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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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nicht der ehrbarste Mann in London, aber er hatte noch nie jemanden betrogen, der ihn für seine Arbeit bezahlte.
    »Wenn es so ist, wie Sie sagen, bleibt uns wohl nur eine Möglichkeit«, erklärte er.
    »Und die wäre?«
    »Wir müssen die Armreifen zurückholen.«
* * *
    »Was soll das heißen, wir müssen die Armreifen zurückholen?«, fragte Esme, die ihn missverstanden zu haben glaubte. »Sind wir nicht auf der Flucht vor den Männern, die zwei davon tragen?«
    Fielding nickte. »So ist es. Doch solange nicht alle Armreifen in dem Kästchen sind, kann ich meinen Auftrag nicht zu Ende führen. Und das wiederum bedeutet, dass ich die Verantwortung für Sie trage, bis wir diesen Armreif von Ihrem Handgelenk entfernt haben.«
    »Wie nobel«, sagte Esme, während ihr Blick über seine kräftige Gestalt glitt. Seine breiten Schultern kamen in seinen neuen Kleidern so hervorragend zur Geltung wie seine muskulösen Schenkel, und sie fragte sich, warum er nicht öfter so gut angezogen war. Oh nein, es fing schon an - der Fluch begann bereits zu wirken! Erschrocken fasste sich Esme an den Hals und suchte Fieldings Blick. Seine Augen waren von einem warmen Braun. »Ich muss ganz ehrlich sein, Mr. Grey«, begann sie mit unsicherer Stimme. »Ich fühle mich erstaunlich stark zu Ihnen hingezogen, und ich bin fasziniert von Ihrer stattlichen Gestalt, Ihren markanten Gesichtszügen und der Intensität Ihres Blickes. Sie sind ein wirklich gut aussehender Mann.« Esme setzte sich gerader hin. »Deshalb muss ich Sie bitten, ein Gentleman zu sein, damit wir nicht in eine unerquickliche Situation geraten.«
    Fieldings Augenbrauen fuhren in die Höhe. »Durch Titel und Geburt bin ich durchaus ein Gentleman, Miss Worthington, aber ich war nie besonders gut darin, mich auch wie einer zu benehmen. Sie sollten mir also nicht die Verantwortung für Ihre Tugend überlassen.«
    Esme fühlte sich von seinem glühenden Blick so gefangen, dass sie die Augen nicht von ihm abwenden konnte. War seine Erwiderung ein Angebot oder eine Drohung gewesen?
    »Statt meine Vorzüge aufzuzählen, sollten Sie sich vielleicht lieber auf etwas Wichtigeres konzentrieren.« Seine Lippen verzogen sich langsam zu einem Lächeln. »Es sei denn, Sie hätten einen besseren Vorschlag, wie wir uns die vier Stunden Fahrzeit vertreiben, die uns noch bis London bleiben.«
    Wärme stieg in Esme hoch, kroch ihr über den Nacken und bis in die Wangen, die zu brennen schienen. Es war ein Angebot gewesen. Plötzlich fiel es Esme schwer zu atmen. Sie erinnerte sich daran, wie Fielding im Verlies ihre steifen Muskeln massiert hatte, und eine nie gekannte Hitze erfüllte sie bei diesem Gedanken.
    Vielleicht hatte Mr. Grey recht: Wenn sie sich auf die vor ihr liegende Aufgabe konzentrierte, müsste sie nicht länger daran denken, auf welche Weise sich seine muskulösen Schenkel unter der gut geschnittenen Hose abzeichneten. Und auch die feinen braunen Härchen auf seinen Unterarmen, die unter den aufgerollten Ärmeln zu sehen waren, würde sie dann nicht mehr bemerken.
    »Herrgott noch mal!«, sagte sie und schüttelte sich innerlich.
    Rede, Esme; lenk dich von ihm ab.
    »Ich vermute, die meisten Leute halten die Büchse der Pandora für nicht mehr als eine Fabel. Aber die Mehrheit von uns, die sich mit der Legende befassen, wissen, dass es diese Büchse wirklich gibt. Und offensichtlich liegen wir damit auch völlig richtig.«
    »Offensichtlich«, stimmte er ihr trocken zu.
    »Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass die Büchse keine Büchse war, sondern eher eine Flasche oder eine Amphore. Und ich kann Ihnen versichern, dass viele diese Ansicht teilen. Doch es scheint, dass wir in dieser Hinsicht unrecht hatten. Denn immerhin ist es tatsächlich eine Art Dose.«
    »So sieht es aus.«
    »Wie konnte mir in all den Jahren meiner Nachforschungen die Richtigkeit dieser Theorie entgehen?«, fuhr Esme fort und schüttelte ratlos den Kopf. »Was wir in meinen Büchern suchen werden, sind Hinweise auf die Armreifen und auf Mittel und Wege, sich von ihnen zu befreien.«
    »Ach ja, die Bücher.«
    »Ich habe das Gefühl, als fänden Sie es amüsant, dass ich eine Gelehrte bin«, sagte Esme, während sie das Kinn vorschob und ihn so herausfordernd anstarrte, als reichte sie ihm nicht nur bis zur Schultern, sondern wäre ihm an Kraft und Körpergröße durchaus ebenbürtig.
    Fielding zuckte mit den Schultern. »Es hat nichts mit Ihnen zu tun, nur halte ich die Beschäftigung als

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