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Zauberschiffe 05 - Die vergessene Stadt

Titel: Zauberschiffe 05 - Die vergessene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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den Handflächen nach oben auf den Tisch und betrachtete sie. »Ich kann so nicht weiterma chen.«
    »Was?« Sie sprach langsam, als hätte sie ihn nicht richtig verstanden.
    Er sprang auf und beugte sich über den Tisch. »Ich kann nicht weiter so tun, als würde ich dich nicht lieben! Ich kann nicht so tun, als wäre ich nicht verrückt vor Angst, wenn du in Gefahr bist.«
    Althea schoss von ihrem Stuhl hoch, als hätte er ihr gedroht.
    Sie drehte sich von ihm weg, aber zwei Schritte brachten ihn zwischen sie und die Tür. »Hör mich wenigstens zu Ende an«, bat er. Die Worte sprudelten jetzt aus ihm heraus. Er wollte nicht daran denken, wie dumm sie vielleicht auf Althea wirkten und dass er sie niemals mehr zurücknehmen konnte. »Du sagst, dass du deiner Pflicht nicht nachgehen kannst, ohne dass ich dich respektiere. Weißt du denn nicht, dass dasselbe auch für mich gilt? Verdammt, ein Mann muss irgendwo sein Spiegelbild sehen, damit er weiß, dass er real ist. Ich sehe mich in deinem Gesicht, darin, wie deine Augen mir folgen, wenn ich etwas gut mache, oder wie du mich angrinst, wenn ich etwas Dummes getan und es trotzdem geschafft habe, es noch irgendwie hinzubiegen. Wenn du mir das nimmst, wenn du…«
    Sie stand einfach nur geschockt da und starrte ihn an. Seine Worte klangen flehentlich. »Althea, ich bin so verdammt einsam. Und das Schlimmste ist, ganz gleich, ob ich scheitere oder Erfolg habe, ich werde dich verlieren. Das Wissen, dass du da bist, auf demselben Schiff wie ich, und ich noch nicht einmal mit dir essen kann, ganz zu schweigen davon, dich anzufassen, ist schon Folter genug. Warum sprichst du nicht mit mir… Ich kann diese Kälte zwischen uns nicht länger ertragen. Ich kann nicht.«
    Altheas Wangen waren feuerrot. Ihr regennasses Haar trocknete langsam, und lange Strähnen lösten sich aus ihrem Zopf.
    Sie umrahmten ihr Gesicht. Einen Moment musste er die Augen schließen, so quälend stark begehrte er sie. Schließlich drangen ihre Worte zu ihm durch. »Einer von uns muss vernünftig sein.« Ihre Stimme war rau. Sie stand direkt vor ihm, nicht einmal eine Armlänge entfernt. Sie schlang die Arme um sich, als fürchtete sie, dass sie auseinander brechen könnte.
    »Lass mich vorbei, Brashen.«
    Das konnte er nicht. »Lass mich… lass mich dich einfach festhalten. Nur einen Moment. Dann lasse ich dich gehen«, bat er sie. Er wusste, dass er log.
    Brashen log, und sie wussten es beide. Ein kurzer Moment würde ihnen beiden nicht reichen. Althea atmete schwer, und als seine schwielige Hand ihre Wange berührte, wurde ihr schwindlig. Sie legte ihre Hand auf seine Brust, vielleicht wirklich, um ihn wegzudrücken. Mehr wollte sie nicht. Sie war nicht so dumm, dass sie dies hier zulassen würde. Aber seine Haut war warm unter dem Stoff, und sie fühlte seinen Herzschlag. Ihre Hand, ihre verräterische Hand, umklammerte den Stoff und zog ihn näher. Er stolperte vor und umschlang sie, hielt sie so fest, dass sie kaum atmen konnte. Eine Weile bewegten sie sich nicht. Dann seufzte er plötzlich, als würde ein Schmerz in ihm abebben. »Ach, Althea«, sagte er leise. »Warum muss es zwischen uns immer so kompliziert sein?«
    Sein warmer Atem strich über ihren Kopf, als er sanft ihren Scheitel küsste. Plötzlich kam ihr alles so einfach vor. Als er sich herabbeugte und ihr Ohr küsste und dann ihren Hals, drehte sie den Kopf, küsste ihn auf den Mund und schloss die Augen. Lass es einfach geschehen.
    Sie fühlte, wie er ihr Hemd aus der Hose zog. Die Haut seiner Hände war rau, aber dennoch glitt er sanft unter den Stoff. Mit einer Hand umfasste er Altheas Busen und streichelte die harte Knospe. Sie konnte sich einen Augenblick nicht bewegen, doch dann löste sich ihre Erstarrung. Sie packte Brashens Hüften und zog ihn eng an sich.
    Er löste seinen Mund von ihren Lippen. »Warte«, bat er sie und rang nach Luft. »Halt.«
    Er war zur Vernunft gekommen. Althea taumelte vor Enttäuschung, als er sich von ihr abwandte. Er ging zur Tür und schob mit zitternden Händen den Riegel vor. Als er zurückkehrte, nahm er ihre Hände, küsste ihre Handflächen und ließ sie dann los. Schweigend blieb er stehen und schaute sie an.
    Einen Moment schloss Althea die Augen. Er wartete. Sie entschied. Sie nahm seine Hände in die ihren und zog ihn sanft zur Koje.
    Amber sprach ernst und langsam. »Ich glaube nicht, dass du ganz verstanden hast, was du da getan hast. Deshalb kann ich dir vergeben. Aber das ist das

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