Zauberin von Darshiva
errichten. Das wird ihm etwas zu denken geben, wenn er das nächstemal wieder allzu durstig wird.«
»Du hast diese Frau wahrhaftig geheiratet?« fragte Zakath Garion.
»Es wurde zwischen unseren Familien abgemacht«, erklärte Garion klagend. »Uns hat man gar nicht gefragt.«
»Sei wieder lieb, Garion«, sagte Ce’Nedra gelassen.
Ihre Pferde warteten vor dem Zelt. Sie saßen auf und ritten durch das Fort zu der Zugbrücke, die über den breiten, pflockgespickten Graben führte. Als der Graben hinter ihnen lag, stieß Zakath einen lauten Seufzer der Erleichterung aus.
»Was hast du?« fragte Garion.
»Ich hatte ein wenig Angst, daß irgend jemandem eine Möglichkeit eingefallen wäre, mich im Lager zurückzuhalten.« Er blickte immer noch ein wenig besorgt über die Schulter. »Könnten wir vielleicht ein Stück galoppieren?« bat er. »Ich hätte es gar nicht gern, wenn sie mir doch noch nachkämen.«
Da befiel Garion wieder dieses Unbehagen. »Bist du sicher, daß es dir gutgeht?« fragte er mißtrauisch.
»Ich habe mich noch nie in meinem ganzen Leben besser – oder freier –
gefühlt!« erklärte Zakath.
»Das hatte ich befürchtet«, murmelte Garion.
»Was?«
»Reite im Kanter weiter, Zakath. Ich muß schnell etwas mit Belgarath besprechen. Ich bin bald zurück.« Er zügelte Chretienne und ritt zu seinem Großvater und seiner Tante zurück, die nebeneinander ritten und in ein Gespräch vertieft waren. »Er ist wie ausgewechselt!« sagte er zu den beiden. »Was ist mit ihm geschehen?«
»Es ist das erste Mal in seinem Leben, daß nicht die Last der halben Welt auf ihn drückt, Garion«, erklärte ihm Polgara lächelnd. »Er wird sich beruhigen. Er braucht einen Tag oder zwei.«
»Haben wir einen Tag oder zwei? Er benimmt sich genauso wie Lelldorin – oder sogar Mandorallen. Können wir uns das leisten?«
»Rede zu ihm«, schlug Belgarath vor. »Irgendwas. Zitier das Buch von Alorien, wenn es sein muß.«
»Aber ich kenne das Buch von Alorien nicht, Großvater«, protestierte Garion.
»O doch. Es ist in deinem Blut. Du hättest es schon in der Wiege wortge-treu aufsagen können. Aber kehr jetzt zu ihm zurück, ehe er ganz außer Rand und Band ist.«
Garion fluchte und ritt wieder zu Zakath.
»Schwierigkeiten?« fragte ihn Silk.
»Ich möchte nicht darüber reden.«
Beldin wartete hinter der nächsten Straßenbiegung auf sie. »Nun«, stellte der kleine Bucklige fest. »Es hat also geklappt. Aber weshalb habt ihr ihn mitgenommen?«
»Cyradis überredete ihn mitzukommen«, erklärte ihm Belgarath. »Was hat dich auf die Idee gebracht, dich an sie zu wenden?«
»Es war einen Versuch wert. Pol erzählte mir, was Cyradis in Cthol Murgos zu ihm gesagt hat. Offenbar hat sie ein gewisses Interesse an ihm.
Ich hatte jedoch keine Ahnung, daß er sich uns anschließen sollte. Was hat sie zu ihm gesagt?«
»Daß er sterben würde, wenn er nicht mit uns käme.«
»Das hat ihm wohl zu denken gegeben. Hallo, Zakath.«
»Kennen wir uns?«
»Ich kenne Euch – vom Sehen jedenfalls. Ich sah Euch ein paarmal bei Paraden auf den Straßen von Mal Zeth.«
»Das ist mein Bruder Beldin«, stellte Belgarath den mißgestalteten Zwerg vor.
»Ich wußte gar nicht, daß Ihr irgendwelche Brüder habt.«
»Die Verwandtschaft ist ein bißchen unklar, aber wir dienen demselben Meister, was uns auf gewisse Weise zu Brüdern macht. Wir waren einst sieben, doch nur vier sind übriggeblieben.«
Zakath runzelte die Stirn. »Euer Name kommt mir bekannt vor, Meister Beldin. Seid Ihr nicht derjenige, dessen Bild auf fast jeden Baum in einem Umkreis von achtzehn Meilen um Mal Zeth geheftet ist?«
»Ja, ich glaube, das bin. Ich mache Urvon ein wenig nervös. Er meint, daß ich ihn zweiteilen will.«
»Und wollt Ihr es?«
»Ich habe darüber nachgedacht. Aber ich weiß jetzt etwas Besseres. Ich möchte ihm die Gedärme aus dem Leib reißen, sie an einen Dornbusch hängen und ein paar Aasgeier herbeilocken. Ich bin sicher, er würde es sehr unterhaltsam finden, zuzusehen, wie sie sie verschlingen.«
Zakath erbleichte.
»Geier müssen auch fressen.« Der Bucklige zuckte die Schultern. »Oh, weil wir gerade vom Essen reden, Pol, hast du irgendwas Anständiges zur Hand? Das einzige, was ich in den letzten Tagen hatte, war eine zähe Ratte und ein Gelege Kräheneier. Ich glaube, in ganz Darshiva gibt es weder Kaninchen noch Tauben mehr.«
»Das ist ein sehr ungewöhnlicher Mann«, sagte Zakath zu Garion.
»Er wird
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