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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Nordtor.«
    Sie gingen am letzten Pier vorbei. Das Auge bewies keinerlei Interesse.
    »Wäre es möglich, daß sie auf einer der anderen Inseln gelandet sind?«
    Garion zog besorgt die Brauen zusammen.
    »Nur wenn ihr Schiff den Kurs geändert hat«, erwiderte Silk. »Aber es gibt noch genügend andere Plätze entlang dieser Küste, wo ein Schiff anlegen kann. Schauen wir mal zum Nordtor.«
    Wieder gingen sie aufreizend langsamen Schrittes durch die Straßen.
    Nachdem sie mehrere überquert hatten, blieb Silk abrupt stehen. »O
    nein!« stöhnte er.
    »Was ist los?«
    »Der Fette, der da auf uns zukommt, ist Vicomte Esca. Er ist ein Mitglied des melcenischen Konsortiums. Ganz sicher will er mit mir über Geschäfte reden.«
    »Sag ihm, daß wir es eilig haben.«
    »Das würde nichts nützen. Melcener nehmen Zeit nicht so wichtig.«
    »Ah, da seid Ihr ja, Fürst Kheldar!« rief der fette Mann in grauer Robe und kam herbeigewatschelt. »Ich bin die ganze Stadt nach Euch abgelau-fen.«
    »Vicomte Esca.« Silk verbeugte sich.
    »Meine Kollegen und ich sind voll Bewunderung für Eure kürzliche Spekulation im Termingeschäft«, sagte Esca.
    Silks Augen wurden listig, und seine lange Nase zuckte, doch er setzte rasch eine gequälte Miene auf. »Das war ein Fehler, mein teurer Vicomte«, sagte er düster. »Mit platzraubender Ware wie landwirtschaftlichen Pro-dukten ist wenig Gewinn zu machen.«
    »Ihr seid doch mit den Kurswerten auf dem laufenden?« Esca bemühte sich um eine gleichmütige Miene, doch seine Augen konnten die Habgier nicht verbergen.
    »Nein«, log Silk. »Ich war im Hinterland und hatte noch keine Gelegenheit, mit meinem Faktor zu sprechen. Ich ließ ihm jedoch ausrichten, das erstbeste Angebot anzunehmen – selbst wenn wir draufzahlen. Ich brauche meine Lagerhäuser, und sie sind alle bis unters Dach mit Bohnen ge-füllt.«
    »Nun«, murmelte Esca und rieb die Hände, »ich werde mit meinen Kollegen sprechen. Vielleicht können wir Euch ein bescheidenes Angebot machen.« Er fing bereits zu schwitzen an.
    »Nein, das könnte ich nicht zulassen, Esca. Meine Lagerbestände sind nahezu wertlos. Wollen wir nicht lieber einen Fremden den Verlust tragen lassen? Einem Freund kann ich das wirklich nicht zumuten.«
    »Aber mein teurer Fürst Kheldar«, entgegnete Esca fast verzweifelten Tones. »Wir würden ja auch nicht erwarten, einen riesigen Gewinn zu machen. Unser Kauf wäre mehr eine Spekulation auf längere Sicht.«
    »Nun«, sagte Silk zweifelnd, »solange Ihr Euch des Risikos voll bewußt seid…«
    »Das sind wir, das sind wir«, versicherte ihm Esca eifrig.
    Silk seufzte. »Na gut. Verhandelt mit Vetter. Ich bin sicher, daß Ihr meine Zwangslage nicht ausnutzen werdet.«
    »Ganz gewiß nicht, Fürst Kheldar.« Esca verbeugte sich hastig. »Ich muß leider weiter. Dringende Geschäfte, Ihr versteht doch.«
    »Oh«, sagte Silk. »Selbstverständlich.«
    Esca watschelte mit unziemlicher Eile davon.
    »Der hat angebissen!« Silk grinste. »Jetzt lasse ich ihn von Vetter an Land ziehen.«
    »Denkst du nie an irgend etwas anderes?« fragte Garion.
    »Aber ja. Doch wir haben es eilig und keine Zeit, uns den ganzen Vormittag sein Geschwafel anzuhören. Sehen wir zu, daß wir weiterkommen.«
    Ein Gedanke kam Garion. »Was ist, wenn Zandramas einen Bogen um die Stadt gemacht hat?«
    »Dann holen wir unsere Pferde und nehmen uns die Küste vor. Irgendwo muß sie ja an Land gegangen sein.«
    Am Nordtor von Melcene wurde der Betrieb auf der Straße stärker. Der Kutschen- und Reiterverkehr nahm zu, und die üblicherweise bedächtigen Bürger gingen schneller. Garion und Silk fanden es nötig, sich einen Weg durch das Gedränge zu bahnen.
    »Und?« fragte Silk.
    »Noch nichts.« Erneut umklammerte Garion das Auge fester. Als sie an einer Seitenstraße vorbeigingen, spürte er den vertrauten Zug. »Sie war hier!« sagte er. »Sie kam aus dieser Straße – oder begab sich hinein. So genau kann ich es noch nicht erkennen.« Er machte ein paar Schritte in die Seitenstraße. Da versuchte das Auge, ihn zurückzuziehen. Er drehte sich um und kehrte zu seinem rattengesichtigen Freund zurück. Der gleichmäßige Zug des Steines führte zum Nordtor.
    »Sie hat die Stadt durch dieses Tor verlassen«, sagte er, als sie es erreichten.
    »Gut.« Silk nickte. »Kehren wir um und holen die anderen. Und dann werden wir sehen, ob wir herausfinden können, warum Zandramas nach Melcena gekommen ist.«

    5

    s sah ganz so aus, als

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