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Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)

Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Wahnsinn getrieben hat – wie man an so etwas eben mal denkt. Aber ich wäre doch nie im Leben handgreiflich geworden. Ich habe nie auch nur die Stimme erhoben, geschweige denn die Hand. Liebe Güte, ich kann ja keiner Fliege was zuleide tun. Ich habe keinen Funken Gewalttätigkeit im Leib, meine Liebe.«
    »Wie ist sie denn eigentlich gestorben? Ach nein, du musst es mir nicht erzählen – aber krank oder so war sie ja scheinbar nicht.«
    »An einem Brötchen erstickt.«
    Poll blinzelte.
    »Frisch aus dem Ofen. Noch warm. Noch feucht. Quoll richtig auf. Mary war total verfressen auf mein frisch gebackenes Brot, um es mal deutlich zu sagen. Hat beim Essen immer ganz gierig geschlungen. Hat nie auf mich gehört, wenn ich ihr gesagt habe, dass sie die Brötchen erst ein bisschen abkühlen lassen soll, hat sich einfach eines geschnappt und in den Mund gestopft. Tja, so hat sie es in unserer Ehe schon immer getan und mir dann die Hölle heißgemacht, wenn ich versucht habe, sie davon abzuhalten, und früher hatte es dabei nie irgendwelche Probleme gegeben, also hab ich es ihr eben durchgehen lassen.« Billy seufzte. »Ich hab getan, was ich konnte. Heimlich-Handgriff und Wiederbelebungsmaßnahmen und Mund-zu-Mund-Beatmung und all das. Aber es hat nichts genutzt. Sogar die Sanitäter haben gesagt, ich hätte alles Menschenmögliche unternommen – die kamen wirklich schnell, haben aber gemeint, sie hätten auch nichts anderes tun können.«
    »Oh Gott.« Poll war aufrichtig entsetzt bei dieser grässlichen Vorstellung. »Ach, wie schrecklich für dich – und für die arme Mary.«
    »Ja, das war es. Fürchterlich. Im einen Moment war sie noch quicklebendig mit einem warmen Brötchen im Mund – im nächsten Moment lief sie dunkelrot an, und aus war’s.«
    Schweigend saßen sie da. Die Vögel zwitscherten fröhlich in den süß duftenden Fliederzweigen, und die Bienen summten träge an den Blüten des Geißblatts ein und aus. Plötzlicher Tod und Trauer schienen Welten entfernt.
    »Der größte Fehler, den ich je gemacht habe«, sagte Billy leise, »war, sie überhaupt zu heiraten. Ich dachte, ich könnte sie glücklich machen, aber das konnte ich nicht. Das konnte niemand.«
    Ohne nachzudenken, griff Poll zu ihm hinüber und drückte seine Hand. »Aber du hast es versucht, und das ist die Hauptsache. Du kannst nichts dafür, dass sie nicht glücklich war. Und ich weiß, wie das ist, ich habe denselben Fehler gemacht. Im Grunde habe ich alles im Leben falsch gemacht.« Rasch zog sie ihre Hand wieder weg.
    »Das kann ich mir nicht vorstellen. Nicht nach dem, was ich über dich weiß.«
    »Aber wir wissen doch noch gar nichts voneinander.« Poll stellte Teetasse und Unterteller ab. »Wir haben wohl noch jede Menge übereinander herauszufinden, nicht wahr?«
    »Jede Menge«, sagte Billy froh. »Aber eines kannst du mir gleich verraten – hast du einen Heimwerker zur Hand?«
    Poll schüttelte den Kopf. »Nein, wieso? Ist in deinem Zimmer irgendwas nicht in Ordnung?«
    »Aber nein!« Billy lachte. »Das Zimmer ist herrlich. Nein, es ist nur so, dass ich in meiner Freizeit immer gern ein bisschen gewerkelt habe, Renovierungsarbeiten und so was. Und solange ich hier bin, würde ich mich gerne nützlich machen. Wenn du also irgendwas hast, was ein bisschen ausgebessert werden müsste …«
    »Na, praktisch die ganze Farm«, sagte Poll begeistert. »Ich könnte dich bis zum nächsten Millennium beschäftigen. Aber mal ernsthaft, einige der Scheunen sind halb renoviert, weil ich irgendwie vorhatte, etwas daraus zu machen, woraus dann doch nichts wurde, und dort gäbe es ganz dringend noch manches zu tun.«
    »Klingt, als wäre das genau mein Fall«, sagte Billy mit leuchtenden Augen. »Ich habe mein ganzes Werkzeug dabei und würde wirklich gern meinen Unterhalt verdienen oder für meinen Aufenthalt aufkommen – und wenn ich die Reparaturarbeiten übernehmen kann, klingt das doch wie ein guter Plan, findest du nicht?«
    »Ein sehr guter Plan.« Poll strahlte. »Hör mal, bevor die anderen zurückkommen und Trixie eintrifft, könnte ich dich eben auf der Farm herumführen. Ich weiß, es ist heiß, aber wir könnten im Schatten bleiben und uns unterwegs noch ein bisschen unterhalten.«
    »Gerne!« Billy lächelte sie sanft an. »Nach Ihnen, Mylady.«
    Und so wanderten Poll und Billy von den Hunden begleitet langsam über die Kieswege an den blumenübersäten Weiden Hideaways entlang und begutachteten die halb renovierten

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