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Zauberschiffe 03 - Der Blinde Krieger

Titel: Zauberschiffe 03 - Der Blinde Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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wünschen.« Er holte mehrmals Luft. »Aber Dedge wollte das nicht zulassen. Er und Saylah haben sich auf mich gestürzt.« Erneut ein keuchender Atemzug. »Wenn ich nicht wäre, wären sie jetzt Sklaven in Chalced. Sie wären nicht mehr zusammen, und Saylahs Kind könnte seinen Geburtstag mit einer Tätowierung auf dem Gesicht feiern.« Jetzt keuchte er nur noch.
    »Richte ihren Bug in die Wellen. Siehst du den Punkt dort an der Insel? Wo die beiden Bäume etwas abseits vom Wald stehen? Behalte sie im Blick, und rudere darauf zu.«
    Sa'Adar runzelte wütend die Stirn. »Ein Mann allein kann das hier nicht rudern! Ihr solltet Euch neben mich setzen und mir helfen. Wir brauchten vier Ruderer, um an Land zu gelangen!«
    »Da war das Boot aber auch schwerer beladen. Außerdem bin ich von unserem Ausflug erschöpft. Aber vielleicht übernehme ich bald die Ruder und lasse dich ausruhen.« Kennit wandte den Kopf in den Wind und schloss halb die Augen. Die helle Sonne tanzte auf dem Wasser. Plötzlich fühlte sich sogar seine Müdigkeit gut an. Das war etwas, das er gebraucht hatte. Er hatte eigenständige, körperliche Betätigung gebraucht. Und er hatte sich bewiesen, dass er nur durch seine Worte andere seinem Willen unterwerfen konnte. Sein Körper war zwar verkrüppelt, aber er genügte seinem Ehrgeiz noch. Er würde triumphieren. König Kennit. König Kennit von den Piraten-Inseln. Würde er irgendwann einen Palast auf der Schlüsselloch-Insel haben? Vielleicht konnte er sich nach dem Tod seiner Mutter dort niederlassen. Wie sein Vater es vorhergesehen hatte, konnte die Öffnung in der Bucht der Schlüsselloch-Insel leicht verteidigt werden. Sie würde einen wunderbaren Stützpunkt abgeben. Er baute schon seine Türme, als Sa'Adar sprach.
    »Sollten wir nicht bald die Schiffe sehen können?«
    Kennit nickte. »Wenn du die Ruder wie ein Mann betätigen würdest, statt damit nur auf das Wasser zu schlagen, hätten wir die Insel bereits umrundet. Dann könnten wir die Schiffe sehen, obwohl wir immer noch eine weite Strecke rudern müssten. Rudere weiter.«
    »Gestern Nacht schien die Reise nicht so lange gedauert zu haben.«
    »Die Dinge wirken nie so lange und so hart, wenn jemand anders die Arbeit tut. Es ähnelt sehr der Aufgabe, ein Schiff zu führen. Es sieht leicht aus, wenn jemand anders es tut.«
    »Verspottet Ihr mich?« Es war schwer, verächtlich zu klingen, wenn man atemlos war, aber Sa'Adar schaffte es.
    Kennit schüttelte traurig den Kopf. »Ihr tut mir Unrecht. Ist es Spott, wenn man einem Mann erklärt, was er schon längst hätte lernen sollen?«
    »Das Schiff… gehört von Rechts wegen… mir. Wir hatten… es bereits genommen… als Ihr kamt.« Sa'Adar atmete schneller.
    »Da, siehst du. Wenn ich nicht längsseits gekommen wäre und eine Entermannschaft an Bord geführt hätte, läge die Viviace jetzt auf dem Meeresgrund. Nicht einmal ein Zauberschiff kann sich ganz allein segeln.«
    »Wir hätten es… geschafft!« Sa'Adar ließ unvermittelt die Ruder los. Eines rutschte allmählich durch die Ruderrolle ins Wasser. Er packte es und zog es halb ins Boot. »Verdammt, jetzt seid Ihr dran!«, schnaubte er. »Ich bin so gut wie Ihr. Ich lasse mich nicht länger wie Euren Sklaven behandeln.«
    »Sklave? Ich verlange von dir nicht mehr als von jedem anderen Seemann.«
    »Ihr habt mir aber nichts zu befehlen! Niemals! Und ich werde auch meinen Anspruch auf das Schiff nicht aufgeben! Wohin wir auch gehen, ich werde dafür sorgen, dass alle von Eurer Gier und Eurer Ungerechtigkeit erfahren! Ich verstehe nicht, wie so viele Menschen Euch loben können! Da ist Eure arme Mutter, einem schweren Leben überlassen seit Sa weiß wie lange! Ihr habt sie kaum einen halben Tag besucht und einen Haufen Tand zurückgelassen und eine halb debile Dienerin, die sich um sie kümmern soll. Wie könnt Ihr Eure Mutter nur so behandeln? Soll nicht die Mutter eines Menschen als der weibliche Aspekt von Sa verehrt werden? Ihr behandelt sie aber so, wie Ihr auch alle anderen behandelt. Wie Diener! Sie hat versucht, mit mir zu reden, das arme Ding. Ich konnte nicht verstehen, was sie wollte, aber es waren sicher keine Teetassen!«
    Kennit musste unwillkürlich laut lachen. Das ärgerte den anderen Mann so sehr, dass sein Gesicht noch röter wurde. »Ihr Mistkerl!«, spie er hervor. »Ihr herzloser Mistkerl!«
    Kennit sah sich um. Es war jetzt nicht mehr weit bis zur Spitze der Insel. Er konnte es schaffen. Sobald er da war und falls

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