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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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noch mehr in der Schatulle geben muss, sind mit unterschiedlichen Gravuren versehen. Zumindest auf diesem hier ist eine. Deshalb können wir davon ausgehen können, dass auch die anderen eine Gravur tragen.«
    »Und?«
    »Ich habe Lust«, erklärte sie mit angespannter Stimme.
    »Pardon?«
    »Auf dem Armreif an meinem Handgelenk steht Lust.«
    Fielding beherrschte sich, nicht laut zu lachen. Damit wäre nichts erreicht. Er war in antiken Grabstätten und in Piratenhöhlen gewesen, die angeblich mit einem Fluch belegt gewesen waren, und immer war er unversehrt wieder herausgekommen. Er glaubte nicht an Verwünschungen oder dergleichen, doch Miss Worthington tat es offenbar. Wie die Männer von Solomons, die für ihn nur ein Haufen abergläubischer Narren waren.
    »Und was hat das alles damit zu tun, dass wir zu Ihnen nach Hause müssen?«
    »Dort habe ich Bücher und Artikel darüber, die ich nicht gelesen habe. Wie ich bereits sagte, hielt ich diese spezielle Hypothese bisher für nicht ausreichend durchdacht.« Esme tat einen tiefen Atemzug. »Vielleicht sollte ich mich mit einigen befreundeten Wissenschaftlern in Verbindung setzen und hören, was sie von der ganzen Sache halten.« Dann schüttelte sie den Kopf, als debattierte sie mit sich. »Nein, das werde ich nicht tun; es besteht kein Grund, sie wegen meiner Unvernunft zu beunruhigen.«
    Fielding hatte Mühe, ihrer weitschweifigen Argumentation zu folgen. »Können wir noch einmal ganz von vorn beginnen? Erzählen Sie mir von der Theorie über diesen Armreifen«, verlangte er.
    »Nun, ich kann Ihnen sagen, was ich weiß, aber ich muss zugeben, dass es nicht viel ist.«
    »Dann erzählen Sie mir, was Sie wissen.«
    Esme nickte. »Einige Wissenschaftler nehmen an, dass die Götter das Kästchen schufen und es mit einem Fluch belegten. Dieser Fluch sollte sowohl Pandora treffen als auch jeden, der es öffnete. Das Kästchen füllten sie mit Krankheit, Gier und Lust und Hoffnung. Der Sage nach entwichen all diese Übel aus dem Kästchen, als Pandora es öffnete. Sie geriet in Panik und schlug den Deckel zu, wodurch sie die Hoffnung in der Büchse einschloss. Es war ein grausamer Scherz der Götter.«
    Mr. Nichols hatte davon gesprochen, dass die Verfluchungen nach seiner Ansicht durch verschiedene Gegenstände symbolhaft dargestellt würden. »Sie erwähnten vorhin eine Inschrift«, bemerkte Fielding.
    Miss Worthington streckte ihm die Hand hin. »Hier«, sagte sie und zeigte auf das in den Armreif gravierte Wort.
    »Was für eine Sprache ist das?«
    »Es ist Altgriechisch. Ich gebe zu, dass ich darin nicht besonders gut bin; Latein beherrsche ich bedeutend besser. Aber ich verstehe es gut genug, um zu wissen, dass die Inschrift ›Lust‹ bedeutet.« Esme legte den Kopf schief und sah Fielding an. »Ich nehme an, Sie verstehen kein Griechisch?«
    »Ein paar Worte, aber mehr auch nicht.« Er betrachtete wieder den Armreif. »Also symbolisiert jedes Armband eine der Verwünschungen? Rein theoretisch, meine ich?«
    »Ja, das glaube ich.«
    Er nickte. »Was bedeutet, dass sich mindestens noch ein Armreif in dem Kästchen befindet.«
    Esme setzte zu einer Erwiderung an, aber dann furchte sie die Stirn. »Noch ein Armreif?«
    »Ihre beiden Entführer haben die Schatulle geöffnet und beide trugen danach ähnliche Armreifen wie Ihren.«
    Entsetzt schlug Esme die Hände vors Gesicht. »Oh, das ist ja furchtbar!«, sagte sie mit erstickter Stimme. »Ich bin mir fast sicher, dass die Armreifen den beiden Unheil bringen werden.«
    Fielding blickte von dem goldenen Reif auf und sah die Frau an, die ihn trug. Der Reif sollte also Unheil bringen? Unsinn. Miss Worthington schien auch ohne diesen Armreif über das Talent zu verfügen, ihren Mitmenschen Ungelegenheiten zu bereiten.
    Als er einen Fluch ausstieß, traf ihn ein strafender Blick seiner Reisebegleiterin. Er hatte vorgehabt, Esme Worthington zu ihrer Tante zurückzubringen, dieses verdammte Kästchen bei Solomon's abzugeben und sein Honorar zu kassieren, und die ganze Geschichte danach ein für alle Mal zu vergessen. Das alles war jetzt nicht mehr möglich. Seine Auftraggeber hatten ihn vor den mit dem Kästchen verbundenen Gefahren gewarnt, und obwohl er kein Wort von diesem Unsinn glaubte, war es immerhin durchaus möglich, dass sie diese Armreifen gemeint hatten. Was bedeutete, dass sie in den Kasten gehörten und dass seine Aufgabe erst beendet war, wenn sich alle wieder im Kästchen befanden.
    Er war vielleicht

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