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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Stiefel-schaft und brachte eine lange, spitze Nadel zum Vorschein. Er steckte sie ins Schloß, hantierte ein wenig damit, und die Tür öffnete sich mit einem unüberhörbaren Klicken. »Wir brauchen einen Tisch und drei Stühle«, sagte er zu seinen Gefährten. »Stellt sie vor dem Haus auf. Ich schaue mich inzwischen nach den anderen Sachen um, die wir ebenfalls benötigen.« Er betrat das Haus.
    Garion und Zakath fanden die Küche und trugen den mittelgroßen Tisch hinaus. Dann kehrten sie zurück, um die Stühle zu holen.
    »Was hat er denn vor?« fragte Zakath mit verwunderter Miene.
    »Er spielt Theater«, antwortete Garion leicht abfällig. »Das tut er hin und wieder, wenn er ein Geschäft machen will.«
    Als sie die Stühle hinausbrachten, wartete Silk bereits auf sie, und mehrere Flaschen Wein sowie vier Gläser standen auf dem Tisch. »Setzt euch und schenkt euch Wein ein«, forderte der kleine Drasnier sie auf. »Ich bin gleich wieder zurück. Ich möchte mir nur etwas ansehen, was mir an der Seite des Hauses aufgefallen ist.« Wenige Minuten später kehrte er grinsend zurück. Er setzte sich, goß sich ein Glas voll, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und legte die Füße auf den Tisch, wie einer, der vorhat, es sich für eine längere Weile gemütlich zu machen. »Ich gebe ihm etwa fünf Minuten«, sagte er.
    »Wem?« fragte Garion.
    »Dem Kaufmann.« Silk zuckte die Schultern. »Er wird es nicht lange aushalten, zu beobachten, wie wir hier sitzen, dann wird er die Dinge aus meiner Sicht sehen.«
    »Ihr seid ein sehr harter Mann, Fürst Kheldar«, sagte Zakath lachend.
    »Geschäft ist Geschäft.« Silk nahm einen Schluck Wein. »Gar nicht so schlecht«, stellte er fest. Er hielt das Glas in die Höhe und bewunderte die Farbe des Weines.
    »Was hast du hinter dem Haus gesucht?« fragte Garion ihn.
    »Dort ist ein Kutschenhaus – mit einem großen Schloß an der Tür. Man flieht nicht aus einer Stadt und schließt zuvor eine Tür zu, außer es ist etwas Wertvolles dahinter, nicht wahr? Außerdem wecken verschlossene Türen immer meine Neugier.«
    »Sprich schon. Was ist drinnen?«
    »Ein recht hübsches kleines Kabriolett.«
    »Was ist ein Kabriolett?«
    »Ein zweirädriger Einspänner.«
    »Und du hast vor, ihn zu stehlen.«
    »Natürlich. Ich sagte dem Kaufmann da drüben, daß ich ihm fünf Halbkronen für alles geben würde, was wir tragen können. Ich sagte ihm nicht, wie wir es tragen würden. Außerdem wollte Durnik Räder, um etwas zu bauen, worin wir deinen Wolf befördern können. Der kleine Wagen könn-te ihm diese Arbeit ersparen. Freunde sollten ihren Freunden immer helfen, nicht wahr?«
    Wie Silk vorhergesagt hatte, hielt der Kaufmann es nicht lange aus, zuzusehen, wie die drei sorglos am Tisch saßen. Als seine Männer mit dem Beladen fertig waren, kam er über die Straße. »Also gut«, sagte er mürrisch, »fünf Halbkronen – aber nur soviel, wie ihr tragen könnt, verstanden.«
    »Verlaßt Euch auf mich.« Silk zählte die Münzen auf den Tisch. »Trinkt Ihr ein Glas Wein mit uns? Er ist wirklich köstlich.«
    Der Kaufmann griff nach den Münzen und drehte sich wortlos um.
    »Wir schließen für Euch zu, wenn wir fertig sind«, ihm Silk nach.
    Der Fette wandte sich nicht um.
    Nachdem der Kaufmann und seine Männer aufgebrochen waren, führte Silk sein Pferd um die Hausseite herum, während Garion und Zakath die Straße überquer- ten, um sich aus dem Laden des Fetten zu bedienen.
    Der kleine zweirädrige Wagen hatte ein aufziehbares Verdeck und einen mit Leder überzogenen Kasten, der hinter dem Sitz befestigt war. Silks Reitpferd schien sich davorgespannt gar nicht wohl zu fühlen, und daß dieses zweirädrige Ding ihm so dichtauf folgte, machte es sichtlich nervös.
    In dem Kasten am Wagen war erstaunlich viel Platz. Sie füllten ihn mit Käselaiben, Rollenbutter, Schinken, Speck Seiten und mehreren Säcken Bohnen. Die Zwischenräume stopften sie mit Brotlaiben voll. Als Garion jedoch nach einem Sack mit Haferflocken griff, schüttelte Silk den Kopf.
    »Nein!« sagte er eisern.
    »Warum nicht?«
    »Du weißt genau, was Polgara aus Haferflocken macht. Ich werde doch nicht auch noch durch meine eigene Schuld einen Monat lang jeden Morgen Haferschleim oder Haferbrei essen! Nehmen wir statt dessen lieber das Ochsenviertel mit.«
    »Aber wir werden es nicht ganz essen können, ehe es verdirbt!« gab Garion zu bedenken.
    »Hast du vergessen, daß wir zwei weitere Mäuler zu füttern

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