Zauberschiffe 05 - Die vergessene Stadt
und bluteten, als Malta ihr einen Becher an die Lippen hielt. Kekki konnte nur mit Mühe einen Schluck trinken. Malta tupfte das rötliche Wasser ab, das ihr aus den Mundwinkeln rann. Sie hatte zu viel Wasser aus dem Regenwildfluss getrunken, um es überleben zu können. Aber nicht genug, um schnell zu sterben.
Kekkis Speiseröhre und Magen waren vermutlich genauso entzündet wie ihr Mund. Bei diesem Gedanken zuckte Malta unwillkürlich zusammen.
Die Gefährtin hatte trotz ihrer Schmerzen Wort gehalten.
Malta hatte sie am Leben erhalten und dafür gesorgt, dass sie gerettet wurden, und jetzt bemühte sich Kekki, Malta zu erklären, wie sie überleben konnte. Sie konnte zwar kaum noch reden, aber mit Berührungen und Lauten erinnerte sie Malta an ihren früheren Rat. Einige ihrer Hinweise machten das Leben erträglicher. Malta sollte auf die Beschwerden des Satrapen so reagieren, dass sie etwas Positives darin hervorhob, oder ihm ein Kompliment machen, wie mutig, klug und stark er all diese Widrigkeiten ertrug. Zunächst wäre Malta an diesen Worten beinahe erstickt, aber sie stellte fest, dass er jetzt weniger jammerte. Wenn sie schon mit ihm zusammenbleiben musste, war es besser, wenn er zugänglich war. Sie genoss die Stunden nach dem Abendessen, wenn das gemeinsame Pfeifchen mit dem Kapitän ihn müde machte und er einnickte.
Andere Dinge, die Kekki ihr gesagt hatte, waren erheblich wichtiger. Als Malta zum ersten Mal den gemeinsamen Nachttopf ausleerte, hatten die Matrosen gejohlt und spielerisch mit den Zähnen nach ihr geschnappt. Bei ihrer Rückkehr trat ihr einer der Männer in den Weg. Mit gesenktem Blick hatte sie ihm ausweichen wollen, aber er war grinsend ihrer Bewegung gefolgt. Ihr Herz hämmerte rasend. Sie blickte zur Seite und versuchte noch einmal, an ihm vorbeizukommen. Diesmal ließ er sie passieren, aber als sie neben ihm war, packte er sie von hinten, griff nach ihrem Busen und drückte ihn fest.
Malta schrie vor Schmerz und Angst auf. Der Mann lachte und riss sie zurück. Er presste sie so eng an sich, dass sie kaum atmen konnte. Mit der freien Hand griff er in ihre Bluse und betatschte auch ihre andere Brust. Seine schwieligen Finger strichen grob über ihre nackte Haut. Der Schreck lähmte sie und machte sie stumm. Er drückte sein Becken gegen ihren Po.
Die anderen Männer sahen zu. Ihre Augen glänzten, und sie grinsten wissend. Als er sich bückte, um ihre Röcke anzuheben, konnte sie sich plötzlich wieder rühren. Sie hatte den schweren Holzeimer noch in der Hand. Sie drehte sich um, holte aus und schlug zu, so fest sie konnte. Der Eimer traf den Mann an der Schulter, und der Rest des stinkenden Inhalts traf ihn im Gesicht. Er brüllte angewidert und ließ Malta los, obwohl seine Kameraden ihn mit ihren Rufen anfeuerten. Sie brachte sich mit einem Satz in Sicherheit, lief zurück zu ihrem Zelt und stürmte hinein.
Der Satrap war nicht da. Er aß mit dem Kapitän. Vollkommen erschüttert kauerte sich Malta auf den Boden neben die schlafende Kekki. Sie fürchtete bei jedem Schritt, der draußen ertönte, dass der Seemann ihr gefolgt sein könnte und sie holen wollte. Malta zitterte so stark, dass ihre Zähne klapperten. Als Kekki aufwachte und Malta bebend in der Ecke hocken sah, mit einem Wasserkrug als Waffe in der Hand, entlockte sie ihr die Schilderung des Geschehens. Während Malta die Geschichte stoßweise erzählte, hörte Kekki ernst zu. Dann schüttelte sie den Kopf. Sie antwortete in kurzen Sätzen, um ihren Mund und ihre Kehle zu schonen.
»Das ist schlecht… für uns alle… Sie sollten Angst haben…
dich anzufassen… ohne Cosgos Erlaubnis. Aber sie haben keine Angst.« Sie hielt inne und dachte nach. Dann holte sie tief Luft und nahm all ihre Kraft zusammen. »Sie dürfen dich nicht vergewaltigen… Wenn sie es tun… und Cosgo sie nicht zur Rechenschaft zieht… verlieren sie jeden Respekt… vor uns allen. Sag Cosgo nichts davon. Er würde es benutzen… um dich zum Gehorsam zu zwingen… um dir zu drohen.« Sie holte tief Luft. »Oder dich ihnen überlassen… um sich ihre Gunst zu erkaufen… wie Serilla.« Sie holte wieder Luft. »Wir müssen dich schützen… um uns alle zu schützen.« Kekki tastete mit ihrer Hand und fand schließlich einen Lappen, mit dem Malta ihr das Blut vom Mund getupft hatte. »Hier. Trag das…
zwischen deinen Beinen… immer. Wenn ein Mann dich berühren will, sag… Fa-chejy-kol. Das bedeutet… ich blute.« Er wird sofort von dir
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