Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)
die Hand aus. »Danke. Das ist sehr großmütig von Ihnen. Ich bin Ella Maloney.«
»Mike Sparrow.«
Sie schüttelten einander die Hände. An diesem Punkt erst merkte sie, dass Ash lachte.
»Was ist denn so komisch?«
»Du. Ich hätte nie gedacht, dass du so energisch sein kannst. Und sosehr ich deine Unterstützung auch zu schätzen weiß, sie war gar nicht nötig.«
»Sie war sehr wohl nötig«, antwortete Ella verärgert. »Ich kann Leute nicht ausstehen, die andere mobben.«
»Moment mal«, warf Mike Sparrow ein. »Ich habe noch nie jemanden gemobbt.«
Ella schnaubte verächtlich. »Na, ist ja klar, dass Sie das sagen, oder? Das hat mir hier aber doch sehr nach Mobbing ausgesehen!«
»Ella«, sagte Ash sanft. »Wir hatten keinen Streit. Mike ist ein Freund von mir.«
»Oh!«
Mike Sparrow gluckste. »Ja, wir haben uns gerade zufällig getroffen. Ich bin auf dem Weg nach Bagley-cum-Russet – den Standplatz hier würde ich mit einer Doppeltüte und zwei Waffeln nicht anrühren. Angel Meadows – Mannomann, da gibt’s vielleicht schräge Vögel, aber hallo.«
Ella merkte, wie sie rot wurde. Ihre Gesichtsfarbe biss sich wahrscheinlich krass mit ihrem immer rötlicher schimmernden Haar. So ein Mist. »Ach so, aber es sah ganz so aus, als ob …«
»Und es war sehr nett von dir, anzuhalten und dich für meine Interessen einzusetzen«, sagte Ash immer noch grinsend, »aber Mike und ich sind keine Eis-Rivalen. Wir hatten nicht vor, uns zu duellieren. Kein Eiskugelhagel auf hundert Schritte im Morgengrauen. Wir sind alte Freunde. Wir sind im selben Club.«
Na, das kann ich mir vorstellen, dachte Ella ärgerlich. In dem Club, in dem Onyx sich in mehr oder minder hüllenlosem Zustand vor lüsternen Kerlen wie euch herumräkelt.
Sie zuckte die Schultern. »Tatsächlich? Welcher Club ist das denn? Der Peppermint Rhino?«
»Spearmint«, verbesserte Ash, »und nein. Mike und ich sind beide Reptilienbesitzer.«
»Oh.«
»Wir haben gerade unsere Aufzeichnungen über Roy und seinen Tigerpython Linda verglichen.«
»Linda?«
»Nach meiner Ex«, erklärte Mike. »Die Ex war allerdings sehr viel bösartiger als die Schlange.«
Obwohl sie schrecklich verlegen war, lachte Ella.
»Du siehst, es drohte also gar kein Grabenkampf auszubrechen. Aber wo du schon mal hier bist«, sagte Ash, »könntest du dich auch nützlich machen – wenn du möchtest. Es sei denn, du musst aus irgendeinem Grund schnell nach Hideaway zurück?«
Oooh, mal überlegen: mit Ash zusammen in der Sonne, oder in Hideaway allein mit einem Berg fremder Briefe?
Ella bemühte sich, nicht übereifrig zu wirken. »Nein, dort wartet nur das Vergnügen, Polls Schreibtisch aufzuräumen. Da das meiste davon wahrscheinlich schon seit Monaten herumliegt, kann es sicher noch ein Stündchen länger warten.«
»Spitze – wenn du mir ein bisschen helfen könntest, wär ich dir ewig dankbar.« Ash deutete auf die anwachsende Menge von in der Sonne schmachtenden Leuten. »Ich hab hier eine ganz schön lange Schlange stehen und bin noch immer nicht ganz auf Zack mit der neuen Softeis-Maschine. Mike hat sie sich schon angesehen, aber selbst er hat nicht ganz durchgeblickt.«
»Dann mal viel Glück damit, Kumpel«, sagte Mike Sparrow grinsend. »Wie ich schon sagte, Angel Meadows ist ein ganz schön schräger Ort. Und«, er lächelte Ella zu, »war nett, Sie endlich mal kennenzulernen. Ash hat mir schon viel von Ihnen erzählt.«
»Ach ja?« Ella bemühte sich, nicht innerlich einen Freudentanz aufzuführen. »Nur Gutes, hoffe ich?«
»Oh ja. In unserem ›Snakes, Lizards and Dragons‹-Club sind viele ganz schön neidisch auf ihn, dass er auf so … vertrautem Fuße … mit einer Nachtclubtänzerin steht.«
Verdammt!
Als Mike in seinem blau-weißen Lieferwagen davontuckerte und dabei der schwitzenden Menge aufreizend eine blecherne Version von »O Sole Mio« vordudelte, lächelte Ash sie an. »Wenn du einfach hier hinten reinklettern und diese Jacke anziehen könntest – ach, und bitte die Hände waschen – heutzutage muss man sich ja vor bösen Bakterienkobolden schwer in Acht nehmen.«
»Jetzt klingst du schon fast wie Trixie«, kicherte Ella, quetschte sich in den Eiswagen und versuchte gleichzeitig in die Jacke zu schlüpfen und sich Wasser über die Hände laufen zu lassen. »Oh, entschuldige, ist doch reichlich eng hier drin.«
»Macht gar nichts«, sagte Ash fröhlich, als sie ihn anrempelte. »Nur keine Angst vor Körperkontakt.«
Ella
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