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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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räusperte Fielding sich und sagte: »Dann können wir ja unverzüglich aufbrechen.«
    »Ja!«, stimmte sie aufgeregt zu. »Ja, lassen Sie uns aufbrechen, denn Sie müssen mich sofort nach Hause bringen. Und ich muss mit Ihnen reden.« Wieder erschienen die beiden kleinen Falten auf ihrer Stirn. »Was ich mit Ihnen zu besprechen habe, ist von größter Wichtigkeit.«
    Sie folgte ihm, als er in sein Arbeitszimmer ging, um die Schatulle und einen Stapel ungeöffneter Post zu holen. »Was macht Ihr Kopf?«, fragte er. »Thatcher hat Ihnen einen ziemlich harten Schlag versetzt.«
    »Eines der Dienstmädchen hat die Wunde gesäubert und eine Kräutersalbe aufgetragen. Ich spüre nur noch einen dumpfen Schmerz. Ich werde mich gewiss bald davon erholt haben.«
    »Das freut mich«, sagte er.
    »Aber ich habe Ihnen Wichtigeres als das zu sagen«, fuhr sie fort. »Es gibt viele Legenden über die Büchse der Pandora, von denen ich so ziemlich alle gelesen habe, da ich mich, wie ich bereits sagte, mit diesem Thema eingehend beschäftigt habe. Ich besitze viele Bücher, die von nichts anderem als der Büchse der Pandora handeln.« Esme redete unablässig und hielt kaum inne, um Atem zu holen, während sie das Haus verließen. Fielding spürte, dass er sich immer mehr anspannte.
    Selbst als er ihr in die Kutsche half, unterbrach Esme ihren Redefluss nicht.
    »Es gibt unzählige verschiedene Sichtweisen und Theorien, und Sie können sich gewiss vorstellen, dass ein Gelehrter, der sich mit ihnen befasst, sich einigen davon anschließt, während er andere eher ablehnt.«
    Fielding schüttelte den Kopf, weil er nicht ganz sicher war, ob er ihrer Logik folgen konnte. »Was genau versuchen Sie mir eigentlich zu sagen, Miss Worthington?«
    »Dass ich begonnen hatte, eine bestimmte Theorie hinsichtlich der Büchse der Pandora zu bevorzugen.« Esme beugte sich aufgeregt zu ihm vor, und für einen Moment lang wirkte ihre Begeisterung fast ansteckend.
    »Wissen Sie, der Legende nach war Pandora von vollkommener Schönheit. Die Götter machten sie den Brüdern Epimetheus und Prometheus zum Geschenk. Epimetheus verschmähte sie, weil er glaubte, sie sei eine zu große Verführung und würde ihn vom rechten Weg abbringen. Prometheus hingegen nahm das Geschenk an und machte Pandora zu seiner Frau.«
    Fielding fand es nicht der Mühe wert, Fragen zu stellen. Er hatte von den Männern von Solomon's schon genug darüber gehört. Verfluchungen, griechische Götter - für ihn war das nur Unsinn.
    »Einige Gelehrte vertreten die Meinung, dass sich in der Schatulle all das befindet, was Pandora zu der Verführerin machte, die sie offensichtlich war«, fuhr Esme fort. »Ihr Zauber, ihre Reize ... wie immer Sie es auch nennen wollen.«
    Esme sprach so schnell, dass Fielding Mühe hatte, ihr zu folgen. Doch sein Blick ruhte unverwandt auf ihren Lippen. Sie waren voll und sinnlich und ungemein verlockend.
    »Auch ich hatte mich dieser Theorie verschrieben«, fuhr sie nach einem tiefen Atemzug fort. »Doch nun sieht es ganz so aus, als hätten wir uns geirrt. Sehr geirrt.«
    »Sie können doch nicht ernsthaft glauben, dass die Büchse der Pandora von den griechischen Göttern geschaffen wurde«, entgegnete Fielding mit unüberhörbarer Ironie.
    Esme versteifte sich. »Natürlich nicht. Das wäre Blasphemie.« Ein Funkeln trat in ihre Augen, und der kleine Seitenhieb schien vergessen, als sie sich zu Fielding vorbeugte. »Allerdings glaube ich durchaus, dass es die Büchse der Pandora gibt und dass ihr magische Kräfte innewohnen, so unerklärlich diese vielleicht auch sein mögen. Die Beweise dafür sind einfach zu zahlreich, um ignoriert zu werden.«
    »Und woher kommen diese Kräfte?«
    »Das weiß natürlich niemand. Aber es gibt viele Hinweise auf die Büchse der Pandora, die bis 500 vor Christus zurückgehen. Selbst Kleopatra besaß angeblich eine Büchse, die ihr die Macht verlieh, über Ägypten zu herrschen. Nach allem, was man über sie weiß, war sie rein äußerlich betrachtet eine eher unscheinbare Frau, und trotzdem lagen ihr die mächtigsten Männer der Welt zu Füßen. Was, wenn Kleopatra die Büchse der Pandora dazu benutzt hat, zuerst Julius Caesar und dann Marcus Antonius zu betören?«
    »Vielleicht war sie einfach nur eine schöne Frau«, wandte Fielding ein. Schön auf eine interessante Weise, so wie die Frau, die ihm gegenübersaß. Esme Worthington war keine Schönheit im herkömmlichen Sinne, dazu waren ihre Gesichtszüge zu eckig,

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