Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)
Natürlich beginnen wir mit dem ersten Gang …«
Sie tauchte ihren Löffel in die Suppe.
»Oooh ja! Und noch mal, ja-ja-ja!« Der Ärger wich aus ihrem Blick, und schnurrend rieb sie sich fast an Ash. »Der reine Nektar. Eine Speise für die Götter. Mein Wort, Ash, Sie sind ein ganzer Mann mit vielen Talenten, stimmt’s?«
Ash starrte sie nur entgeistert an.
Tom zerbrach einen von Billys Kräckern und tunkte ihn in die Suppe. »Oh, das hier musst du unbedingt probieren, Gabby, sie schmecken geradezu himmlisch. Diese Kräcker zerschmelzen zur reinsten Wonne, und die Geschmacksverbindung der beiden Käsesorten, mmm …«
Billy strahlte über den Tisch zu Poll hinüber.
Gabby und Tom rückten zu Polls Brot-und-Käse-Auflauf vor. Es folgten weitere überschwängliche Ausrufe über göttliche Aromen, vollmundige Kräutermischungen, köstliche Konsistenz …
»Und jetzt das Dessert«, sagte Tom und leckte sich begierig die Lippen. »Wir gießen nur eben noch ein bisschen Vanillesauce darüber.«
Ella hielt den Atem an. Ihre Hauptsorge war allerdings weniger die lauwarme Vanillesauce. Und, zumindest in diesem Moment, auch nicht ihr gebrochenes Herz. Nicht einmal die sturzbetrunkene elfenvernarrte Trixie. Ihre berechtigte Sorge war, wo in aller Welt sie in einem Haus von der Größe Hideaways jemals eine ausgebüxte Schlange wiederfinden sollten?
»Ach, sagenhaft!«, stöhnte Tom. »Die Säure der Johannisbeeren, der auf der Zunge zergehende Biskuitteig, die Süße der Vanillesauce mit einem winzigen Hauch Zitrone und dem warmen Aroma von Muskat … oh ja, Ella, das ist ein wahrer Triumph.«
Gabby pflichtete ihm bei.
Erleichtert schluckte Ella und versuchte zu lächeln.
Plötzlich schlug Gabby übertrieben theatralisch die Hände vor den Mund. »Ach du liebe Zeit, was bin ich doch für ein dummes Frauchen! Nicht wahr, Tom?«
»Das bist du, Gabby.«
»Was habe ich vergessen, Tom?«
Tom, offenbar hocherfreut über die Erlaubnis, Gabby auf Sendung beleidigen zu dürfen, hatte keine Ahnung. »Was du vergessen hast? Macht sich die Altersdemenz allmählich bemerkbar?«
Er erntete einen BLICK . »Ich habe Gabbys Geheimzutat vergessen!«
»Ach ja, du altes Dummerchen!«
Gabby bedachte ihn mit einem weiteren BLICK . »Ich denke, das reicht jetzt, Tom, keine Veranlassung, gar so dick aufzutragen.«
Ella sah zu Ash hinüber. Er war sehr bleich, sein Blick voller Angst. Ach, der Gute. Sie wusste, dass er im Grunde nur noch aus der Küche stürmen und seinen geliebten Roy suchen wollte, bevor ihm noch irgendetwas zustieße.
Aber offensichtlich wusste er auch, dass dies seine einzige Chance war, ein eigenes Restaurant zu bekommen.
Ach, verdammte doofe Trixie mit ihrem Ruby-Rittersporn-Tag und dem ganzen anderen albernen Elfchen-Gedöns, dachte Ella aufgebracht.
»Macht ja nichts!« Gabby klatschte wieder in die kleinen Händchen und begann in ihren rot glänzenden Louboutins mit großem Tamtam in der Küche umherzutippeln. »Noch ist es nicht zu spät. Mal sehen, was ich da so finden kann …«
Wohl wissend, dass Poll ein unübersehbares Sträußchen frischer Kräuter im Kühlschrank hinterlassen und Ash dafür gesorgt hatte, dass sich Roys Tiefkühlhäppchen allesamt sicher außer Reichweite befanden, hielt sich Ellas Panik in Grenzen. Sollte Gabby die albernen Kräuter nur finden und ihr Geheimzutat-Brimborium aufführen, dann hätten sie es hinter sich.
Als Gabby wie aufs Stichwort den Kühlschrank öffnete und das Kräutersträußchen schwenkte, stießen sie einstimmig einen kollektiven Erleichterungsseufzer aus.
»Ach, sind die nicht einfach wun-der-schön!«, gurrte Gabby in Richtung Kamera. »So frisch! So hübsch! Und bestimmt sehen sie einfach herrlich auf Ashs herrlicher Suppe aus, meine Damen und Herren!«
Mit noch immer grenzenlos überkandideltem Getue pflückte sie wahllos einige kleine Blättchen heraus, tänzelte zu Ash hinüber und streute sie dicht an ihn geschmiegt wie Konfetti über seine Suppe.
»Na also! Perfekt! Jetzt muss ich kosten, wie die Suppe mit Gabbys Geheimzutat schmeckt. Vielleicht möchte Ash mich ja füttern?«
Lieber Gott, dachte Ella, während Tom angewidert den Kopf abwandte.
Ash, der den ganzen Zirkus offensichtlich einfach nur so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte, tauchte in die nun mit Kräutern besprenkelte Suppe einen Löffel und hielt ihn Gabby an die Lippen.
»Oooh ja! Ja, ja, und ach, Ash, was sind Sie doch für ein schlimmer Junge! Unterm Tisch
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