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zauberhafte Tierhandlung 1

zauberhafte Tierhandlung 1

Titel: zauberhafte Tierhandlung 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Webb
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Fensterbrett zwischen den Geranien aufgereiht und hüpfte schadenfroh kichernd auf und ab. Die Katze warf ihnen immer wieder finstere Blicke zu, aber am meisten beschäftigte sie das Grauen, nass zu sein.
    Onkel Jack verteilte etwas von der grünen Flüssigkeit aus der Flasche auf dem Fell der Katze. Es stank scheußlich, wie Läuseshampoo. »Igitt, was ist da drin?«, fragte Lotte naserümpfend. Die Katze atmete ein und sah aus, als würde sie jeden Moment aus den Latschen kippen.
    Die Mäuse taten, als würden sie sich, einer Ohnmacht nahe, gegenseitig in die Arme sinken, und quiekten entsetzt.
    »Seid schon still, ihr Schauspieler! Und stöhn nicht, Lotte, es ist gutes Zeug. Wir werden vielleicht sogar herausfinden, welche Fellfarbe sich unter all dem Dreck versteckt.« Onkel Jack rieb das Shampoo ein und goss ein paar Krüge Wasser über die Katze. Sie wirkte dünner als je zuvor, so wie sie zitterte und mit wild gesträubtem Fell. Nachdem sie mit Dannys geliebtem FC -Arsenal-Handtuch trockengerieben worden war – was Lotte erst auffiel, nachdem Onkel Jack das fauchende Bündel darin eingehüllt hatte –, sah die Katze um Klassen besser aus. Onkel Jack verschwand im Laden und kam mit einer weiteren grünen Glasflasche und einem großen Löffel wieder. Die Katze guckte argwöhnisch, und als Onkel Jack einen Löffel mit der klebrigen braunen Flüssigkeit vollgoss, versuchte sie, aus dem Küchenfenster zu flüchten. Lotte kassierte dabei noch mehr Kratzer, und die Mäuse landeten in den Geranien. Sie waren in heller Panik und schimpften mit Lotte, weil sie die Katze beinah losgelassen hätte.
    »Mr Murgatroyds geniale patentierte Fell-wie-neu-Rezeptur«, erklärte Onkel Jack. »Fabelhaftes Zeug.« Er schwenkte die Flasche vor Lotte, damit sie das altmodische Etikett sehen konnte, auf dem eine Katze mit schimmerndem Fell von einem großen blauen Bogen eingerahmt wurde. »Quentin Murgatroyd hat den Laden vor mir geführt. Wundervoller Mann, Katzen waren sein Spezialgebiet. Dieses Tonikum wird noch immer nach seiner geheimen Rezeptur hergestellt.« Plötzlich stürzte er sich auf die Katze, die sich dummerweise davon hatte ablenken lassen, wie er die Flasche hin und her geschwenkt hatte, und goss einen Löffel voll ihre Kehle hinunter. Die Mäuse jubelten, und etwa zehn Sekunden lang passierte gar nichts, außer dass die Augen der Katze größer und größer wurden, während Lotte besorgt zusah. Dann hustete sie dreimal so stark, dass es sie schüttelte und ihre Augen aus den Höhlen traten, und pustete einen winzigen Rauchkringel aus beiden Nasenlöchern. Sie blinzelte benommen, schüttelte den Kopf und sah den Löffel an. »Mraul?«, versuchte sie es hoffnungsvoll.
    »Tut mir leid.« Onkel Jack schüttelte den Kopf, während er den Verschluss wieder fest auf die Flasche schraubte. »Quentin hat mich immer strikt vor einer Überdosierung gewarnt. Nachher hast du noch Schnurrhaare bis auf die Knie.«
    Lotte war nicht sicher, ob es Mr Murgatroyds Tonikum oder einfach nur das Bad war, aber ein paar Minuten später, als die Katze schließlich trocken war, sah ihr Fell dicht und glänzend aus. Sie war immer noch erschreckend dünn, aber ihr Fell war wunderschön getigert, und mit ihren großen grünen Augen war sie ein echter Hingucker.
    Die schwarzen Kätzchen beeindruckte das nicht im Mindesten. Sie waren unglaubliche Snobs, und ihnen graute davor, den Auslauf mit einer »gewöhnlichen Straßenkatze« zu teilen (das war noch das Höflichste, was sie sagten), noch dazu mit einer, die nicht mal sprechen geschweige denn zaubern konnte.
    Selina stolzierte langsam um die Katze herum, dann setzte sie sich direkt vor sie, Nase an Nase, während ihre Brüder feixend zuschauten. Sie sah wie eine dieser ägyptischen Statuen aus, die Katzengöttinnen darstellten, und sie war sich dessen durchaus bewusst. Die neue Katze schreckte mit angelegten Ohren und hängenden Schnurrhaaren zurück.
    »Wie interessant«, schnurrte Selina. »Wissen wir, ob es über einen Verstand verfügt, den es benutzen könnte?« Sie sah Lotte forschend an, ihr Ausdruck war höflich und neugierig.
    »Hör auf damit, Selina«, blaffte Lotte. »Du weißt genau, dass es so ist.«
    »Eigentlich weiß ich gar nichts über gewöhnliche Katzen«, sagte Selina mit honigsüßer Stimme. »Ich habe noch nie eine getroffen.«
    Lotte seufzte und warf der Katze einen entschuldigenden Blick zu. »Es ist nicht für lange, versprochen.«
    »Gut«, erwiderte Selina, die ihre

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