte völlig fassungslos. »Äh, ja, und es gelten die üblichen Regeln. Alle Einzelheiten finden Sie unter den Angaben zu unserer Sendung in Ihrer Fernsehzeitschrift oder auf unserer Internetseite. Und denken Sie daran, diesmal liegt es an Ihnen, den Zuschauern – Gabby und ich haben keinen Einfluss darauf, wen Sie als diesjährige Dewberry’s Dinners -Finalisten wählen –, also stimmen Sie für Ihre Favoriten und sehen Sie ihnen am Freitag noch einmal beim Kochen zu.«
»Aber – ooh ja, Ash! – die Ergebnisse werden am Freitagmorgen bekannt gegeben, wenn wir alle vier Halbfinalisten gesehen haben und Sie die Gelegenheit zur Abstimmung hatten – und denken Sie daran, oooh«, hauchte Gabby, »was für die glücklichen Gewinner auf dem Spiel steht. Ein schöner Scheck, ein Dewberry’s Dinners -Pokal sowie Toms und meine Unterstützung bei der Eröffnung ihres höchstpersönlichen, eigenen – oooh, hallo, jaaa! – Restaurants …«
»Also«, warf Tom schmallippig ein und sah aus, als würde er am liebsten alle ermorden, »verabschieden wir uns von den Kandidaten hier in Berkshire, und rufen Sie jetzt bitte an! Auf Wiedersehen! Auf Wiedersehen!«
Gabby winkte. Und alle anderen auch.
»Pickin’ A Chicken« zeigte an, dass die Tortur vorüber war.
Noch ehe die
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