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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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morgen erscheinen wird, aber Mr. Nichols ... ich muss sicher sein können, dass er wohlauf ist.«
    Als Fielding nichts erwiderte, ließ Esme enttäuscht die Schultern hängen.
    »Der Rabe hat ihn Thea gegenüber erwähnt. Er weiß also, wer die beiden Männer sind und in welcher Beziehung wir zueinander stehen«, sagte sie.
    »Also gut, dann werde ich dich zu Mr. Nichols fahren. Weil ich weiß, dass du sonst ohne mich losziehen wirst.« Das hätte ihm ein Lächeln einbringen sollen, aber Esme nickte nur. Fielding sehnte sich danach, sie wieder in den Armen zu halten, doch er wusste, dass er seine Selbstkontrolle verlieren und sie auf der Stelle lieben würde, wenn er auch nur ihre Hand berührte. Er wünschte, er könnte bereuen, was letzte Nacht geschehen war; er wusste, dass er es bereuen müsste, aber er empfand keine Reue.
    Sie saßen schon seit gut zehn Minuten in der Kutsche, bevor Esme etwas sagte. »Ich habe vor, nach jemandem zu suchen. Und zwar nach dem Mann, der Theas große Liebe war, und den sie fast geheiratet hätte.«
    »Wie kommst du jetzt darauf?«, fragte Fielding überrascht.
    »Ich kann sie nicht beschützen. Deshalb brauche ich jemanden, der dazu in der Lage ist«, antwortete sie. »Sollte der Rabe ihr etwas antun, könnte ich mir das nie verzeihen.«
    »Wie heißt der Mann?«
    »Albert Moore. Ich hatte vor, mich mit ihm in Verbindung zu setzen, sobald die Sache mit dem Fluch erledigt wäre.«
    »Er ist heute ein alter Mann und kein großer Schutz für Thea«, wandte Fielding ein.
    »Das mag sein, aber Thea sagte, er sei ein Abenteurer. Das bedeutet doch wohl, dass er weiß, wie man mit unangenehmen Situationen umgehen muss.« Esme schluckte. »Außerdem musste ich heute Morgen daran denken, dass diese ganze Geschichte vielleicht nicht gut für mich enden wird. Dass ich besser schon jetzt versuchen sollte, ihn zu finden. Und wenn Thea jemanden hat, der sich um sie kümmert, egal wie alt er ist, wäre das besser für sie, als allein zu sein.«
    »Du wirst das alles unbeschadet überstehen, Esme«, versicherte ihr Fielding.
    Sie warf ihm einen misstrauischen Blick zu, der verriet, dass sie ihm nicht glaubte, und daher schwieg er für den Rest der Fahrt.
    Zwanzig Minuten später standen sie vor Mr. Nichols' Tür und warteten.
    »Du solltest noch einmal klingeln«, bat Esme.
    Fielding tat es, doch auch diesmal öffnete ihnen niemand die Tür.
    »Ihm ist etwas zugestoßen! Ich weiß es einfach, Fielding«, sagte Esme mit vor Angst rauer Stimme.
    »Bleib dicht bei mir«, befahl er, bevor er mit einem gewaltigen Schulterstoß die Eingangstür aufbrach. Esme, die seine Warnung beherzigte, klebte buchstäblich an seiner Seite. »Mr. Nichols!«, rief Fielding.
    Aber es kam keine Antwort.
    Immer dicht an der Wand schlichen sie durch die Eingangshalle. Das erste Zimmer, in dem sie nachschauten, war das, in dem Mr. Nichols sie bei ihrem Besuch empfangen hatte. Es sah genau wie an jenem Tag aus, still und aufgeräumt.
    Das nächste Zimmer machte einen ähnlichen Eindruck, obwohl es schon seit geraumer Zeit nicht mehr benutzt worden zu sein schien. Weiße Laken bedeckten die Sessel, und der Rest der Einrichtung wirkte eher spärlich.
    Sie überprüften noch zwei weitere Zimmer, ohne eine Spur von Mr. Nichols zu finden. »Vielleicht hat er die Stadt verlassen?«, meinte Fielding.
    »Und sein Personal?«, fragte Esme. »Irgendjemand müsste doch im Haus sein.«
    Sie fanden die Küche, in der sich ebenfalls niemand aufhielt. Auf der Anrichte lag ein angeschimmeltes Brot, in den Ecken sammelte sich Staub, und im Ausguss standen zwei schmutzige Töpfe.
    Das Erdgeschoss war menschenleer. Fielding und Esme stiegen die Treppe hinauf und betraten den ersten Raum zu ihrer Rechten. Er war stockfinster, da die Fensterläden von innen zugezogen waren. Nur das vom Korridor hereinfallende Licht erhellte den Raum ein wenig.
    »Bleib hier stehen, damit du nicht stolperst«, sagte Fielding und begann, vorsichtig durch das Zimmer zu gehen. Nachdem er eines der Fenster geöffnet hatte, fiel graues Tageslicht herein und spendete ein bisschen Helligkeit.
    »Oh nein«, flüsterte Esme entsetzt.
    Fielding folgte ihrem Blick bis zu einem Sessel, der hinter ihm stand. Und dort, in sich zusammengesunken, saß der arme Mr. Nichols. Seine kleine, dreifarbige Katze strich ihm um die Beine und miaute kläglich. »Esme, du wartest auf dem Gang«, sagte Fielding schnell.
    Doch sie schüttelte den Kopf und griff unbewusst nach der schmalen

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